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Die Präsidien der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen und der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden sehen in einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur eine entscheidende Grundlage für die Versorgung der Wirtschaft mit Gütern und Dienstleistungen sowie für die Mobilität der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Voraussetzung für eine Rheinquerung des Verkehrs im Raum Mainz-Wiesbaden sind eine voll ausgebaute Schiersteiner Brücke sowie eine Brücke im Raum Bingen-Rüdesheim.
Unter dem Eindruck der Sperrung der Schiersteiner Brücke und deren Wiedereröffnung mit stark eingeschränkter Verkehrsführung fordern die Präsidien der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen und der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden die rheinland-pfälzische Landesregierung mit allem Nachdruck auf,
(1) den Bau der neuen (unterstromigen) Vorlandbrücke sowie den Abriss und Neubau der alten (oberstromigen) Vorlandbrücke mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu beschleunigen und
(2) den sechsspurigen Ausbau der A 643 und der A 60 vom Autobahnkreuz Mainz-Süd bis zum Dreieck Mainz so schnell wie möglich in die Wege zu leiten und
(3) die alte (oberstromige) Vorlandbrücke als Zwischenlösung so schnell wie möglich für den Schwerlastverkehr zu ertüchtigen.
Mit Sperrung der Schiersteiner Brücke infolge eines defekten Brückenpfeilers am 10. Februar 2015 gingen knapp 40 Prozent der Straßenkapazität für die Rheinquerung verloren. Dadurch entstand nach Berechnungen der Industrie- und Handelskammern bis zur Wiedereröffnung der Brücke am 12. April 2015 ein gesamtwirtschaftlicher Schaden von mindestens 1,4 Millionen Euro am Tag. Durch die seitherige Sperrung für den Schwerverkehr entstehen zusätzliche Kosten für Umwegfahrten und Autobahn-Maut von etwa 100.000 Euro pro Tag. Bis zur geplanten Öffnung der Schiersteiner Brücke für den Schwerverkehr Ende 2015 würden sich diese Kosten auf knapp 19 Millionen Euro summieren.
Außerdem fordern die Präsidien der Industrie- und Handelskammern für Rheinhessen und Wiesbaden die Entscheidungsträger links und rechts des Rheins auf, einen partei- und verbändeübergreifenden Konsens für den Bau einer neuen Rheinbrücke im Raum Bingen-Rüdesheim zu finden und erst dann über Lage und Gestaltung dieses Bauwerks zu entscheiden.
Seit vielen Jahren setzen sich die Industrie- und Handelskammern in Wiesbaden und für Rheinhessen für den Bau einer privat finanzierten regionalen Brückenverbindung zwischen Rüdesheim und Bingen ein. Aus Sicht der IHK Wiesbaden trage die neue Brücke zur Belebung der Wirtschaftstätigkeit auf beiden Seiten des Rheins bei und biete auch Vorteile für den Tourismus der Region. Der Ansicht der IHK Wiesbaden nach würde der Tagestourismus davon auf beiden Seiten profitieren. Unbestritten ist auch, dass sich dadurch die links und rechts des Rheins Erreichbarkeit der Arbeitsplätze verbessere.
Darüber hinaus würde so der regionale Logistikverkehr am Standort Bingen eine Arbeit aufnehmen und optimieren: der Verkehr, der bislang über die Schiersteiner Brücke und die B 42 geleitet wird. Das bedeutet, das weitere Umwegfahrten künftig vermieden werden könnten und sich damit Verkehrsbelastung im Rheingau verringern würde.
Die Renaturierung eines Altrheinarms bei Geisenheim als Ausgleich in das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Rettbergsaue beim Neubau der Schiersteiner Brücke hat außerdem gezeigt, dass damit ebenso schwierige naturschutzrechtliche Fragen lösbar sind.
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Foto: Wiesbadenaktuell