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Der Volkstrauertag hat eine lange und bewegte Vergangenheit. Seit 1924 veranstaltet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (VDK) jährlich die zentrale Gedenkfeier. Ziel des Volkstrauertages war zunächst die Wahrung und Pflege des Gedenkens an die Millionen von Kriegstoten des Ersten Weltkrieges.
Die vorübergehende Ablösung durch den "Heldengedenktag" unter den Nationalsozialisten in den Jahren 1934 bis 1945, der jährlich im März stattfand, vermochte an der ursprünglichen Sinngebung des Volkstrauertages nur wenig zu ändern. Anfang der 1950er-Jahre wurde er in der damaligen Bundesrepublik erneut eingeführt. Er wird seitdem als besonderer Gedenktag für die Opfer beider Weltkriege und der Gewaltherrschaft alljährlich wieder im November begangen – am Ende des Kirchenjahres in einer Zeit, die theologisch durch die Themen Tod, Zeit und Ewigkeit dominiert wird.
„Der Volkstrauertag hat in der heutigen Zeit leider nichts von seiner Aktualität verloren. Die Erinnerung an die Toten der beiden Weltkriege verpflichtet jeden Einzelnen dazu, sich nach seinen Möglichkeiten für Frieden und Freiheit einzusetzen“, erklärte Erster Stadtrat Wolfgang Exner.
„Im vergangenen Jahr hat das Heidelberger Institut für Konfliktforschung weltweit 388 Konflikte beobachtet und 20 von diesen als Krieg eingestuft – die höchste Anzahl seit 1945“, so Exner und weiter: „In jedem dieser Konflikte werden Menschen getötet und verletzt. Das sind Abertausende von Schicksalen für Einzelne, für Familien, es herrscht ein täglicher Kampf ums Überleben.
Gegen diese weltweiten Auseinandersetzungen könne ein Einzelner wenig tun, aber: „Jeder kann sich in seiner Nachbarschaft, an seinem Arbeitsplatz, in seinem Verein für ein friedliches und respektvolles Miteinander einsetzen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu engagieren“, sagte Exner und rief dazu auf, den Volkstrauertag am 18. November zum Anlass zu nehmen, in seinem Lebensumfeld nicht wegzuschauen, sondern sich gegen Gewalt jeder Art zu stellen.
Um 11:00 Uhr beginnt am Sonntag, 18. November, die Gedenkfeier auf dem Friedhof in Wallau. Pfarrer Gerhard Hofmann, evangelische Kirchengemeinde, und Frau Tönnesen-Hoffmann von der katholischen Kirchengemeinde Christ König werden Ansprachen halten. Ortsvorsteher Benjamin Hauzel und Außenstellenleiterin Inge Sternberger werden ebenfalls eine Rede halten und anschließend einen Kranz niederlegen. Musikalisch wird die Veranstaltung durch den Wallauer Musikzug umrahmt. Die Ehrenwache am Ehrenmal wird die Freiwillige Feuerwehrwehr halten.
Symbolfoto