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Eine Hecke, die auf der denkmalgeschützten Eleonorenanlage in Kastel befindet, sollte gerodet werden, um ein durchgängiges Areal zu erhalten. Unter anderem soll mit dieser Maßnahme der Rathenauplatz zu einer Regionalpark-Station umgebaut werden. Diese Umgestaltung war geplant mit Hilfe von Fördergeldern zu realisieren. Um diese zu erhalten, mussten die Arbeiten bis zum Jahresende begonnen werden.
Als die Rodungsarbeiten von der Mainzer Firma am 13. Oktober umgesetzt werden sollten, kam es zu einem Einsatz der Polizei. Dieser verhinderte die Arbeiten, da eine "wasserrechtliche Genehmigung" fehlte. Anwohner und die Baumschutzinitiative hatten die Polizei informiert, die daraufhin tätig wurde. Aktuell versucht das Grünflächenamt die ausstehende Genehmigung kurzfristig zu erhalten, um die Arbeiten fortzusetzen.
Grünflächendezernentin Birgit Zeimetz erklärte, dass die Stadt neben den bereitstehenden Mittel in Höhe von 75.000 Euro auch gerne die 150.000 Euro Fördermittel, die durch die Aufnahme des Vorhabens als Projekt des Regionalparks Rhein-Main, genutzt hat. Die Neugestaltung des Rathenauplatzes wurde daher vor der Sommerpause auf dem Weg gebracht.
Zeimetz erklärte weiter, dass die Diskussionen über die Neugestaltung des Rathenauplatzes wurden im Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr, im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Beschäftigung sowie in der Stadtverordnetenversammlung geführt.
„Der demokratische Meinungsbildungsprozess erfolgte umfassend und intensiv und hatte immer ein eindeutig positives Abstimmungsergebnis für die Umgestaltung erzielt“, betont Zeimetz in einer Stellungnahme. Das Thema Hecke habe zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht erörtert werden können, da sich die Vorplanung lediglich auf die Sitzstufen im Bereich der Promenade konzentrierte.
Durch die Gelegenheit, zusätzliche Mittel zu generieren, ergab sich die Chance, den gesamten Bereich der ehemaligen Brücke in den planerischen Fokus zu nehmen und damit den Bereich im Interesse des Stadtteils Kastel grundlegend aufzuwerten, gab Zeimetz zu bedenken. Der Entwurf des Amtes sah vor, die beiden durch die ehemalige Brücke getrennten Teile der Eleonorenanlage mit Gräserbändern zu verbinden und somit die trennende Wirkung, die durch die Hecke gegeben ist, aufzuheben.
Obwohl eine Beratung und Beschlussfassung des Entwurfs im Ortsbeirat Kastel aufgrund des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung nicht mehr erforderlich war, hatte die Leiterin des Grünflächenamtes dem Ortsbeirat angeboten, den Entwurf in einem gemeinsamen Ortstermin zu erläutern. Dieser Termin fand am 27. September statt. Auch kam die Amtsleiterin dem Wunsch des Ortsbeirates nach, den Entwurf in der kurz darauf folgenden Sitzung des Ortsbeirates am 2. Oktober vorzustellen.
Der Entwurf wurde in dieser Sitzung in allen Einzelheiten breit diskutiert und mit einer großen Mehrheit ohne Änderungen beschlossen. „Bei dieser Sitzung war auch Ronny Maritzen von den Grünen anwesend. Der Inhalt der Planung sollte ihm demnach umfassend bekannt gewesen sein“, so Zeimetz. Sie betont, dass die naturschutzrechtliche Frage durch die Fachbehörden zu entscheiden sei. Allerdings werde – solange die wasserrechtliche Genehmigung nicht vorliegt - von weiteren Rodungsmaßnahmen abgesehen, erklärte das Grünflächenamt.
Diese Zeit wollen die Grünen, allen voran Ronny Maritzen nutzen, um in der nächsten Umweltausschusssitzung, am 6. November, das Thema noch mal aufzugreifen. Die Baumschutzinitiative, die Grünen und einige Anwohner wollen um den Erhalt der Hecke kämpfen.
Symbolfoto