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Die Freiwilligen Feuerwehren Delkenheim und Nordenstadt trafen sich in diesem Jahr zu einer gemeinsamen Herbstabschlussübung. Vor einigen Wochen beschlossen beide Wehrführer eine gemeinsame Übung. Am Freitagabend kamen insgesamt 37 Einsatzkräfte in Delkenheim zusammen und stellten sich der Aufgabe.
Bereits die erste Herausforderung war der Einsatz der neuen Digitalfunkgeräte. Unter realen Übungsbedingungen sollten die Geräte bei den beiden Wehren eingesetzt werden. Schon bei der Inbetriebnahme gab es hier und da noch Probleme. Teilweise konnten die Funksprüche nicht aufgenommen werden oder es gab keine Verbindung im Gebäude. Auch der zeitliche Versatz beim Funken von wenigen Sekunden ist noch für die Helfer ungewohnt, sowie die Benutzerführung des Geräts.
Gegen 19:00 Uhr wurde als erstes die Delkenheimer Wehr zu den Südhessischen Asphaltmischwerken in der Hauptwache gerufen. Im Gebäude gab es eine Verpuffung. Insgesamt fünf Personen wurden als vermisst gemeldet. Der Gruppenführer des Delkenheimer Löschfahrzeugs forderte weitere Verstärkung an und ließ erste Atemschutztrupps in das Firmengebäude vorgehen. Die Nordenstadter Einsatzkräfte rückten mit drei weiteren Fahrzeugen und zwei Gruppenstärken an die Hauptwache aus. In der Zwischenzeit konnte die erste Person aus dem Gebäude befreit werden.
Weitere Helfer gingen ins die großen Lagerhallen mit Wasser am Rohr vor und starteten die Personensuche. Da die Räumlichkeiten nicht verqualmt werden konnten, durften die Atemschutztrupps keine Lampen verwenden. Im Dunkeln war die Suche nach Vermissten deutlich schwieriger und zeitaufwändiger. Im Laufe des Einsatzes stellte heraus, dass nur vier Personen, nach der angenommenen Verpuffung, sich im Gebäude noch aufhielten. Alle vier Verletzten konnten die Einsatzkräfte finden, soweit wie möglich patientenschonend retten. Auf dem Hof der Asphaltmischwerke wurde eine Verletztensammelstelle eingerichtet, wo die teilweise schwerverletzten Patienten versorgt wurden. Das Rote Kreuz Wiesbaden hatte die Darsteller realistisch geschminkt.
Im Anschluss zur Übung fand die Abschlussbesprechung statt. Der Delkenheimer Wehrführer Holger Kahl bedankte sich für die gezeigte Leistung. Thorsten Haag von der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, nahm stellvertretend für den leitenden Branddirektor Harald Müller, der auch anwesend war, jedoch vorzeitig die Übung verlassen musste, eine Rückschau vor. Das Übungsziel wurde erreicht. Alle Personen konnten aus dem Gebäude gerettet werden. Auch wenn viele Einsatzkräfte vor Ort waren, kam man schnell personell an seine Grenzen, da die Gebäude auf dem Firmengelände sehr weitläufig sind.
Weitere Punkte bei der Durchführung der Übung wurden angesprochen. Stadtbrandinspektor Gerhard Beil wies daraufhin, dass es sich um eine nicht alltägliche Übung handelte, so dass die Einsatzkräfte am Freitagabend einer großen Anstrengung ausgesetzt waren. Anschließend folgte der gemütliche Teil im Feuerwehrgerätehaus Nordenstadt. Für die Teilnehmer gab es Würstchen und Kartoffelsalat.