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Ab Sommer 2019 werden in Wiesbaden, Mainz und Frankfurt am Main elf Linienbusse eingesetzt, die mit umweltfreundlich erzeugtem Wasserstoff als Energiespeicher völlig emissionsfrei den elektrischen Antrieb übernehmen und so einen Teil des öffentlichen Personennahverkehrs ohne Schadstoffbelastung für Mensch und Umwelt durchführen.
Bereits 2016, im Zuge der ökologischen Wende nach der Klimakonferenz von Paris und bevor Dieselfahrverbote per Gerichtsbescheide in deutschen Städten drohten, haben sich die Verkehrsgesellschaften in Wiesbaden (ESWE Verkehr), Mainz (Mainzer Mobilität MM) und Frankfurt (traffiQ / In-der-City Bus ICB) zum Projekt „H2 Bus Rhein-Main – emissionsfreier Nahverkehr in der Metropolregion“ zusammengeschlossen, um den kommunalen Nahverkehr mithilfe von innovativer Technologie schadstoffarm und umweltfreundlich umzugestalten.
Die innovative Technologie ist die Brennstoffzelle, in welcher aus Wasserstoff Strom zum Antrieb der Fahrzeuge erzeugt wird. Der ausschlaggebende Impuls war JIVE – die EU-Förderinitiative „Joint Initiative for hydrogen Vehicles across Europe“ zur Beschaffung von Brennstoffzellen-Busflotten. Europaweit werden nun 291 geförderte Busse sukzessive in Betrieb genommen und unser Projekt ist eines dieser Unternehmungen mit Leuchtturm-Charakter!
Die Fördermittel der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz in Höhe von zwei Million Euro ermöglichen auf dem Betriebsgelände von ESWE Verkehr den Bau einer gemeinsam genutzten Wasserstoff-Tankstelle, die mit “grünem“ Wasserstoff aus dem Mainzer Energiepark beliefert wird. Dort sorgen vorrangig Windräder für die Stromproduktion und damit den Betrieb der weltweit größten “Power-to-gas“-Anlage ihrer Art, in der Wasserstoff hergestellt wird. Damit wird das Rhein-Main-Projekt zum Vorreiter im Kampf gegen Stickoxid- und Feinstaubbelastung in Städten und Kommunen.
Der Gewinn der mit Wasserstoff angetriebenen Brennstoffzellenbusse ist unumstritten und mehr als evident: Emissionsfreiheit auf ganzer Linie – nicht nur die für Mensch und Umwelt gleichermaßen schädlichen Abgase bleiben aus, auch die Lärmbelastung wird durch Reduktion der Motorengeräusche und Schaltvorgänge erheblich gesenkt.
Im September wurden die Busse für das Rhein-Main Gebiet verbindlich geordert. Alle elf Fahrzeuge werden von der ebe Europa GmbH geliefert, die die Busse bei der Firma Autosan in Sanok (Polen) fertigen lässt. MM und ESWE Verkehr haben je zwei zwölf Meter lange Solobusse und zwei 18 Meter lange Gelenkbusse bestellt. Die Gelenkbusse werden ab Sommer 2019 auf der Gemeinschaftslinie 6 zwischen Mainz und Wiesbaden eingesetzt, die Solobusse im übrigen Netzgebiet.
Für den Bau der Wasserstofftankstelle in Wiesbaden wurde die Firma Linde beauftragt. Die In-der-City-Bus hat drei Solobusse für den Einsatz im Frankfurter Stadtverkehr geordert. Die Busse werden voraussichtlich bis zum Ende des zweiten Quartals 2019 ausgeliefert und an der bereits bestehenden Wasserstoff-Tankstelle im Industriepark Höchst aufgetankt.
Die Brennstoffzellen-Busse haben eine Reichweite von rund 300 Kilometer, das Betanken dauert unter 15 Minuten. Einziger Wermutstropfen: Die mit 650.000 Euro pro Solobus derzeit noch hohen Anschaffungskosten, die eine finanzielle Herausforderung darstellen. Deswegen sind die Fördergelder der EU-Initiative „JIVE“ und die Bundesmittel des BMVI so wichtig, denn sie minimieren die Restkosten für die Verkehrsgesellschaften auf das Niveau der Anschaffungskosten von Dieselbussen.
Weitere und ähnliche Maßnahmen sind nur möglich, wenn auch künftig umfangreiche Fördermittel zur Verfügung gestellt werden und die Programme zur Förderung alternativer Antriebe im ÖPNV verstetigt und ausgebaut werden.
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