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Die Gewerkschaft ver.di hat für Freitag, 2. Februar, zum Warnstreik bei ESWE Verkehr aufgerufen. Das Wiesbadens Verkehrsunternehmen wird somit direkt von Betriebsbeginn am frühen Freitagmorgen bis Betriebsende um circa 3:00 Uhr am Samstagmorgen bestreikt.
Damit werden den ganzen Freitag über keine Busse von ESWE Verkehr in der hessischen Landeshauptstadt fahren. Die Mobilitätsinfos von ESWE Verkehr an Hauptbahnhof und Luisenplatz bleiben für die Dauer des Streiks geschlossen. Die Mobilitätszentrale in der Marktstraße ist jedoch von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Die Service-Hotline des Mobilitätsdienstleisters ist von 7:00 bis 18:00 Uhr erreichbar.
Vom Streik betroffen sind am Freitag auch alle Fahrten auf den Gemeinschaftslinien mit der Mainzer Mobilität: 6, 9, 33 und 74. Auch die Linien 28 und N7 entfallen komplett.
In Rheinland-Pfalz beginnt der Warnstreik bereits am bereits am Donnerstag, 1. Februar, ab 20:00 Uhr. Dies kann schon am Donnerstagabend zu Beinträchtigungen aller von der Mainzer Mobilität durchgeführten Fahrten auf den Gemeinschaftslinien führen.
Die Nightliner-Fahrten (N7) werden am Donnerstagabend voraussichtlich ab circa 20:00 Uhr bis Betriebsende normal verkehren. Bei der Linie 33 kann es am Donnerstagabend ab etwa 20:00 Uhr bis Betriebsende zu Einschränkungen und Ausfällen kommen. Die Busse aus Wiesbaden (u.a. Linie 6) enden am Donnerstagabend voraussichtlich bis Betriebsende an der Haltestelle “Brückenplatz“ und drehen dann um.
Die Kunden werden über die digitalen Fahrgastinformationsanzeigen an den Haltestellen sowie über die Webseite www.eswe-verkehr.de/warnstreik und über Social Media informiert.
Über alle Bus- und S-Bahn-Verbindungen informiert jederzeit auch die Seite des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) unter www.rmv.de.
ver.di hat eine zentrale Streikkundgebung am Freitag auf der Theodor-Heuss-Brücke am Hochkreisel in Kastel angekündigt. Dazu werden rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland erwartet. Die Kundgebung findet zwischen 11:00 und 13:00 Uhr statt. Dort sprechen wird die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle.
Für diese Demonstration muss die Rheinbrücke für Autos gesperrt werden. Nach derzeitigem Stand wird dies ab 8:00 Uhr erfolgen. Gegen 15:00 Uhr rechnet die Polizei mit der Aufhebung der Sperrung.
Seit Montag dieser Woche verhandeln die Gewerkschaft und der Kommunale Arbeitgeberverband Hessen über die Rahmenbedingungen der Arbeit von rund 8.000 Beschäftigten im öffentlichen Personen-Nahverkehr. Diese sind im sogenannten Manteltarifvertrag festgeschrieben. Um einen grundsätzlich höheren Lohn geht es dabei in Hessen nicht. Eine Gehaltserhöhung wurde bereits im vergangenen Frühjahr ausgehandelt.
Ver.di fordert nun allerdings, die untersten drei Entgeltgruppen der Fahrerinnen und Fahrer sowie des Verwaltungspersonals zu streichen. Einsteiger würden dann mit dem Gehalt der jetzigen Stufe 3 beginnen, das laut Verdi rund 200 Euro mehr beträgt.
Bei einer langen Betriebszugehörigkeit fordert die Gewerkschaft eine weitere, höhere Entgeltgruppe einzuführen, deren Lohn 4,5 % über der nun höchsten Entgeltgruppe liegen soll. Derzeit mache es keinen Unterschied, ob jemand 15 oder 40 Jahre im Betrieb sei, so die Kritik.
Zudem fordert ver.di ein 13. Monatsgehalt in voller Höhe, die Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich auf 35 Stunden zu verkürzen sowie geteilte Dienstzeiten - also Dienste mit mehreren Stunden Pause - auf insgesamt maximal elf Stunden zu begrenzen. Für solche Schichten soll es zudem auch einen Zuschlag von 30 Euro geben.
Die Gewerkschaft argumentiert, die Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im ÖPNV hätten immer mehr zugenommen, der Arbeitsdruck werde größer. Es müssten schnell Lösungen für eine Entlastung gefunden werden.
Der Streik am Freitag betrifft auch alle anderen Bundesländer außer Bayern, in denen seit Montag parallel Tarifverhandlungen laufen.
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Symbolfoto