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Nichts geht mehr, hieß es am Dienstag, 6. Oktober, erneut in der hessischen Landeshauptstadt, denn die ÖPNV-Beschäftigten setzten ihren vor einer Woche begonnenen Warnstreik fort. Auch wenn die hessischen Herbstferien dafür sorgten, dass Schülerinnen und Schüler nicht auf die Busse von ESWE Verkehr angewiesen waren, mussten sich Pendler auf Beeinträchtigungen einstellen.
Vor allem am Dienstagmorgen war Geduld gefragt. Die Straßen nach und in Wiesbaden waren wegen des hohen Autoaufkommens zeitweise stark verstopft: Viele stiegen vom Bus auf den Pkw um, Taxis durften sich über zahlreiche Fahrgäste freuen. Das Rad schied angesichts des trüben und nassen Wetters meist als Ersatztransportmittel aus. Wer konnte, verbrachte seinen Arbeitstag im coronabewährten Home-Office. Am Nachmittag und frühen Abend gestaltete sich die Verkehrslage meist entspannt.
Bereits zum Betriebsbeginn hatten die gewerkschaftlich organisierten Angestellten von ESWE Verkehr erneut ihren Streikposten am Betriebsgelände von ESWE Verkehr am Hauptbahnhof bezogen. Sie hängten Plakate auf und blockierten die Ausfahrt mit einem Bus. Damit sich die Arbeitnehmer coronasicher in die Streikliste eintragen konnten, wurde der Mindestabstand auf dem Boden markiert. Zudem trug man vor Ort Mund-Nasen-Schutz. Um der aktuellen Situation gerecht zu werden, traten die meisten anschließend den Heimweg an.
Die Gewerkschaft Verdi hatte die ÖPNV-Beschäftigten in Wiesbaden, Frankfurt und Kassel erneute dazu aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen, da sich die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) trotz des Warnstreiks am vergangenen Dienstag nicht zu Verhandlungen über einen bundesweiten Tarifvertrag bereiterklärt hatte.
Der Streik dauert den ganzen Dienstag - von Betriebsbeginn um 3:00 Uhr bis Betriebsende gegen 3:00 Uhr - an. Am Mittwoch, 7. Oktober, läuft der Busverkehr in Wiesbaden wieder nach regulärem Fahrplan.
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Fotos: Andreas Marneth, Johannes Lay