ANZEIGE
Die zweite Ansteckungswelle gewinnt aktuell in der ganzen Bundesrepublik eine neue und nicht mehr nachvollziehbare Dynamik.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hält den zuletzt wieder registrierten Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen für „besorgniserregend". „Die Lage ist nach wie vor sehr ernst", sie habe sich seit der vergangenen Woche verschlechtert, sagte Wieler bei der RKI-Pressekonferenz am Donnerstagvormittag in Berlin.
Das Plateau, auf dem man sich befinde, „sei äußerst fragil". "Das Infektionsgeschehen kann schnell wieder kippen", warnte Wieler. Er befürchtet, dass es wieder zu einem exponentiellen Wachstum der Neuinfektionen in Deutschland kommt. Das müsse man verhindern.
Wieler erklärte die derzeitige Situation damit, dass das Coronavirus in der Bevölkerung sehr verbreitet sei. Umso wichtiger sei es deshalb, die Schutzmaßnahmen einzuhalten. Nach Angaben des RKI ist besonders die Lage in den Alten- und Pflegeheimen schwierig. Es gebe dort aktuell fast doppelt so viele Ausbrüche wie im Frühjahr. Pro Ausbruch seien im Durchschnitt fast 20 Menschen betroffen.
Um die Lage wieder in den Griff zu bekommen, reicht nach Wielers Ansicht der Teil-Lockdown nicht mehr aus. Die Kontakte der Bevölkerung müssten um mindestens 60 % reduziert werden, die aktuellen 40 % seien zu wenig.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 1.266.085 (Stand 10. Dezember, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 30.382 mehr als am Vorabend. Das ist der größte Tageszuwachs seit Beginn der Pandemie.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 922.100. Das sind rund 20.000 mehr als am Mittwoch.
Nach rund sechs Monaten mit geringen Sterbefällen in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion steigen seit Ende September die Zahlen wieder - und das an manchen Tagen ziemlich stark.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Donnerstagabend 20.652 Menschen gestorben. Es gab 547 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden. Das ist der zweihöchste Wert den die Behörden gemessen haben.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 323.33.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Donnerstagabend (10. Dezember) bei 1,03 In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,03 dass 100 Infizierte im Schnitt 103 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 0,90 (Stand: 10. Dezember). Damit liegen aktuell nur einer der beiden Kennziffer zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 1.340 Fälle gestiegen. Es gab 23 Todesfälle. Damit steigt die Zahl auf 1.601 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 100.900 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 75 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 74.000 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 25.299 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Wie das Gesundheitsamt berichtet, waren am Donnerstag drei weitere Todesfälle in Wiesbaden zu verzeichnen. Darunter eine 100 Jahre alte Frau, sowie eine 86-Jährige. Der dritte verstorbene in den vergangenen 24 Stunden ist ein Mann im alter von 93 Jahren.
Damit steigt die Gesamtzahl der Verstorbenen auf 79 Menschen seit Beginn der Pandemie in Wiesbaden.
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um 100 Fälle gestiegen. Damit klettert die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 5.784 (Stand Donnerstag, 10. Dezember, 14:45 Uhr).
Laut RKI können 4.811 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 120 Personen mehr als noch am Mitwoch.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 389 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 774 Personen mit dem Virus infiziert und sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Insgesamt befinden sich 1.081 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener in Quarantäne (Personen in Ermittlung 413 + 668 Personen im Isolierungsmanagement).
Wiesbaden hat am 15. Oktober, um 21:00 Uhr, nach dem Hessischen Eskalations- und Präventionskonzept die Stufe 5 (Dunkelrot) erreicht. Aktuell liegt der 7-Tage-Inzidenz bei 130,70.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Mittwoch auf Donnerstag (9./10. Dezember) liegt bei 1,76 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Donnerstag liegt bei 7,21 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 0,81 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen