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Nachdem sich der Hessische Energiegipfel für eine Vervierfachung der energetischen Sanierungsquote von 0,75 Prozent auf bis zu 3 Prozent ausgesprochen hat, fordert der Präsident des Hessischen Handwerkstages (HHT), Bernd Ehinger, hierfür eine gezielte Förderung durch das Land Hessen: „Die geplante Steigerung der Energieeffizienz und die damit verbundene angestrebte Erhöhung der energetischen Sanierungsquote ist ein ambitioniertes, aber sehr zu begrüßendes Ziel“, sagte Ehinger. Umso wichtiger sei es, die energetische Gebäudesanierung auch entsprechend zu fördern.
Schon die „Hängepartie“ um die steuerliche Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden durch den Bund hat nach Ansicht Ehingers zu einem erheblichen Investitionsstau geführt. „Das Hin und Her um eine mögliche Förderung hat dazu geführt, dass viele Kunden mit ihren Investitionen abwarten. Wir brauchen aber jetzt schnell Verlässlichkeit, da ansonsten die vorgesehene Steigerung der Sanierungsquote nicht erreicht werden kann. Hier sehe ich sowohl den Bund als auch das Land in der Pflicht“, so der hessische Handwerkspräsident.
„Die Politik hat im Zuge der Energiewende ehrgeizige Ziele gesteckt“, sagte Ehinger. Bei der Einsparung und dem effizienteren Umgang mit Energie stehe der Gebäudebereich im Vordergrund. Hier würden rund 40 Prozent der Energie verbraucht. Ehinger: „Energieeffizienz ist der Schlüssel, um die energiepolitischen Ziele der Politik erreichen zu können.“ Eine steuerliche Förderung sei dabei zwingend notwendig. „Ob Hausbesitzer und Vermieter, Deutsche lassen sich durch Zuschüsse oder Steuersparmöglichkeiten zu Investitionen anregen. Ein Zwang zu immer umfassenderen Sanierungen hilft dagegen weniger“, weiß Ehinger.
Handwerksbetriebe, so Ehinger, bringen ein spezielles Know-how auf vielen Ebenen der Energiewende mit. Sie würden neue Heizungsanlagen einbauen, Dächer und Wände dämmen, Fenster austauschen oder intelligente Steuerungssysteme für Wärme, Kühlung und Licht einbauen und warten. Qualität bedeute nicht nur Qualität in der Ausführung, sondern auch in der Beratung. Die Gebäudeenergieberater des Handwerks könnten nicht nur eine erstklassige Gebäudeanalyse durchführen, sondern auch Tipps geben, wo kostengünstige Energieeinsparungen möglich seien.
Ehinger zeigte sich in diesem Zusammenhang zufrieden, dass der Energiegipfel auch den Vorschlag der Wirtschaft aufgegriffen habe, in die Informations- und Beratungsangebote für die mittelständischen Betriebe zu intensivieren und eine „Initiative für Energieberatung im hessischen Mittelstand“ zu empfehlen.