ANZEIGE
Die Zahlen steigen besorgniserregend. Angesichts der neuen Infektionszahlen vor allem in den Metropolen beriet sich die Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag mit den Bürgermeistern.
In Metropolen wie Berlin und Frankfurt am Main schnellen die Corona-Zahlen in den vergangenen Tagen in die Höhe. Um die Lage unter Kontrolle zu bringen, stellt Kanzlerin Merkel weitere Beschränkungen in Aussicht. In den Brennpunkten sollen notfalls Experten der Bundeswehr helfen. Auch eine Verschärfung der Maskenpflicht steht im Raum.
Die Bundeskanzlerin Merkel und die Bürgermeister von elf deutschen Großstädten haben sich auf weitere Maßnahmen am Freitag zur Eindämmung der Corona-Pandemie verständigt. Wenn die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen über 50 pro 100.000 Einwohner steigt, solle es in den betroffenen Städten eine erweiterte Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und gegebenenfalls auch Sperrstunden und Alkoholbeschränkungen geben, teilte Merkel mit.
Weitere Maßnahmen werden zusätzliche Beschränkungen der Teilnehmerzahlen für Veranstaltungen und insbesondere für Feiern, auch im privaten Rahmen sein.
Falls der Anstieg dann binnen zehn Tagen nicht zum Stillstand komme, seien weitere gezielte Beschränkungen "unvermeidlich" sagte Merkel. Diese zusätzlichen regionalen Beschränkungsmaßnahmen sollten dann greifen, wenn die Kontaktnachverfolgung aufgrund der hohen Inzidenz nicht mehr vollständig möglich sei.
Der Virologe Christian Drosten hat am Freitagmorgen auf einer Pressekonferenz mit dem Berliner Bürgermeister Michael Müller vor steigenden Infektionszahlen in Deutschland gewarnt. In den vergangenen Wochen hätten sich die Infektionen bei gleichbleibender Testkapazität verdoppelt.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 318.995 (Stand 9. Oktober, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 6.039 mehr als am Vorabend. Das ist der höchste Anstieg steig beginn der Pandemie im März in Deutschland.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 271.800. Das sind rund 2.200 mehr als am Donnerstag.
Bei den Sterbefällen ist seit über fünf Monaten eine deutliche Entspannung zu erkennen. Die schwersten Wochen, in denen zeitweise mehr als 200 Todesfälle pro Tag gemeldet wurden, liegen weit hinter uns.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Freitagabend 9.598 Menschen gestorben. Es gab 14 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 37.597.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Donnerstagabend (8. Oktober) bei 1,17. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,17 dass 100 Infizierte im Schnitt 117 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,22 (Stand: 8. Oktober). Damit liegt aktuell keiner der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 430 Fälle gestiegen. Es gab keinen weiteren Todesfall. Damit bleibt die Zahl bei 557 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 21.092 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 70 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 17.900 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 2.635 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Über 15 Wochen haben alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener die sich mit Covid-19 angesteckt hatten, die Infektion gut überstanden. In den vergangenen 24 Stunden ist nun allerdings eine weiterer Personen in der hessischen Landeshauptstadt an den Folgen von SARS-CoV-2 verstorben.
Bei dem 23. Opfer handelt es sich um einen 75-jährigen Mann mit diverse Vorerkrankungen hatte.
Das Gesundheitsamt Wiesbaden hat in den vergangenen 24 Stunden 21 Neuansteckungen mit dem Coronavirus registriert. Damit steigt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 1.203.
Laut RKI können 1.066 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind zehn Personen mehr als noch am Donnerstag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 97 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell weiter 114 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Das Wiesbadener Corona-Ampelsystem steht weiterhin auf gelb! In Hessen haben wir die Stufe 3 (orange) mit einer 7-Tage-Inzidenz von 37,7 erreicht!
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Aktuell liegt die Landeshauptstadt Wiesbaden bei 33,3Infizierte pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate Donnerstag auf Freitag (8./9. Oktober) liegt bei 1,78 % - basierend auf dem Eingang der Meldung, nicht auf den Krankheitsbeginn. Die Zuwachsrate von vergangener Woche (Freitag) zu heute liegt bei 10,06 %.
Beim Erreichen der Obermarke drohen wieder Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,8 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt. Ohne Personen in Ermittlung bei 1,25.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Hessen hat in den letzten Wochen weitere Lockerungen in der Corona-Krise beschlossen. Diese betreffen den Einzelhandel, Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventveranstalter und -teilnehmer. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Angepasste Verordnungen: Keine Mundschutzpflicht im Unterricht"
"Team- und Schulsport ohne Beschränkungen von Personenanzahl"
"Weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Hessen"
"Lockerungen in Altenheimen und für Einzelhandel sowie Veranstaltungen"
“Lockerungen für Kitas, Schulen, Treffen und Schwimmbäder in Hessen“
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
"Möglichst viel Kita-Zeit für möglichst vielen Kindern" - Kitas öffnen ab 2. Juni
Kindertagespflege in Wiesbaden ab Montag wieder geöffnet
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen