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Ein Relikt aus der Vergangenheit ist am vergangenen Dienstag ans Tageslicht gekommen. Rund 76 Jahre schlummerte eine 125 Kilo schwere Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg im Erdreich. Entdeckt wurde sie bei Sondierungsmaßnahmen auf einem Feld auf dem Gräselberg in Wiesbaden-Biebrich an der Autobahn 643. Dort ist die Erweiterung des Wohngebietes geplant.
Bevor darauf gebaut werden kann, wird das Plangebiet vom Vorhandensein eines Risikos und entsprechend vor Beginn von Erschließungsarbeiten bzw. baulichen Eingriffen in den Boden auf Altlasten und Kampfmittel überprüft.
Bei den Geo-Maßnahmen hat der Kampfmittelräumdienst am Dienstag die amerikanische Fliegerbombe gefunden. Auch alte Luftaufnahmen belegen die Einschläge von Fliegerbomben im Bereich von Biebrich auf der dortigen Anhöhe in einem kalten Februar 1945 der Alliierten.
Am Sonntag, 18. April, wird die Bombe, die mit zwei mechanischen Zündern ausgestattet ist, entschärft. In den vergangenen Tagen wurde die Weltkriegsbombe dazu vorbereitet, ein Krisen-Stab - bestehende aus Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, dem Kampfmittelräumdienst sowie weiteren Experten und Kräften gebildet, der Evakuierungsplan und der Sperrbereich ausgearbeitet.
1. Wo kann ich erfahren, ob sich meine Wohnung oder mein Arbeitsplatz in der zur Evakuierung vorgesehenen Zone befindet?
Für die Evakuierung wurde eine Karte mit dem Evakuierungsbereich veröffentlicht.
Befindet sich Ihre Wohnung oder Arbeitsplatz innerhalb des markierten Bereichs, sind Sie von der Evakuierung betroffen. Es kann mittels der Suchfunktion die genaue Adresse angezeigt werden.
Sollten Sie an der Grenze des Bereichs wohnen oder arbeiten, informieren Sie sich regelmäßig auf Wiesbadenaktuell über mögliche Erweiterungen des Evakuierungsbereichs. Die Sperrgrenze ist hausgenau und liegt planerisch in der Straßenmitte. Häuser im Sperrbereich sind zu evakuieren! Die Straße selbst wird für den Straßenverkehr gesperrt sein.
2. Bis wann muss ich den Evakuierungsbereich verlassen haben?
Sie müssen den Evakuierungsbereich bis spätestens Sonntag, 18. April 2021, 11:00 Uhr verlassen haben. Sinnvoll ist es, sich frühzeitig aufzumachen. Die Stadt zählt hier auf den gesunden Menschenverstand der Bürger:innen.
3. Muss ich mich selbstständig aus der Evakuierungszone begeben?
Grundsätzlich müssen Sie sich selbstständig aus der Evakuierungszone begeben. Bitte nutzen Sie bis 11:00 Uhr die Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs. Auch Taxi-Unternehmen dürfen den Sperrbereich nach 11:00 Uhr nicht mehr befahren. Es wird ein Sondertransport mit Bussen eingerichtet, der sowohl an der Haltestelle Calvinstraße stadtauswärts und der Karawankenstraße ebenfalls stadtauswärts abfährt.
Personen, welche nicht privat außerhalb der Sperrzone unterkommen, dürfen die Betreuungsstellen selbständig anlaufen. Parkplätze stehen NICHT zur Verfügung.
Sollten Sie durch Angehörige oder Bekannte abgeholt werden, wird gebeten, sich frühzeitig in der Evakuierungszone abholen zu lassen, so dass Sie diese bis spätestens 11:00 Uhr wieder verlassen haben.
Alle Menschen, die einen Kranken- oder Behindertentransport benötigen, werden derzeit erfasst, damit sie entsprechend unterstützt bzw. transportiert werden können. Bürger:innen, die Hilfe benötigen, sollten sich schnellstmöglich an das freigeschaltete Bürger:innentelefon unter der Nummer 0611 / 31 - 8080 wenden.
4. Einschränkungen des Verkehrs (individual und ÖPNV)
Die Straßen im Evakuierungsgebiet sind ab 11:00 Uhr nicht mehr befahrbar.
Die Sperrung der A 643 beginnt um 11:00 Uhr. Bitte meiden Sie diesen Bereich weiträumig.
Die Buslinien 5, 15, 18 und 39 werden ab 11:00 Uhr umgeleitet.
5. Wann darf ich zurück in meine Wohnung oder an meinen Arbeitsplatz?
Sobald Feuerwehr und Polizei darüber informieren, dass die Evakuierung aufgehoben ist, können Sie zurück in Ihre Wohnung bzw. an Ihren Arbeitsplatz. Das Ende der Sperrung wird per Lautsprecheransagen, Rundfunk und den bekannten Warn-Apps (Nina, Hessenwarn, Katwarn) bekannt gegeben.
Auf Wiesbadenaktuell halten wir Sie auf dem Laufenden.
6. Darf man auf eigene Gefahr Zuhause oder am Arbeitsplatz bleiben?
Nein, es gibt eine städtische Allgemeinverfügung, die besagt, dass die gesamte Evakuierungszone geräumt werden muss. Im Zweifelsfall sind die Polizei- und Ordnungsbeamten ermächtigt, Wohnungen unter Einsatz von unmittelbarem Zwang zu räumen.
7. Was soll ich für eine Evakuierung einpacken?
Bitte nehmen Sie wichtige persönliche Dokumente, wie zum Beispiel Personalausweis, Führerschein oder medizinische Unterlagen mit. Auch wichtige Medikamente sollten unbedingt eingepackt werden. Denken Sie auch an Verpflegung (Babynahrung) und geeignete Kleidung, da die Sperrung der Evakuierungszone einige Stunden dauern wird.
8. Was ist mit dem im Sperrgebiet befindlichen Pflegeheim?
Die Evakuierung der Einrichtungen ist gewährleistet.
9. Wie wird sichergestellt, dass sich während der Evakuierung niemand in der Schutzzone aufhält?
Nach offiziellem Abschluss der Evakuierung wird von der Polizei noch einmal überprüft, ob auch wirklich niemand zurückgeblieben ist – und zwar sowohl personell als auch mit technischen Hilfsmitteln.
10. Wo kann man hingehen, wenn man keine Familie/Freunde in der näheren Umgebung hat, bei denen man vorübergehend unterkommen kann?
Vorzugsweise sollte unter Beachtung und Einhaltung der Corona-Regeln eine private Ausweichmöglichkeit aufgesucht werden. Sollte dies nicht möglih sein, stellt die Stadt Sammelunterkünfte zur Verfügung. Standorte für Sammelunterkünfte sind die Diltheyschule, Georg-August-Straße 16, und die Leibnizschule, Zietenring 9. Sonderbusse fahren ab 8:00 Uhr von den Haltestellen Calvinstraße und Karawankenstraße – jeweils die Haltestellen stadtauswärts - zu den Sammelunterkünften.
An den Betreuungsstellen wird für die Verpflegung gesorgt sein. Getränke und Nahrung werden ausgegeben. Sofern Sie spezielle Nahrung benötigen, bringen Sie diese bitte mit.
11. Corona- und Hygieneregeln in der Betreuungsstelle
Jede Person in der Betreuungsstelle hat einen aktuellen negativen Corona-Schnelltest vorzuweisen bzw. ist der Nachweis der Corona-Impfung (nur zweifache Impfung, einfache Impfung gilt nicht!) vorzulegen oder durchgemachte Infektion in den vergangenen drei Monaten. Eine Testung vor der Betreuungsstelle ist ebenfalls möglich.
In der Betreuungsstelle gilt eine generelle Maskenpflicht (FFP2-, KN95-, N95- oder vergleichbare Maske).
12. Was mache ich mit meinem Haustier während der Evakuierung?
Laut Ordnungsamt ist es möglich, Haustiere daheim zu lassen. Problematisch wird es unter Umständen nur, wenn sich die Maßnahmen länger als geplant dauern. Sie können dann nicht zu Ihrem Tier, um es zu verpflegen. An einer der Betreuungsstellen steht für maximal 16 Hunde der Hundeanhänger der Feuerwehr zur Verfügung.
13. Wo kann man sich melden, wenn man bettlägerig oder mobilitätseingeschränkt ist und sich nicht alleine aus der Evakuierungszone begeben kann?
Alle Menschen, die einen Kranken- oder Behindertentransport benötigen, werden derzeit erfasst, damit sie entsprechend unterstützt bzw. transportiert werden können. Bürger:innen, die Hilfe benötigen, sollten sich schnellstmöglich an das freigeschaltete Bürger:innentelefon unter der Nummer 0611 / 31 - 8080 wenden.
14. Wie läuft eine "selbständige Evakuierung" ab?
Alle Bürger:innen sind aufgerufen, bis Sonntag, 18. April, 11:00 Uhr selbständig ihre Wohnungen oder Büros verlassen zu haben. Für Hilfsbedürftige sind Transportmöglichkeiten vorgesehen.
Anschließend kontrolliert die Polizei, ob das Areal auch wirklich menschenleer ist. Die Rückkehr ist möglich, wenn die Entschärfung planmäßig und vollständig vollzogen ist.
15. Warum kann es zu Verzögerungen des Entschärfungsbeginns kommen?
Zu Verzögerungen kann es kommen, wenn die Evakuierungszone nicht planmäßig bis 11:00 Uhr geräumt ist. Bitte helfen Sie alle mit, rechtzeitig den Bereich zu verlassen.
16. Gibt es einen genauen Zeitplan?
Die vorläufige Planung sieht derzeit folgendermaßen aus:
Bis 11:00 Uhr selbständige Evakuierung, im Anschluss Kontrolle, das Areal MUSS menschenleer sein und ab 17:00 Rückkehr. Es kann jederzeit zu Änderungen kommen.
Bürger:innen können sich über Änderungen auf Wiesbadenaktuell informieren.
17. Werden Strom und Gas abgestellt?
Nein.
18. Wie sichere ich meine Wohnung?
Die Polizei ist mit einem gewaltigen Kräfteeinsatz vor Ort und stellt sicher, dass sich keine Personen in dem Bereich aufhalten, bei etwaigen Feststellungen werden die Personen entfernt. Es wird gebeten, beim Verlassen der Wohnung die Fenster geschlossen zu halten. Bitte lassen Sie zudem die Rollläden herunter und schließen die Eingangstüren ab. Verlassen Sie die Wohnung "urlaubsreif".
18. Wo gibt es barrierefreie Informationen?
Das Bürger:innentelefon ist unter der Nummer 0611 / 31 - 8080 für diese Zwecke auch nutzbar.
19. Wie läuft die Entschärfung ab?
Laut dem Kampfmittelräumdienst ist es eine amerikanische 125kg Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg. Darin sind 55kg Sprengstoff enthalten. Die Bombe hat jeweils einen mechanischen Zünder am Kopf und am Heck. Die Entschärfung findet wahrscheinlich mechanisch statt. Nach Abschluss werden die beiden Zünder gesprengt und es wird ein leiser Knall wahrnehmbar sein. Die reine Arbeitszeit wird mit circa zwei Stunden veranschlagt.
20. Was, wenn die Entschärfung nicht gutgeht?
Die Stadt geht davon aus, dass die Bombe planmäßig entschärft wird.
Im unwahrscheinlichen Fall, dass doch etwas passieren sollte, sind alle Sicherheitskräfte vorbereitet.
Im Wiesbadener Stadtteil Biebrich ist am Dienstag, 13. April, im Bereich eines Feldes an der Autobahn 643 in der Nähe des Gräselbergs eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Die etwa 125 Kilo schwere Bombe wurde bei Sondierungsarbeiten für ein Neubaugebiet entdeckt. Die Entschärfung der Bombe ist für Sonntag, 18. April, gegen 15:00 Uhr geplant. Hierzu ist im betroffenen Bereich eine Evakuierung bis 11:00 Uhr notwendig. Betroffen sind etwa 3.500 Bürger:innen.
Ein Bürger:innentelefon ist unter der Nummer 0611 / 318080 am Sonntag ab 7:00 Uhr erreichbar.
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