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Wiesbadens Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) konnte sich am Freitagmittag über strahlend schönes Wetter und die neue Durchfahrtssperre am Christa-Möring-Platz freuen. „Erstmal herzlich willkommen, dass Sie heute zu unserem wunderschönen Freitagmittag-Event gekommen sind“, begrüßte er die umstehenden Gäste und Mitglieder des Ortsbeirates Rheingauviertel/Hollerborn, die sich um 12:30 Uhr am Christa-Möhring Platz versammelt hatten, um der Vorstellung des neu errichteten Projekts beizuwohnen.
Die neue Sperre am Christa-Moering-Platz soll das Wiesbadener Künstlerviertel vom Durchfahrtsverkehr entlasten und damit die Sicherheit der Schüler der Friedrich-von-Schiller-Schule und der Kinder der benachbarten Kindertagesstätte gewährleisten. Ein Jahr wird der Verkehrsversuch nun erprobt, der aufgrund eines Beschlusses des Ortsbeirats Rheingauviertel / Hollerborn umgesetzt wurde.
Die Netzunterbrechung wird in Form einer Diagonalsperre in Südwest-Nordost-Richtung am nördlichen Knotenpunkt des Christa-Moering-Platzes eingerichtet. Durchgangsverkehre zwischen der Dotzheimer Straße und der Homburger Straße werden so unterbunden. „Die damit einhergehende geringere Lärm- und Luftschadstoffbelastung wird sich außerdem positiv auf die Wohnqualität im Künstlerviertel auswirken“, ist sich Stadtrat Kowol sicher.
Es gibt nun keine Umfahrungsmöglich über private Straßen mehr. Die Stellplätze am Christa-Moering-Platz sind weiterhin nutzbar. Autofahrerinnen und –fahrer, die nicht Anlieger sind, werden gebeten, das Künstlerviertel auf der Holzstraße oder dem zweiten Ring zu umfahren. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf etwa 9.000 Euro.
Auch die Ortsvorsteherin des Stadtteils Rheingauviertel / Hollerborn Gabriele Kammerer freute sich, dass die Maßnahme zur Verkehrsberuhigung, die auch beim Ortsbeirat und den Quartiersbewohnern überwiegend auf Zustimmung gestoßen war, nach langem Warten endlich realisiert wurde. „Es ist total hässlich, aber vielleicht nur ein Jahr hässlich“, bewertete Kammerer die rot weiße Absperrvorrichtung. „Wir werden Erfahrungen sammeln und schauen, ob das eine gute Idee ist diese Lösung. Ich denke schon es ist eine richtige Netzunterbrechung. Es wird wahrscheinlich gut angenommen werden. Bitte geben sie der Sache Zeit.“
In der hessischen Landeshauptstadt gibt es tagtäglich viel Durchfahrtsverkehr. Viele Verkehrsteilnehmer nutzen Schleichwege durch die Stadtteile und Wohnquartiere, um abzukürzen oder Verkehrsknotenpunkte zu umfahren. „Das Künstlerviertel – ein schönes, neues Wohnquartier, über viele Jahr hinweg geplant und realisiert – hat ein kleines Problem. Nämlich, den ein oder anderen Auto- oder LKW-Fahrer, der hier einmal quer durch das Quartier fährt. Wir haben dort wichtige Einrichtungen – eine Schule, eine Kita – da gab es eigentlich von Anbeginn die Diskussion: wie kann man die Verkehrssicherheit für die Jüngeren Stadtbewohner erhöhen“, erläuterte der Verkehrsdezernent die Situation im Viertel. Dazu habe es verschiedenen Überlegungen gegeben. Letztlich sei die Durchfahrtssperre die lösungsorientierteste gewesen.
Das erklärte Ziel der Stadt ist, „dass Wohnquartiere nur von den dortigen Bewohnern oder den Besuchern genutzt und mit dem Auto durchfahren werden und ansonsten Durchgangsverkehre auf den Hauptstraßen bleiben“, erklärte Kowol. Die Stadt müsse immer wieder überlegen, ob Straßen ihren Zweck erfüllen oder ob regelnd eingegriffen werden müsse. „Nicht jeder Verkehr ist in jeder Straße gewünscht“, so der Verkehrsdezernent. Dafür seien gezielte Konzepte notwendig.
Neben den städtischen Ämtern und Behörden seien vor allem die Anwohner gefragt: „Besonders sind wir froh, wenn aus dem Bereich der Bewohner Wünsche aber auch Ideen an uns herangetragen werden“, verdeutlichte Kowol, der sich bei dem Ortsbeirat Rheingauviertel/Hollerborn und den Bürgern bedankte, die maßgeblich dazu beigetragen hatten, die Verkehrssituation am Christa-Moering-Platz für alle Verkehrsteilnehmer zu optimieren. „Herzlichen Dank für die Idee, herzlichen Dank für die Bereitschaft, das hier so auszuprobieren. Das ist ja erstmal nur ein Versuch.“
Mit Blick auf die anderen Verkehrsversuche in der hessischen Landeshauptstadt erklärte Kowol abschließend: „Ich gehe davon aus, dass diese Dinge, die wir jetzt nach und nach ausprobieren, am Ende dann auch in den Regelbetrieb übergeführt werden.“