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Am Sonntagmorgen, gegen 9:00 Uhr wurde die Bewohnerin einer Wohnung in der Rüdesheimer Straße 39, im Wiesbadener Rheingauviertel durch ihren CO-Melder aufgeschreckt. Die sofort alarmierte Feuerwehr nahm Messungen in der Wohnung vor und konnte dabei einen erhöhten, aber nicht gefährlichen CO-Wert feststellen. Die ebenfalls alarmierte ESWE Gas überprüfte die Therme in der Wohnung und stellte fest, dass diese einwandfrei funktionierte. Die Wohnung wurde sicherheitshalber gelüftet und die Einsatzkräfte zogen ab.
Gegen 17:00 Uhr schlug der Melder in der Wohnung erneut Alarm. Diesmal wurden die eintreffenden Rettungskräfte fündig. Diesmal ging die Feuerwehr Wiesbaden systematisch vor stellte Messungen im ganzen Haus an. In mehreren Wohnungen wurden erhöhte CO-Konzentrationen festgestellt. Eine Überprüfung der CO-Werte bei den insgesamt 17 Mietern ergab bei 15 Personen eine leichte, aber ungefährliche Erhöhung der CO-Werte im Blut. Eine weibliche Person wurde mittelschwer eine zweite schwerer verletzt. Beide wurden in die das Druckkammerzentrum der Asklepios Kliniken eingeliefert. Eine Messung vor Ort ergab jedoch, dass sich die CO-Werte der beiden Frauen so stabilisiert hatten, das eine Behandlung nicht mehr notwendig war.
Wegen der großen Anzahl betroffener Personen waren fünf Rettungswagen, zwei Notärzte sowie die Einsatzleitung Rettungsdienst vor Ort im Einsatz. Die ebenfalls alarmierte Polizei sperrte die Rüdesheimer Straße rund um die Einsatzstelle ab.
Darüber hinaus waren auch wieder die Spezialisten von ESWE Gas vor Ort. Diesmal war schnell klar, woher die erhöhten Werte kamen. Bei hohen Außentemperaturen im Sommer oder aber auch bei schwülem Tiefdruckwetter – umgangssprachlich als typisches Gewitterwetter bezeichnet – kann es den Abgasen aufgrund des Niederdrucks am nötigen Auftrieb fehlen. Die Folge: Im Kamin bildet sich ein sogenannter Wärmestoppel, der diesen reibungslosen Abzug verhindert, und gefährliches Kohlenmonoxid strömt in Haus oder Wohnung zurück (Abgasrückstau).
Neuere Gasthermen- Geräte erkennen meist diesen Rückstau und schalten sich in einem solchen Fall automatisch ab. Sinnvoll ist es daher, sich beim Kauf eines neuen Gerätes aktiv nach solchen Schutzmechanismen zu erkundigen.
Kaum waren die Rettungskräfte wieder in den Leitstellen, erreichte sie ein weiterer Notruf aus der Innenstadt. In der Yorckstraße hatten die Bewohner eines Mehrfamlienhauses einen fremden Geruch wahrgenommen und die Feueuwehr alarmiert. Mit vier Rettungswagen, einem Notarzt, der Einsatzleitung Rettungsdienst sowie Polizei und Feuerwehr eilten die Helfer, die den Grund für de Alarm jetzt bereits erahnten in die Yorckstraße. Dort stellten sie vor allem in Erdgeschoß erhöhte CO-Werte fest.
Sie klingelten die Bewohner aus ihren Wohnungen und überprüften ihre Werte. Zum Glück, war keine erhöhte Konzentration bei den Mietern festzustellen. Nicht in allen Wohnungen waren die Bewohner anzutreffen. Wegen der geringen Konzentration verzichtete die Feuerwehr darauf, die Türen aufzubrechen. Im Anschluss belüftete sie die das Treppenhaus sowie die Gemeinschaftsräume sowie die Wohnungen der anwesenden Mieter.
Noch während des Einsatzes in der Yorckstraße kam ein weitere Notruf aus dem Phillpsring in Mainz-Kastel. Dort hatte man ebenfalls den Verdacht auf erhöhte CO-Werte. Auch hier war nach Messungen die Konzentration so gering, dass das Belüften des Hauses ausreichend war.
Rund um die Einstzorte kam es durch Absperrungen zu Behinderungen des Verkehrs.
Übrigens, Kohlenmonoxidmelder beziehungsweise CO-Melder warnen rechtzeitig vor austretendem Kohlenmonoxid und schützen Sie und Ihre Familie vor dieser unsichtbaren Gefahr und den folgeschweren Konsequenzen einer Kohlenmonoxid Vergiftung. Eine Anschaffung, die für die Nutzer von Thermen genauso selbstverständlich sein sollte wie ein Rauchmelder!
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Fotos: Joshua Ziß & Daniel Becker