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Zu einem Dachstuhlbrand wurden die Rettungskräfte am Donnerstagabend, gegen 22:00 Uhr, gerufen. In der Teplitzstraße 14 in Biebrich brannte es lichterloh auf dem Dach. Insgesamt 12 Trupps unter Atemschutz mit vier C-Rohren bekämpften die Flammen. Weiterhin wurden zwei Drehleiter eingesetzt, eine vor dem Gebäude und eine an der angrenzenden Grünfläche. Trotz des großen Aufgebots brannte der Dachstuhl vollständig aus.
Die Löschzüge der Wachen 1,2 und 3 der Berufsfeuerwehr waren vor Ort. Weiterhin rückte die Freiwillige Feuerwehr Biebrich mit mehreren Fahrzeugen an die Einsatzstelle aus. Frauenstein, Medenbach und Kastel besetzen die verwaisten Wachen der Berufsfeuerwehr. Der Betreuungsbus, die Notfallseelsorge, die Schnelleinsatzgruppe Rettungsdienst, die Abrollbehälter Atemschutz und Verpflegung wurden in die Teplitzstraße hinzugezogen.
Das vierstöckige Gebäude wurde vollständig evakuiert. Ebenso das Nachbarhaus mit der Hausnummer 16. Insgesamt 20 Personen verließen die Häuser und wurden von der Schnelleinsatzgruppe Johanniter Unfallhilfe und der Notfallseelsorge betreut. Mit drei Rettungswagen sowie der Technischen Einsatzleitung, bestehend aus dem Leitenden Notarzt von Wiesbaden und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, wurden neun Personen untersucht. Es konnten keine Rauchgasvergiftungen festgestellt werden, so dass keiner in die Klinik gebracht werden musste. Ein Feuerwehrmann musste wegen Erschöpfung vom Rettungsdienst behandelt werden. Gegen Mitternacht wurde die Freiwillige Feuerwehr Frauenstein zur Ablösung von Einsatzkräften nach Biebrich gerufen. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis 1:45 Uhr hin. Mehrere Streifenwagen der Polizei sicherten die Einsatzstelle großräumig ab.
Drei Wohnungen im vierten Obergeschoss sind durch Wasserschäden unbewohnbar geworden. Durch das Treppenhaus lief das Wasser weitere und verteilte auch in die unteren Wohnungen. Mit mehreren I-Saugern wurde das Wasser aufgenommen. Der Sachschaden beläuft sich auf mindestens 200.000 Euro. Durch das schnelle Handeln der Feuerwehrkräfte wurde durch das Feuer der Dachstuhl von Hausnummer 16 nicht beeinträchtigt.
In den letzten fünf Wochen brannte es vier Mal in der Biebricher Teplitzstraße. Die Kriminalpolizei K31 nahm umgehend die Ermittlungen zur Brandursache auf. Aufgrund der Vorfälle in der Teplitzstraße ist von Brandstiftung auszugehen.
Auch die Bewohner aus den Häusern sind verunsichert. "Ich fühle mich absolut nicht mehr sicher. Ich werde mir eine neue Wohnung suchen", sagt Micro Ziegler aus der Hausnummer 14. Auch Esra Özdemir aus dem Nachbarhaus Nummer 16 sieht es ähnlich: "Ich habe tierische Angst das noch etwas Schlimmeres passiert. Zurzeit verdächtigt sich jeder im Haus gegenseitig etwas mit den Bränden zu tun zu haben." Vor drei Tagen wurde sie bei einem Grillabend von einer Person angesprochen, die sagte "Ich zünde Euer Haus an, dann brennt es richtig." Özdemir mahnte an, dass die Nassauische Heimstätte inzwischen Rauchmelder angebracht hat, allerdings gibt es weiterhin keine Feuerlöscher im Haus.
Foto 39: Bewohner Esra Özdemir (links) und ihre Freundin (Mitte) und Bewohner Mirco Ziegler (rechts) stehen traurig vor ihrem Haus.
Fotos: AV, Topo, DB