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Sehr gute Nachrichten kommen vier Tage vor Weihnachten von der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Diese hat am Montagnachmittag die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer gegeben. Es war ein wichtiger und historischer Tag für ganz Europa.
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA empfahl eine Zulassung des Impfstoffs. Die EMA sprach von einem „Meilenstein" bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Noch nie in der Geschichte wurde innerhalb eines Jahres ein Impfstoff entwickelt und zugelassen.
Nach dieser Entscheidung hat die Europäischen Union am frühen Montagabend ebenfalls grünes Licht für den ersten Impfstoff gegen das Coronavirus gegeben. Damit ist das Vakzin in der gesamten EU formell zugelassen.
Nun können die Impfungen gegen das Coronavirus jetzt auch in der EU beginnen. Der Start in Deutschland ist für kommenden Sonntag (27. Dezember) geplant.
Bei Biontech in Mainz soll laut Vorstandschef Ugur Sahin auch an Weihnachten gearbeitet werden, „damit es wirklich möglich ist, dass der Impfstoff in jedem Land in den kommenden Tagen und Wochen ankommt". In Deutschland prüft das Paul-Ehrlich-Institut alle zugelassenen Chargen des Präparats noch mal auf ihre Sicherheit, bevor sie verimpft werden.
Mit der Zulassung des Impfstoffes ist ein wichtiger Schritt in der Pandemie erreicht, dies ist allerdings noch nicht der Wendepunkt. Bis alle Impfwilligen auch wirklich immun und geschützt vor Covid-19 sind, wird noch mindesten acht Monate vergehen.
Eine schlechte Nachricht kommt aus Großbritannien. Von dort breitet sich eine neue Corona-Mutation aus. Seit einigen Wochen bereitet sich in Teilen Englands eine Variante von Sars-CoV-2 aus, die laut der britischen Regierung bis zu 70 % ansteckender sein könnte.
Die neue Virus-Variante geht auf eine Mutation zurück. Solche Veränderungen im Erbgut von Viren sind ganz normal und vollziehen sich sehr häufig. So hat die Wissenschaft bei Sars-CoV-2 bislang bereits rund 300.000 Mutationen nachgewiesen, wie der französische Gen-Forscher Axel Kahn erklärte. Mit dem Anstieg der Zahl der Infizierten wachse auch die Wahrscheinlichkeit und die Häufigkeit von zufälligen Mutationen des neuartigen Coronavirus.
Die britische Virus-Variante unterscheidet sich insbesondere durch eine Mutation mit dem Namen N501Y am sogenannten Spike-Protein von Sars-CoV-2. Mit dieser stachelartigen Struktur an seiner Oberfläche heftet sich das Virus an menschliche Zellen, um dann in sie einzudringen.
Derzeit verursacht die Virus-Variante in Südengland und in der britischen Hauptstadt London einen massiven Anstieg der Corona-Infektionen. Seit ihrem ersten Auftreten Mitte September in London oder der südöstlichen Grafschaft Kent habe sich diese Variante mittlerweile zur "dominanten" Form von Sars-CoV-2 auf der Insel entwickelt, erläuterte der oberste wissenschaftliche Berater der britischen Regierung, Patrick Vallance. Die aktuelle Entwicklung begründete er mit dem "sehr hohen Anstieg" an Krankenhaus-Einlieferungen von Covid-19-Patienten im Dezember.
Für diese Annahme spreche derzeit auch das Indiz, dass diese Mutation bereits im September in Großbritannien aufgetaucht ist. Nachgewiesen worden ist sie zudem schon in Australien, in den Niederlanden, Dänemark und auch in Belgien. Eine vergleichbare Entwicklung ist allerdings in den letztgenannten Staaten aber nicht ausgelöst worden. Eine großartige Vermehrung wie in England ist unter anderem in den Niederlanden nicht festgestellt worden.
Am Sonntagabend wurde ein weiterer Fall in Europa gemeldet. Das mutierte Virus ist in Italien angekommen.
In Deutschland ist die Variante nach Angaben des Chefvirologen der Berliner Charité, Christian Drosten, bislang nicht aufgetaucht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte mit, abgesehen von den Fällen in England sei die Virus-Variante neunmal in Dänemark sowie jeweils ein Mal in den Niederlanden und Australien festgestellt worden.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 1.531.998 (Stand 21. Dezember, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 19.763 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 1.115.400. Das sind rund 18.000 mehr als am Sonntag.
Nach rund sechs Monaten mit geringen Sterbefällen in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion steigen seit Ende September die Zahlen wieder. In den vergangene vier Wochen wurde zwischen 250 und 680 Toter pro Tag regestriert.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Montagabend 26.655 Menschen gestorben. Es gab 430 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 389.943.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Montagabend (21. Dezember) bei 0,98 In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 0,98 dass 100 Infizierte im Schnitt 98 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,05 (Stand: 21. Dezember). Damit liegen aktuell wieder eine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 1.246 Fälle gestiegen. Es gab 26 Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 2.147 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 121.962 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 72 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 90.200 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 29.615 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Die Zahl der in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion stehenden Todesfälle in Wiesbaden ist auf 99 gestiegen. Wie das Gesundheitsamt am Montag mitteilte, verstarben in den vergangenen 24 Stunden drei Männer im alter 78, 91 und 95 Jahren sowie eine 86-jährige Frau.
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um 21 Fälle gestiegen. Damit klettert die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 6.426 (Stand Montag, 21. Dezember, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 5.487 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 74 Personen mehr als noch am Sonntag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 441 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 840 Personen mit dem Virus infiziert und sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Insgesamt befinden sich 1.383 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener in Quarantäne (Personen in Ermittlung 438 + 945 Personen im Isolierungsmanagement).
Wiesbaden hat am 15. Oktober, um 21:00 Uhr, nach dem Hessischen Eskalations- und Präventionskonzept die Stufe 5 (Dunkelrot) erreicht. Aktuell liegt der 7-Tage-Inzidenz bei 155,0.
Bei einer Inzidenz von mehr als 200 in drei Tagen in Folge, gilt in Hessen seit dem 11. Dezember eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 21:00 und 5:00 Uhr in Landkreisen oder kreisfreien Städten. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist während dieser Zeit nur aus gewichtigen Gründen erlaubt.
Akutell gibt es in Wiesbaden aufgrund des niedrigen Inzidenz-Wertes keine Ausgangssperre!
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Sonntag auf Montag (20./21. Dezember) liegt bei 0,33 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Montag liegt bei 7,37 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,3 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen