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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und das Robert Koch-Institut haben die Bevölkerung am Mittwoch erneut dazu aufgerufen, auch zum Jahreswechsel Kontakte zu vermeiden. Der CDU-Politiker sagte in einer Pressekonferenz in Berlin, es sei notwendig, dass es das wahrscheinlich ruhigste Silvester werde, an das sich Deutschland erinnere. RKI-Präsident Wieler betonte, das Virus sei in der Bevölkerung weiter stark verbreitet. Auch bei Freunden und Verwandten könne man sich anstecken.
Wird das gesellschaftliche Leben nach dem 10. Januar wieder hochgefahren? Die Chancen stehen schlecht, warnt Spahn und stimmt die Bevölkerung darauf ein, dass die Corona-Beschränkungen zumindest teilweise verlängert werden.
„Stand heute sind wir jedenfalls mit den Zahlen bei Weitem noch nicht da, wo wir hin müssen", sagte Spahn mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage. Deshalb werde es nach dem 10. Januar „ohne Zweifel Maßnahmen geben".
„In welchem Umfang, das müssen wir Anfang Januar mit den Bundesländern entscheiden", fügte der Bundesgesundheitsminister hinzu. Es sei aber absehbar, dass die Zahlen bis dahin nicht so niedrig seien, „dass wir einfach in den Vorlockdown-Modus zurück können. Das sehe ich nicht", sagte der CDU-Politiker besorgt.
Auch andere Ministerpräsidenten der Länder haben bereits Zweifel an einem Ende des Lockdowns nach dem 10. Januar geäußert. Am 5. Januar werden diese sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel darüber beraten, ob die Corona-Schutzmaßnahmen über den 10. Januar hinaus verlängert werden sollen. In Deutschland ist seit dem 16. Dezember ein harter Lockdown in Kraft.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 1.717.588 (Stand 30. Dezember, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 31.010 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 1.302.600. Das sind rund 24.800 mehr als am Dienstag.
Nach rund sechs Monaten mit geringen Sterbefällen in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion steigen seit Ende September die Zahlen wieder.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Dienstagabend 32.665 Menschen gestorben. Es gab 1.257 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden. Es handelt sich um einen neuen Höchststand.
Der Tageshöchststand bei den gemeldeten Corona-Todesfällen in Deutschland ist aus Sicht des RKI wohl auch durch Nachmeldungen bedingt. „Die plausibelste Erklärung ist die, dass es eben verzögerte Meldungen sind von Todesfällen“, sagte RKI-Chef Wieler am Mittwoch. Über die Feiertage seien die Zahlen von Neuinfektionen und Gestorbenen relativ gering gewesen. Wieler bekräftigte, eher auf Wochenwerte zu blicken statt auf den Stand an einzelnen Tagen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 382.323.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Mittwochabend (30. Dezember) bei 0,68 In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 0,68 dass 100 Infizierte im Schnitt 68 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 0,54 (Stand: 30. Dezember). Damit liegen aktuell beide Kennziffern zur Ansteckungsrate deutlich unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 1.271 Fälle gestiegen. Es gab 129 Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 2.711 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 133.475 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 82 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 104.500 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 26.264 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Zwei weitere Todesfälle sind in der hessischen Landeshauptstadt in den letzten 24 Stunden hinzugekommen. Eine 98-jährige Frau ist in der Helios Dr. Horst-Schmidt-Kliniken verstorben und die zweite Person war ebenfalls eine Frau, im Alter von 87 Jahren.
Damit steigt die Gesamtzahl der Corona-Toten in Wiesbaden auf 123.
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um 64 Fälle gestiegen. Damit klettert die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 6.839 (Stand Mittwoch, 30. Dezember, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 6.144 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 79 Personen mehr als noch am Dienstag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 281 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 572 Personen mit dem Virus infiziert und sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Insgesamt befinden sich 972 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener in Quarantäne (Personen in Ermittlung 246 + 726 Personen im Isolierungsmanagement).
Wiesbaden hat am 15. Oktober, um 21:00 Uhr, nach dem Hessischen Eskalations- und Präventionskonzept die Stufe 5 (Dunkelrot) erreicht. Aktuell liegt der 7-Tage-Inzidenz bei 96,58.
Bei einer Inzidenz von mehr als 200 in drei Tagen in Folge, gilt in Hessen seit dem 11. Dezember eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 21:00 und 5:00 Uhr in Landkreisen oder kreisfreien Städten. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist während dieser Zeit nur aus gewichtigen Gründen erlaubt.
Akutell gibt es in Wiesbaden aufgrund des niedrigen Inzidenz-Wertes keine Ausgangssperre!
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Dienstag auf Mittwoch (29./30. Dezember) liegt bei 0,94 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Mittwoch liegt bei 4,28 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 0,77 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen