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„Beim Ausbau der Krippenplätze befindet sich Wiesbaden auf Kurs“, kommentiert Sozialdezernent Axel Imholz Meldungen des Bundesfamilienministeriums zum schleppenden Ausbau der Betreuungsangebote. Die Stadt habe die Zeichen der Zeit früh erkannt und der Schaffung zusätzlicher Krippenplätze höchste Priorität eingeräumt.
„Im kommenden Jahr erreichen wir, wie geplant, die ursprünglich vorgesehene Betreuungsquote von 35 Prozent für die unter Dreijährigen“, so Imholz. Der tatsächliche Bedarf liege in Wiesbaden aber deutlich höher. „Inzwischen gehen wir von einem Bedarf von 48 Prozent aus und haben unsere Anstrengungen deshalb verstärkt.“ Weitere Erweiterungen und Neubauprojekte seien auf den Weg gebracht oder in Planung. Durch die Umnutzung von Horträumen würden zusätzliche Plätze entstehen, sobald die Betreuung der Schulkinder an die Grundschule verlagert sei.
„All das gibt es nicht zum Nulltarif und stellt die Stadt vor eine immense finanzielle Herausforderung“, betont der Sozialdezernent. Im Haushalt 2012/13 seien für den Ausbau des Krippenangebotes drei Millionen Euro für den Bau und drei Millionen für den Betrieb bereitgestellt worden. Eine stärkere finanzielle Unterstützung des Bundes und des Landes wäre nicht nur für Wiesbaden extrem hilfreich. Schließlich habe die Bundesebene mit dem ab August 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz die Kommunen unter Handlungsdruck gesetzt.
„Die Einführung eines Betreuungsgeldes setzt hier das falsche Zeichen. Bevor die Bundesregierung neue Dinge angeht, sollte sie dafür sorgen, dass der Rechtsanspruch auch eingelöst werden kann“, sagt Imholz. Das Betreuungsgeld mache auf Wiesbaden umgerechnet, einen jährlichen Betrag von rund 4,4 Millionen Euro aus. Damit ließen sich nach Angaben des Sozialdezernates jährlich der Bau und der Betrieb von etwa 200 Krippenplätzen finanzieren.
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