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Nach der Oberbürgermeisterwahl bemerkt man bei der CDU am Sonntagabend so etwas wie Enttäuschung. Man hätte gerne im ersten Wahlgang alles klar gemacht. Doch das Ergebnis von 48,0 Prozent für Dr. Helmut Müller reichte nicht aus um die Sektkorken im Festsaal des Wiesbadener Rathauses noch am selben Abend knallen zu lassen. Dagegen schaffte SPD Kandidat und Herausforderer Sven Gerich die Sensation in dem Wahlkampf. Der 38-Jährige holt auf Anhieb 38,4 Prozent und zwingt damit die CDU mit Dr. Müller in die Stichwahl in zwei Wochen. Wie Dr. Helmut Müller, Sven Gerich und Christiane Hinninger das Wahlergebnis sehen und wie sie sich auf die Stichwahl vorbereiten verraten Sie im Wiesbadenaktuell.de-Interview.
Wiesbadenaktuell: Herr Müller wie sehen und beurteilen Sie das Wahlergebnis?
Dr. Helmut Müller: Bei so einem Kandidaten als Herausforderer wie Sven Gerich muss man mit einer Stichwahl rechnen und das ist jetzt ja auch eingetreten. Der Abstand ist recht groß und deshalb ist die Stimmung gut bei mir.
Wie wird es bei einer Stichwahl aussehen?
In den nächsten 14 Tagen wird es erst einmal darum gehen zu kämpfen, durchzustarten und dafür zu sorgen, dass Abstand so bleibt wie er jetzt ist.
Wie sieht ihre Strategie aus?
Es wird darum gehen Wahlthemen nicht nur anzusprechen, sondern diese auch einzuhalten. Ich denke das die Wählerinnen und Wähler wissen, das ich die Erfahrung und Kompetenz dafür mitbringe.
Die Wahlbeteiligung war zwar höher als vor sechs Jahren, aber trotzdem sind knapp 34 Prozent nicht gerade viel, wie sehen Sie das?
In der Tat. Das zeigt, das wird am 10. März um jede Stimme kämpfen müssen. Wir werden versuchen so viele Bürger wie möglich mit unseren Themen zu erreichen und dabei klar machen um was es geht. Zum einen das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen und zum anderen auch wählen zu gehen.
Wiesbadenaktuell.de: Wie sehen Sie das Ergebnis der Wahl Herr Gerich?
Sven Gerich: Ich bin überglücklich mit dem Ausgang. Das Ergebnis ist grandios. Grandios für mich, grandios für die Wiesbadener SPD, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Der Wechsel ist möglich! Das war harte Arbeit, die sich aus jetzt ausgezahlt hat.
Wie werden die nächsten zwei Wochen aussehen?
Wahrscheinlich mit wenig Schlaf. Am Montag werden wird das Ergebnis analysieren und schauen wo wir noch zulegen können. Dann heißt es noch mal 14 Tage alles geben und den Wechsel zu erreichen.
Die Wahlbeteiligung war nicht gerade hoch. Wie sehen Sie das?
Es ist schade, dass nur ein Drittel der Bürger zur Wahlrune gegangen ist. Bis zum 10. März versuchen wir noch mehr Wiesbadenerinnen und Wiesbaden für die Wahl des Oberbürgermeisters zu interessieren. Es ist wichtig, dass die Bürger mitentscheiden wer zukünftig im Rathaus sitzen soll, denn das ist Demokratie.
Wiesbadenaktuell.de: Frau Hinninger sind Sie enttäuscht, dass Sie noch nicht einmal die 10 Prozent-Hürde geschafft haben?
Christiane Hinninger: Wir hatten schon mit ein paar mehr Prozent gerechnet. Aber das Ergebnis ist dem Showdown, auch medial, zwischen dem Amtsinhaber und dem SPD Herausforderer geschuldet. Es hat mich nicht sonderlich überrascht. Wir haben das erreicht was wir vorhatten, den Oberbürgermeister in eine Stichwahl zu zwingen. Wenn wir nicht angetreten wären, würde es jetzt nicht einen zweiten Wahlgang geben.
Gibt es aus Ihrer Sich noch weitere positive Eindrücke bei dieser Wahl?
Wir konnten deutlich in dem Wahlkampf unsere Themen setzten. Wie zum Beispiel die Verkehrswende, Bildung für alle und die Debatte das System-Müller, das er geschaffen hat und höchst intransparent ist.
Wie glauben Sie wird die Stichwahl aussehen?
Das kann man noch nicht sagen. Wir werden uns am Donnerstag überlegen, ob wir Sven Gerich unterstützen werden.