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Statistiken basieren auf nackten Zahlen. Interessant werden diese erst durch die Interpretation. Wichtig ist dabei, in welchem Zusammenhang die Zahlen ausgewertet und untersucht werden. Zunächst können sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Landeshauptstadt freuen, mit 8.324 Straftaten pro 100.000 Einwohner im vergangenen Jahr ist Wiesbaden ist eine der sichersten Großstädte Deutschlands. Das steht in der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), die der „Welt am Sonntag“ vorliegt.
Zwei Plätze dahinter, auf Platz neun, findet sich die Nachbarstadt Mainz wieder, die einen guten und sicheren Ruf in Wiesbaden genießt, mit 8.751 Straftaten auf 100.000 Einwohner, aber deutlich schlechter abschneidet. Spitzenreiter in Deutschland ist Frankfurt mit 14.864 gemeldeten Straftaten je 100.000 Einwohnern. Nur knapp dahinter folgen Hannover mit 14.616, und Berlin mit 14.558 Straftaten.
In der Statistik werden die 39 deutschen Städte in Deutschland erfasst, die über 200.000 Einwohner haben. Zur Freude von Horst Seehofer schneidet München mit 6.627 Straftaten auf 100.000 Einwohner auch 2017 als sicherste Stadt ab. Auf Platz zwei folgt das ebenfalls in Bayern liegende Augsburg mit 7.217 Taten. Deutschlandweit sind 2017 fast zehn Prozent weniger Straftaten erfasst worden als im Vorjahr, berichtet die "WamS" ebenfalls unter Berufung auf die Kriminalstatistik. Seit fast 25 Jahren hat es einen derart starken Rückgang der Kriminalität nicht mehr gegeben.
Auch bei der im Februar vom Polizeipräsidium Westhessen veröffentlichten Statistik der Kriminalitätsentwicklung in Wiesbaden war der Rückgang erkennbar. Eine genaue Auswertung finden Sie im verlinkten Artikel. Bei genauer Betrachtung zeigte es sich jedoch, dass bestimmte Delikte ungewöhnlich hohe Steigerungsraten verzeichnen.
In Wiesbaden fällt demnach die Steigerung bei Straftaten mit erlaubten Waffen und waffenähnlichen Gegenständen auf sowie Straftaten im Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum und Gewaltdelikten, die von Gruppen ausgeht. Bürgermeister Dr. Oliver Franz präsentierte dazu in der vergangenen Woche ein konkretes Sicherheitskonzept, dass in Zusammenarbeit mit der Polizei entwickelt wurde.
Die Behörden reagierten damit auf die zunehmende Verunsicherung in der Bevölkerung, die sich in Wiesbaden ausbreitet. Das Konzept beinhaltet unter anderem eine Waffenverbotszone in der Innenstadt in Brennpunktzonen, die Aufrüstung der Videoüberwachung an Kriminalitäts-Hot-Spots sowie das Aufstocken der Sicherheitskräfte von Polizei und Stadtpolizei in Uniform und Zivil. Die Details zum Sicherheitspaket finden Sie im verlinkten Artikel.
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