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Der US-Amerikaner David Gordon ist seit 14 Tagen im Amt und hat sehr klare Vorstellungen welche Impulse er der Mannschaft für die laufende Saison einimpfen will. Neben den spielerischen Komponenten legt Gordon seinen Focus wieder auf die Basics. Nach dem Abgang von Timor Gohmert blieb dem Neuen wahrlich nicht viel Zeit um die Spieler wach zu rütteln.
Die Mannschaft die aus dem tiefsten Bayern angereist war, ließen sich nicht lange zum Tanz bitten. Pünktlich um 17:00 Uhr begann das Spiel und die Wildcats tasteten die Phantoms regelrecht ab. Die Defense konnte sich noch aufbäumen, doch um 17:15 Uhr gab es den ersten Touchdown für die Gäste. Der gegnerische Quarterback spielte einen Pass in die Tiefe über die Defense zu seinem Receiver, der dann unbedrängt in die Endzone lief. Der Extrapunkt konnte abgewehrt werden. Ende des ersten Viertel 0:6.
Im zweiten Quarter konnte der Quarterback der Kirchdorfer (ein US-Import) seine ganze Souveränität ausspielen. Immer wieder konnte er mit langen präzisen Pässen seine Receiver anspielen, die dann nur noch wenige Yards zu gehen hatten um Zählbares daraus zu machen. Um 18:00 Uhr stand es bereits 0:26. Den ein oder anderen Extrapunkt konnte man noch abwehren, dennoch war die Defense ein um das andere Mal machtlos. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit konnte der Phantoms Quarterback Marc Stosic dann doch noch einen Kurzpass auf Dion West zum Erflog führen. Ohne den Extrapunkt hatte man wenigstens Zählbares für die Halbzeit. Der Gegner revanchierte sich in den letzten verbleibenden Sekunden mit weiteren Punkten. Halbzeit mit 6:33.
Die erste Halbzeit wurde vom gegnerischen Quarterback dominiert. Stets brandgefährlich mit seinen präzisen Pässen und souverän in der Spielanlage. Während Kirchdorf also von großen Schritten profitierte, verrannten sich die Phantoms immer wieder im kräftezehrenden Laufspiel. Oft musste man ohne Raumgewinn das Ei im vierten Versuch schon wieder abgeben. Ein wenig Frust war dann auch zu Beginn der zweiten Halbzeit als ein Spieler der Phantoms des Feldes wegen wiederholt unsportlichen Verhaltens verwiesen wurde. Ähnlich wie im Fussball die Rote Karte wird der Spieler im Football ejected.
In der zweiten Halbzeit tauschten die Kirchdorfer ihren Quarterback. Durch diesen Tausch und der somit fehlenden Dominanz konnten die Phantoms ihrerseits auch mit guten Spielzügen aufwarten. Eine schöne Aneinanderreihung von Passspielen über 40 Yards führten immerhin noch zu einem Fieldgoal. Aber auch im Verlauf der zweiten Halbzeit ließen die wilden Katzen nichts mehr anbrennen. Mit 9:40 endete um 19:40 Uhr diese Partie.
Im Gespräch mit Stefan Greulich, 1. Vorsitzender der Phantoms, resümiert man sehr sachlich und nüchtern in Vereinskreisen. Auch wenn mit dem neuen Headcouch die Mannschaft einen neuen Startimpuls erhalten habe, kann man in 14 Tagen und nach vier Trainingseinheiten keine Wunder erwarten. Der Neue krempelt aktuell alles um, auch um das Saisonziel Klassenerhalt zu stemmen. Sein Focus liegt klar auf den Basics. Die müssen wieder ausgearbeitet werden, wohl damit auch die gesteigerte Lust am Kampf auf dem Grünen. Mit Kirchdorf kam aber auch kein unbeschriebenes Blatt nach Wiesbaden. In ihrer Gruppe hatte man bereits drei von vier Spielen gewonnen. Alles andere als ein Aufbaugegner.
Es ist viel in Bewegung, so der 1. Vorsitzende. Man ist nun mal einer der größten und ältesten Footballclubs des American Footballs Deutschlands. Das sei nicht nur Privileg sondern auch Verpflichtung. In den Reihen des Vorstandes, der Mannschaften und der Ehrenamtlichen setzt man alles daran, diesen Verein voranzubringen. Und das werden sie auch. Schön zu sehen das auch neue Gesichter und Familien am Spielfeld gesehen wurden, das braucht dieser Verein auch.
So hoffentlich auch bei den nächsten Spielen. Am Samstag, 2. Juli. geht es auswärts nach Gießen und am Samstag, 23. Juli, geht es zum Rückspiel nach Stuttgart. Nächste Heimspiel ist am 30. Juli gegen Bad Homburg. Ein Besuch lohnt sich.
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Wiesbaden Phantoms – Kirchdorf Wildcats 9:40 (0:6; 6:27; 0:7; 3:0)
Fotos: Joshua Ziß