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Als dramatisch hat Ministerpräsident Volker Bouffier die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bezeichnet. „Unsere Gedanken und Gebete sind am heutigen Tag ganz besonders bei den Angehörigen der Opfer und den Betroffenen, die teilweise alles verloren haben. In dieser besonderen Situation geht es jetzt darum, Menschenleben zu retten und so schnell wie möglich Not zu lindern. Und es steht völlig außer Frage, dass Hessen dabei hilft. Nur gemeinsam können wir dieser Katastrophe begegnen.“
Innenminister Peter Beuth hat die Katastrophenschutzeinheiten des Landes zur Länderunterstützung in Alarmbereitschaft versetzt und eine sofortige Hilfsaktion angeordnet. Aktuell sind bereits vier Höhenrettungsteams der Berufsfeuerwehr Wiesbaden sowie die Bergwacht Hessen und die Polizeifliegerstaffel mit drei Hubschraubern in Rheinland-Pfalz im Einsatz, um Rettungsmaßnahmen in der Region Eifel zu unterstützen. Nach einem Hilfsersuchen des Landes Nordrhein-Westfalen bereiten sich aktuell weitere 600 Spezialisten aus Dutzenden hessischen Katastrophenschutzzügen für schnelle Hilfe im Nachbarland vor.
Am Donnerstagnachmittag, gegen 17:00 Uhr, sind die ersten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst aus Wiesbaden in einem Konvoi von der Feuerwache 2 in den Unwetterregionen gestartet. Nach knapp fünf Stunden Fahrt trafen gegen 22:00 Uhr am Sammelpunkt “Düsseldorf Messe“ ein. Noch im Laufe der Nacht erhielten sie den ersten Einsatzauftrag.
Zwischenzeitlich ist der 3. Verband des Landes Hessen im Landkreis Stollberg eingetroffen und hat dort zwei Einsatzabschnitte zugeteilt bekommen. Unsere Einsatzkräfte unterstützen die örtlichen Feuerwehren und Hilfsorganisationen bei der Evakuierung, Rettung von Personen und Suche nach Vermissten.
Die aus Wiesbaden mitgereisten Betreuungseinheiten kümmern sich um die Versorgung der 121 Einsatzkräfte. Diese muss zunächst in Eigenregie erfolgen.
Die Höhenretter der Feuerwehr Wiesbaden trafen am Donnerstagabend nach einem anstrengenden Arbeitstag wieder in der Heimat ein. Mit zehn Höhenrettern und den drei Hubschraubern der Hessischen Polizeifliegerstaffel aus Egelsbach, sowie auch als Rettungspersonal auf anderen aus ganz Deutschland eingesetzten Hubschraubern hatten sie circa 270 Personen aus nicht zugänglichen Bereichen gerettet.
Am Freitag sind sie wieder auf dem Weg in das Katastrophengebiet, um versorgungspflichtige Personen luftgestützt aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren.
In Wiesbaden kümmert sich ein Führungsstab um die Versorgung der Einsatzkräfte mit allen benötigten Materialien und die Ablösung der eingesetzten Kräfte. Ein erster Schichtwechsel ist für den Samstagmittag geplant. Einzelne Feuerwehrkräfte der Wehren Kloppenheim, Igstadt, Kostheim, Nordenstadt, Frauenstein, Stadtmitte und Schierstein sowie der Betreuungszug des DRK Wiesbaden werden in der Nacht gegen 2:00 Uhr aus Wiesbaden nach Düsseldorf aufbrechen.
Über die Sozialen Medien erhält die Feuerwehr Wiesbaden zurzeit diverse Hilfsangebote. Diesem Engagement gebührt große Ehre, allerdings liegt die Koordination von Hilfsangeboten jeglicher Art nicht in Wiesbadener Zuständigkeit. Voraussichtlich wird eine entsprechende Meldestelle in den Katastrophengebieten nach Beseitigung der konkreten Gefahren durch die lokalen Behörden eingerichtete werden.
Wer helfen möchte, kann sich über die regionalen Medien informieren. Sobald entsprechende Stellen besetzt sind, können dort “Man-Power“ und Sachspenden angeboten werden.
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