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Mit einem großen Freiluftgottesdienst auf dem Schlossplatz feiern die Wiesbadener Katholiken der Innenstadtgemeinden am Donnerstag, 30. Mai, das Fronleichnamsfest. Der festliche Gottesdienst beginnt um 10:30 Uhr. Anschließend gehen die Gläubigen in der traditionellen Prozession, begleitet von den Elbtalmusikanten, zur Bonifatiuskirche. Zur Tradition gehört auch das gemeinsame Mittagessen beim Platzkonzert der Elbtalmusikanten. Am Fronleichnamsgottesdienst nehmen auch die vier muttersprachlichen Gemeinden mit den polnischen, spanisch-sprechenden, portugiesischen und italienischen Katholiken teil.
Auch in anderen Wiesbadener Stadtteilen werden an diesem Tag vielerorts Gottesdienste unter freiem Himmel mit anschließenden Prozessionen stattfinden. So feiern die Katholiken von Herz-Jesu Sonnenberg und St. Johannes Rambach den Festgottesdienst um 11:00 Uhr im Burggarten. Die Biebricher kommen traditionell zusammen mit der kroatischen Gemeinde im Schlosspark zum Gottesdienst um 10:00 Uhr zusammen. Hier wie in vielen anderen Pfarreien in Wiesbaden wird im Anschluss an den Gottesdienst auch zum Gemeindefest eingeladen.
Hier gibt es eine Übersicht über die Gottesdienste an Fronleichnam.
Fronleichnam wird seit dem 13. Jahrhundert in der katholischen Kirche als Fest des Leibes Christi am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen und setzt sich aus "vron" (Herr) und "lichnam" (lebendiger Leib) zusammen. Die Kirche erinnert sich an diesem Tag an die Einsetzung des sogenannten Altarsakramentes. In der Eucharistie feiern die Katholiken die leibliche Gegenwart Jesu in Form von Brot und Wein. Seinen besonderen Charakter bekommt das Fest bis in die heutige Zeit durch die feierliche Prozession. Dabei wird der nach katholischem Glauben in einer geweihten Hostie anwesende Leib Christi in einer kostbaren Monstranz unter einem Baldachin durch die Straßen und Felder getragen.
Mit der Fronleichnamsprozession knüpfen die Christen an die lange katholische Tradition der Flurumgänge an, bei denen Gläubige schon im Mittelalter ihre Felder, Wälder und später auch Städte segneten.
1246 wurde das Fest Fronleichnam in Lüttich zum ersten Mal gefeiert. Am 11. August des gleichen Jahres erklärte es Papst Urban der IV., der zuvor Erzdiakon in Lüttich war, zum offiziellen kirchlichen Fest. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts kam es auch in Deutschland zu den ersten Fronleichnamsprozessionen.
Foto: Benjamin Dahlhoff