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Am Samstag, den 26. November findet in der Lutherkirche (Sartoriusstr. 16) um 20:00 Uhr das große Weihnachtskonzert des Wiesbadener Knabenchors statt. Diesmal zwei Werke des britischen Komponisten Benjamin Britten zur Aufführung. Auf dem Programm stehen zum einen das Oratorium „St. Nicholas“, welches das Leben des Bischofs von Myra beschreibt und zum anderen die Kantate „The Company Of Heaven“, die musikalisch sehr anschaulich die himmlischen Herrscharen der Bibel darstellt.
Das erste Stück („Saint Nicholas“) stammt aus dem Jahre 1948 und beschreibt das Leben des Bischofs Nikolaus von Myra, dessen Gedenktag – der 6. Dezember – heute vor allem bei Kindern beliebt sein dürfte. Britten bezeichnete diese Komposition als Kantate, obwohl sie deutliche Züge eines Oratoriums besitzt. Es wechseln sich rezitativische Abschnitte und ariose Teile ab, welche wiederum mit Chorszenen und Chorälen, die von der zuhörenden Gemeinde mitgesungen werden, untergliedert sind.
Das zweite Werk ("The Company Of Heaven") wurde als Auftragswerk der BBC London komponiert und 1937 zum ersten Mal ausgestrahlt. Es handelt sich um eine Art Kantate, deren Musiknummern durch gesprochene Zwischentexte ergänzt werden. Die Texte entstammen teilweise der Bibel, aber auch aus bedeutenden Werken der englischen Literatur und erzählen collagenartig von den himmlischen Heerscharen. Der damals erst 24-jährige Britten komponierte zu diesen Texten eine ungewöhnlich farbige Musik, die sich durch harmonische und rhythmische Finessen auszeichnet. Die Leichtigkeit seiner Engelsmusiken scheint Abbild der schwerelosen himmlischen Heerscharen zu sein. Als dramaturgischer Höhepunkt gilt der Satz "And there was war in heaven" (und es gab einen Krieg im Himmel). Das Ende des Werkes bildet ein großangelegter Choral, der heute noch in katholischen Kirchen Englands gesungen wird.
Der Knabenchor – unter der Leitung von Roman Twardy – wird dabei vom Mädchenchor MainzVocal unterstützt, der als sogenannte Gallery-Chor („von der Empore singend“) der Komposition eine wunderschöne und interessante klangliche Vielfalt verleiht. Als Solisten wirken Marina Russmann (Sopran) und Daniel Sans (Tenor) mit. Das sängerische Ensemble wird instrumental vom Orchester Glob‘ Arte begleitet.
Karten zu 10, 20 und 30 Euro sind im Vorverkauf, an der Abendkasse und auf der Internetseite des Wiesbadener Knabenchores (www.wiesbadener-knabenchor.de) erhältlich.
Diejenigen, die diese atemberaubenden Werke zum Mitsingen anregen, haben am 27. Dezember beim 1. Wiesbadener „Singalong“ sogar die Möglichkeit Bach’s berühmtes Weihnachtsoratorium (Kantaten 1-3) zusammen mit dem Wiesbadener Knabenchor zu singen (20:00 Uhr, St. Birgid, Bierstadt). Nähere Informationen gibt es auf der Internetseite des Knabenchores.
Der Wiesbadener Knabenchor ist ein leistungsfähiger Konzertchor mit mehr als 70 Sängern in verschiedenen Chorgruppen. Der Chor wird von international bekannten Künstlern und Ensembles zur Mitwirkung an gemeinsamen Konzertprojekten eingeladen. Konzertreisen führten den Knabenchor in viele Länder Europas und bis nach Malaysia und Australien. In der angeschlossenen Chorschule bietet der Knabenchor eine musikalische Frühausbildung für Jungen ab 6 Jahren. Der Wiesbadener Knabenchor steht unter der Leitung von Roman B. Twardy.
Der Wiesbadener Knabenchor konnte sein hohes künstlerisches Niveau zuletzt durch etwa die Mitwirkung beim Deutschen Chorfestival, Konzertreisen nach Bulgarien, Dänemark, Litauen, Belgien, in die Niederlande, Luxemburg, Polen, Österreich und in die Slowakei sowie Rundfunk- und Fernsehproduktionen im Hessischen Rundfunk dokumentieren.
Foto: privat