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Der Magistrat hat in seiner Sitzung am Dienstag, 10. Januar, den zweiten Jahresbericht zur Umsetzung des Kulturentwicklungsplans (KEP) zur Kenntnis genommen.
„2022 war die Umsetzung des Kulturentwicklungsplans von Schwerpunkten ‘hinter den Kulissen‘ geprägt“, fasst Kulturdezernent Axel Imholz den zweiten Jahresbericht nach dessen Beratung im Magistrat am Dienstag, 10. Januar, zusammen.
„Neben den auf die einzelnen Kultursparten wie Musik, Theater oder Bildender Kunst bezogenen Themen umfasst der KEP auch übergreifende Querschnittsprojekte, beispielsweise zur Digitalisierung oder zur Sichtbarkeit von Kultur.
Anders als Aufführungen, Ausstellungen oder Konzerte stehen diese Themen in der Regel nicht im Fokus des allgemeinen Interesses. Hier werden jedoch die Voraussetzungen geschaffen, für das Publikum neue Angebote zu entwickeln, Räume für die Präsentation zu finden und Kulturevents auch bekannt zu machen.“
So haben die Projekte, die 2022 bearbeitet worden sind, einen Schwerpunkt in der Zielsetzung, die Sichtbarkeit der Wiesbadener Kultur zu verbessern. Zu dem vom Kulturbeirat angeregten Vorhaben, im öffentlichen Raum eigenständige Kulturwerbung mittels digitaler Werbeträger zu betreiben, wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Untersucht wurden insbesondere die Bereiche um den Bahnhof, Mauritiusplatz und den Brückenkopf Kastel (Hochkreisel).
Zur besseren Wahrnehmung der Kulturinformationen empfiehlt die Studie ein Corporate Design zur gleichartigen Gestaltung aller Inhalte, unabhängig von Werbeformat und Standort. Um Auswahl und Koordination der zu präsentierenden Inhalte soll sich eine eigene Redaktion kümmern.
Neben digitalen Werbeanlagen im Außenbereich gelte es, zur Verbreitung der Kulturinformationen insbesondere auf mobile Endgeräte und Social Media zu setzen. Dem dient unter anderem bereits der vom Kulturamt eingerichtete Kanal „Wiesbaden.DeineKultur“.
Im Arbeitsfeld ‚Räume für Kultur‘ standen die Arbeiten an der öffentlichen Rechercheplattform für kulturell nutzbare Immobilien aller Art im Mittelpunkt. Kulturakteure werden hier gezielt nach geeigneten Räumlichkeiten suchen können. Dafür sind Suchfilter nach Nutzungsart, Lage in der Stadt, Technik- und IT-Ausstattung, Barrierefreiheit und weiteres eingerichtet.
Darüber hinaus wird es möglich sein, Mietangebote zu veröffentlichen und Leerstände zu melden. Zusammen mit der Rechercheplattform wird eine Servicestelle eingerichtet. Diese wird zur Beratung im konkreten Einzelfall zur Verfügung stehen und die Datenbank auf dem Laufenden halten. Die Demoversion wurde bereits im Kulturbeirat vorgestellt. Der Echtbetrieb wird nach derzeitigem Start zum Ende des ersten Quartals 2023 starten können.
Zentrales Digitalisierungsprojekt des Kulturamts war die Recherche nach einem IT-Fachverfahren zur digitalen Bearbeitung der Förderanträge. Ein digitales Portal ermöglicht den zu Fördernden, ihre Anträge papierlos zu stellen. Auch beizufügende Belege und andere Unterlagen werden künftig einfach hochgeladen.
Das für die Kultureinrichtungen oft umständliche Zusammenstellen von Papierkonvoluten und deren Hin- und Hersendung entfällt. Vereinfachungen ergeben sich auch für die Mitarbeitenden im Kulturamt durch die medienbruchfreie Antragsbearbeitung von der Entgegennahme bis zur Verwendungsprüfung. Die digitale Antragsbearbeitung ermöglicht zudem die statistischen Auswertungen (Reporting-Funktion), die für den Aufbau einer regelmäßigen Kulturberichterstattung benötigt werden.
Im Zuge einer vom Kulturamt eigenständig vorgenommenen Marktrecherche konnte ein Förderverfahren identifiziert werden, das die speziellen Anforderungen an kommunale Förderprozesse zu erfüllen verspricht. Derzeit werden die administrativen und IT-technischen Vorbereitungen getroffen.
Der Beitritt Wiesbadens zur Kulturregion vertieft die regionale Verankerung in der Rhein-Main-Region. Die Mitgliedschaft Wiesbadens ermöglicht sichtbar die Einbindung in regionale Kulturprojekte wie beispielsweise die „Route der Industriekultur“ oder auch die Publikation „Museen und Sonderausstellungen“.
Neben den Publikationen und regionalen Kulturprojekten forciert die Kulturregion insbesondere den fachlichen Austausch untereinander mittels verschiedener Arbeitskreise. Der im Juli 2022 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Beitritt ist mit Jahresbeginn wirksam geworden.
Der Ende 2020 beschlossene Kulturentwicklungsplan formuliert die Leitlinien und zentralen Handlungsfelder für die Kulturentwicklung Wiesbadens in den nächsten Jahren. Vorausgegangen war ein mehr als eineinhalb-jähriger Planungs- und Beteiligungsprozess mit Kulturschaffenden, Bürgerinnen und Bürgern.
Zur Umsetzung des Kulturentwicklungsplans ist das Kulturamt beauftragt, den Umsetzungsprozess, insbesondere die zu bearbeitenden Handlungsfelder und Maßnahmenvorschläge, kontinuierlich fortzuführen.
Über den Stand der Umsetzung des KEP wird zur Information der städtischen Gremien und der Öffentlichkeit einmal im Jahr schriftlich berichtet. Darüber hinaus befasst sich der Kulturbeirat in seinen Arbeitssitzungen regelmäßig mit dem Fortgang der Kulturentwicklung.
„Die erzielten Fortschritte machen die Zielsetzung des Kulturentwicklungsplans deutlich, Künstlerinnen und Künstler sowie weitere Akteure bei ihrer Arbeit zu unterstützen und anzuregen, die Kultur in Wiesbaden mit neuen Formaten und Angeboten weiterzuentwickeln“, so Kulturdezernent Imholz.
„Die Arbeit mit dem Kulturentwicklungsplan und seinen Projekten hat sich als feste Größe im Kulturbetrieb etabliert. Sie profitiert dabei vom konstruktiven Miteinander und dem Austausch von Kulturschaffenden, Publikum, den städtischen Körperschaften und der Verwaltung.“
Den aktuellen Kulturentwicklungsplan finden Sie hier als PDF zum Download
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