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Es zirpt und brimmt mal wieder. Das Raunen im Publikum wird mit zum Bestandteil und in letzter Konsequenz am Sonntagm 23. Oktober, in der Kunst von John Cage in Wagners "Ring der Niebelungen" integriert. Wichtig bei der Realisation seiner Musik ist, dass alles Wahrnehmbare als zusammenhängende Klanglandschaft akzeptiert wird.
Dazu gehören, neben den mehr oder weniger absichtsvoll erzeugten Klängen, auch solche von außen, wie etwa Umweltgeräusche oder akustische Äußerungen des Publikums sowie andere, unsere Wahrnehmung steuernde Eindrücke wie Bilder und Düfte. "Komponieren ist eine Sache, aufführen eine andere, hören eine dritte. Was könnten sie wohl miteinander zu tun haben?" (John Cage)
John Cage nahm in den unterschiedlichen Phasen seines Schaffens einen Aspekt besonders ins Visier, den Wagner noch nicht im Blick hatte, nämlich die Befreiung aus einem vorgegebenen Zeit- und Besetzungsraster. Seine "Songbooks", mit szenischen Elementen versehene Kompositionen für eine und mehrere Stimmen, werden von Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt präsentiert.
Cage geht darin mit manchem Klischee in der Behandlung der Gesangsstimmen um, bei dessen Erleben der gewiefte Opernfreund und Wagnerkenner schmunzeln wird.
Die Leitung liegt in den Händen von Carola Schlüter und Gerhard Müller-Hornbach.
Carola Schlüter ist Expertin der Neuen Vokalmusik sowie Sängerin des ensemble phorminx und des SMASH-Ensembles aus Salamanca, Spanien. Außerdem ist sie Duopartnerin mehrerer profilierter Pianisten. Ihr Schaffen zeichnet sich aus durch jahrzehntelange Zusammenarbeit mit weltweit etablierten wie noch unbekannten Komponistinnen und Komponisten und Uraufführungen zahlreicher Ensemble- und Solowerke (Olga Neuwirth, Nicolaus A. Huber, Younghi Pagh-Paan, Adriana Hölszky, Jörg Widmann, Ramon Lazkano u. a.) sowie die Uraufführung der Oper »Bing« von Detlef Müller-Siemens an der Oper Bonn.
Gerhard Müller-Hornbach ist Komponist, Dirigent und Pädagoge. Er lehrte als Professor für Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, wo er 2005 das Institut für zeitgenössische Musik (IzM) mitbegründete, dessen Direktorium er bis zum Sommer 2016 vorstand. An der HfMDK leitete er die Kompositions-abteilung und war verantwortlich für den Masterstudiengang Internationale Ensemble Modern Akademie. Er ist künstlerischer Leiter des Mutare Ensemble, mit dem er auf vielen internationalen Podien gastiert.
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Mit Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt
Unter der Leitung von Carola Schlüter & Gerhard Müller-Hornbach
Was: Musik-Theater-Labor, »Nichi Nichi Kore Ko Nichi« – John Cage »Songbooks«
Wann: Sonntag, 23. Oktober
Uhrzeit: 15:00 Uhr
Wo: Hessisches Staatstheater, Foyer Großes Haus, Christian-Zais-Straße, 65189 Wiesbaden
Eintritt: 10,00 Euro
Karten sind außer an der Theaterkasse im Großen Haus telefonisch unter 0611 / 132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de zu erwerben.
Foto: Volker Watschounek