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„Wiesbaden ist auf einem guten Weg, radfreundlicher zu werden“, freut sich Verkehrsdezernentin Sigrid Möricke, nachdem der Magistrat am Dienstag beschlossen hat, den Ortsbeiräten die Einrichtung neuer Radverkehrswege zur Umsetzung zu empfehlen.
„In der Rheingaustraße von Schierstein nach Biebrich sowie in der Admiral-Scheer-Straße und In der Witz in Kastel sollen Fahrradschutzsteifen eingerichtet werden. Ebenfalls in Kastel soll mit der Eleonorenstraße die erste Fahrradstraße im Stadtgebiet eingerichtet werden. Damit ergibt sich entlang der Rheinschiene eine deutliche Verbesserung des Angebots für Radfahrer und Radfahrerinnen“, so die Dezernentin.
Der zwischen Schierstein und Biebrich bislang im Zweirichtungsverkehr betriebene, kombinierte Geh- und Radweg auf der Nordseite der Rheingaustraße musste wegen zu geringer Breiten 2009 aufgehoben werden und dient seitdem nur dem Radverkehr von Biebrich nach Schierstein. Eine gesicherte Radverkehrsführung in die Gegenrichtung von Schierstein nach Biebrich fehlte seither. „Dieses Defizit wird nun mit dem neuen Fahrradschutzstreifen beseitigt“, betont Möricke.
In der Fahrradstraße in der Eleonorenstraße in Kastel wird der Radverkehr gegenüber dem Autoverkehr zukünftig Vorrang genießen. So müssen Autofahrer beispielsweise ihre Geschwindigkeit dem Radverkehr anpassen und das Nebeneinanderfahren von Radlern dulden.
„Damit werden erste Ergebnisse unserer ehrgeizigen Radverkehrsplanung sichtbar. Die Weichen hierzu wurden in den letzten Monaten gestellt. Mit der Einrichtung eines Radverkehrsforums in Wiesbaden hatten sich Dezernat und Politik entschlossen, unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit und gesellschaftlich relevanter Gruppen den Radverkehr in der Landeshauptstadt voranzubringen. Darüber hinaus wurden Gespräche mit den Ortsbeiräten, Fahrradverleihern, Fahrradhändlern und Fahrradwerkstätten sowie der Hochschule Rhein-Main geführt“, so Möricke.
„Ausdrücklich loben möchte ich in diesem Zusammenhang das vom Präsidenten der Fachhochschule Rhein-Main, Professor Detlev Reymann vorgestellte Projekt ‚Wi-Bike‘: Dies enthält eine Vernetzung der Radwegeverbindungen zwischen den Hochschulstandorten, verbunden mit einem deutlichen Bekenntnis der Wiesbadener Studierenden zum verstärkten Umstieg auf das Fahrrad“, lobt die Dezernentin die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen.
Erste Maßnahmen seien bereits umgesetzt – so die Öffnung von Einbahnstraßen und die Verlängerung von Sackgassen für Radfahrer oder die Errichtung von Fahrradabstellanlagen an ÖPNV- und anderen öffentlichen Einrichtungen. Mit den jetzt in die Gremien gegebenen Beschlussvorlagen und weiteren Vorlagen in den nächsten Monaten soll das städtische Radwegenetz Zug um Zug weiterentwickelt werden.
Zur Gesamtstrategie, die sich demnächst in einem Radverkehrsplan widerspiegeln soll, gehören ferner die Anpassung von Ampelschaltungen sowie die Erneuerung und Ergänzung der wegweisenden Beschilderung im gesamten Wiesbadener Stadtgebiet mit Routenempfehlungen, vor allem für den touristischen Radverkehr. Dabei werden auch die besonderen Anforderungen der Wiesbadener Topografie berücksichtigt.
Möricke sagt abschließend: „Eine bessere Radverkehrspolitik in Wiesbaden ist möglich. Ein Bewusstseinswandel der Verkehrsteilnehmer ist auch in unserer Stadt erkennbar und muss gefördert werden. Die Versäumnisse der Vergangenheit müssen dabei Schritt für Schritt abgearbeitet werden.“
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