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Im Dezernat des Bürgermeisters startet das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung eine Fachkräfteinitiative für die Industrie.
„Der Fachkräftemangel ist allerorten sichtbar – und für Unternehmen mittel- und langfristig eine Existenzfrage“, so Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz. „Das gilt für die Industrie genauso wie für die Pflegebranche und das Handwerk. Deshalb starten wir im Rahmen der Arbeitsmarktprojekte eine Fachkräfteinitiative zu genau diesen Branchen. Den Anfang macht nun die Industrie, für die es bereits das IndustrieNetzwerk und den Industriebeirat gibt“, so der Bürgermeister weiter. Das Thema betreffe die allgemeinbildenden und die Berufsschulen, die Ausbildungsbetriebe selbst und die Hochschulen, welche die Nachwuchs- und Fachkräftekräfte von morgen ausbilden.
„Besonders bedenklich ist die Aussage, die in einer begleitenden Umfrage zur Fachkräftesituation in der Industrie getroffen wurde: in einer Stadt, in der einige sehr wichtige Unternehmen der Chemischen Industrie ansässig sind, soll die Klasse für Chemielaboranten geschlossen werden. Für junge Menschen ist der Anfahrtsweg zu Berufsschule und Ausbildungsbetrieb ein entscheidendes Kriterium, eine Ausbildung hier zu beginnen. Wenn Wiesbaden keine eigenen Klassen zur Chemielaborausbildung mehr stellen könnte, verlieren die hiesigen Betriebe ihre Auszubildenden und damit wertvolles Humankapital. In dieser Frage sollten alle Beteiligten im Zuge der Fachkräfteinitiative an einem Strang ziehen mit dem Ziel, dass die Chemielaborantenklassen am Standort erhalten bleiben“, so Dr. Oliver Franz. Ziel einer Fachkräfteinitiative müsse es sein, mit langfristigen Maßnahmen Strukturen zu verändern – sei es im Zusammenspiel zwischen Unternehmen und Berufsschulen, sei es bei den Unternehmen selbst.
Drei Workshops fanden nach einem öffentlichen Aufruf zur Mitwirkung in den vergangenen zwei Monaten statt, um die Basis für ein nachhaltiges, praxisnahes Konzept einer Fachkräfteinitiative Industrie zu legen. In den ersten beiden Workshops lag der Schwerpunkt auf den Industrieunternehmen, die sich zunächst über ihre Fachkräftesituation austauschten, Bedarfe und Herausforderungen formulierten und gemeinsam mit der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände, den Hochschulen Fresenius und Rhein-Main und der Gewerkschaft IG BCE erste Lösungsansätze entwickelten.
Am Donnerstag, 19. Mai, wurde der Kreis durch Vertreter von Schulsozialarbeit, Bildungsträger und Schulvertretern sowie der Agentur für Arbeit und der kommunalen Arbeitsvermittlung erweitert. Hier ging es darum, durch erweiterte Perspektiven und Expertise Ideen weiter zu entwickeln und zu konkretisieren.
„Aus den entwickelten Maßnahmenideen und Impulsen wird das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung ein Konzept entwickeln und dann mit Partnern, die fallweise ins Boot geholt werden, in die Umsetzung gehen. Eine Fachkräfteinitiative ist allerdings nur dann nachhaltig, wenn auch die Wiesbadener Industrieunternehmen und alle anderen Stakeholder mitziehen und sich beteiligen“, so Birgit Knetsch, Leitung des Referats für Wirtschaft und Beschäftigung. Das Referat fungiere hier als „Kümmerer“ und Koordinator der gemeinsam entwickelten Maßnahmen.
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