ANZEIGE
Mit dem Frühlingserwachen sind auch die Wildbienen aus ihrem Winterschlaf erwacht und haben unsere Umgebung bevölkert. Die warmen Sonnenstrahlen locken nicht nur die Menschen aus ihren Häusern, sondern auch die emsigen Bestäuber zu ihren ersten Flügen des Jahres. An sonnigen Tagen kann man sie in großen Gruppen an Häuserwänden, Mauern, Sandkästen und auf Wegen beobachten. Besonders in Kindergärten und auf Spielplätzen ist die Aufregung spürbar.
Im Gegensatz zu den sozialen Honigbienen leben Wildbienen meist als Einzelgänger und gründen ihre Nester individuell. Siggi Schneider, der 1. Vorsitzende des Imkervereins Wiesbaden, betont die Harmlosigkeit dieser Insekten: "Es handelt sich hier um Sandbienen, die schon im frühen Frühling schlüpfen. Ihr Stachel ist zu weich, um die menschliche Haut zu durchdringen. Sie sind völlig ungefährlich."
Das Schauspiel des Schlüpfens der Wildbienen ist nicht nur faszinierend, sondern auch ökologisch bedeutsam. Diese Bestäuber spielen eine entscheidende Rolle bei der Befruchtung von Pflanzen. Besonders die Mauerbienen, die in Mauern, Ritzen und kleinen Hohlräumen nisten, sind wichtige Helfer. Ihre charakteristischen rostbraunen Haare am Hinterteil machen sie zu effizienten Bestäubern, da der Pollen der Pflanzen daran haften bleibt.
Um die Wildbienen zu schützen, appellieren Experten wie Schneider an die Bevölkerung, ihre Nester zu respektieren und nicht zu zerstören. Stattdessen empfiehlt er, die Flächen mit einem Band in einem Meter Abstand abzusperren, damit Kinder die Tiere sicher beobachten und die Natur erleben können. "Gerade Kinder lassen sich schnell für diese interessanten Tiere begeistern", fügt er hinzu.
Es ist wichtig zu betonen, dass alle Bienenarten ganzjährig unter Schutz stehen, da sie stark bedroht sind und eine hohe ökologische Bedeutung als Bestäuber haben. "Ihre Nester dürfen nicht zerstört werden. Eine Bekämpfung ist daher grundsätzlich ausgeschlossen. Viel mehr brauchen sie unsere Unterstützung", betonen die Imker.
Besonders im Frühjahr, wenn Gärten, Gräber und Balkone neu bepflanzt werden, können Bürger und Bürgerinnen einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Insekten leisten, indem sie insektenfreundliche Pflanzen wählen. Gärtnereien, Pflanzenmärkte und Floristen stehen dabei gerne beratend zur Seite.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!