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Steve Bauerschmidt vom ADAC Hessen-Thüringen e.V. hat wertvolle Ratschläge zusammengestellt, damit Autofahrer in Hessen sicher durch die Wintermonate kommen.
Der erste Schnee des Jahres kündigt sich an, und was draußen malerisch aussieht, kann auf den Straßen schnell gefährlich werden. Wer sein Fahrzeug noch nicht winterfest gemacht hat, sollte sich jetzt um Winterreifen, Frostschutz und weitere wichtige Vorkehrungen kümmern. Besonders in den höheren Regionen wie dem Taunus, der Rhön oder dem Odenwald können Schnee und Reifglätte für unsichere Straßenverhältnisse sorgen.
Sinken die Temperaturen, werden die Straßen zunehmend rutschiger. Schnee und Glatteis stellen im Winter eine besondere Herausforderung für Autofahrer dar. Schon bei überfrierender Feuchtigkeit kann die Fahrt zur Gefahr werden. Deshalb sollten Fahrzeughalter nicht bis zum ersten Schnee warten, um die Winterreifen aufzuziehen. Wer mit Sommerreifen fährt, riskiert nicht nur einen verlängerten Bremsweg, sondern muss auch mit negativen Folgen im Falle eines Unfalls rechnen.
„Winterreifen mit ausreichendem Profil sind unerlässlich. Wer bei winterlichen Bedingungen mit ungeeigneten Reifen fährt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern riskiert auch, dass die Kaskoversicherung im Schadensfall nicht voll greift“, warnt Oliver Reidegeld, Sprecher des ADAC Hessen-Thüringen.
Zusätzlich zu den Winterreifen sollten auch die Batterie und das Licht rechtzeitig überprüft werden, um sicher und unbeschwert durch den Winter zu kommen. Eine schwächelnde Autobatterie ist insbesondere in der kalten Jahreszeit eine häufige Pannenursache. Vor allem ältere Batterien haben bei niedrigen Temperaturen oft Probleme, denn gerade dann benötigt der Motor mehr Energie zum Starten.
Zeigen sich bereits vor dem Winter erste Anzeichen einer schwachen Batterie, sollte unbedingt eine Fachwerkstatt aufgesucht werden. Auch das Licht muss in der dunklen Jahreszeit einwandfrei funktionieren. Ob Blinker, Abblendlicht oder Bremslichter – eine korrekte Beleuchtung sorgt nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für eine bessere Sichtbarkeit im Verkehr.
„Nur wer bestens sehen kann, ist in der Lage, schnell und richtig zu reagieren“, erklärt Oliver Reidegeld. Ist die Windschutzscheibe zugefroren, müssen Autofahrer unbedingt den Eiskratzer zur Hand nehmen. Ein kleines Guckloch reicht nicht aus. Wird die Rundumsicht nicht ausreichend freigekratzt, kann dies nicht nur gefährlich werden, sondern auch mit einem Bußgeld von 10 Euro geahndet werden.
Wer sich das morgendliche Kratzen ersparen möchte, kann die Scheibe auch mit einer Wärmflasche von innen antauen. Achtung: Die Wärmflasche nicht direkt auf die Scheibe legen, da der Temperaturschock Risse verursachen kann. Für eine schnellere Lösung bieten Frostschutzfolien eine praktische Alternative, die außen auf die Scheibe gelegt werden. Auf den Einsatz von Auftau-Sprays sollte aus Umweltgründen verzichtet werden.
Nicht nur die Windschutzscheibe, sondern auch das Autodach, die Motorhaube und die Scheinwerfer sollten vor der Fahrt gründlich von Schnee befreit werden. Andernfalls kann herabfallender Schnee während der Fahrt besonders für den nachfolgenden Verkehr zur Gefahr werden. Wird das Fahrzeug nicht ausreichend vom Schnee befreit, droht ein Bußgeld in Höhe von 25 Euro. Ebenso sollte das Kennzeichen von Schnee befreit werden, da sonst ein Bußgeld von fünf Euro verhängt werden kann.
Jeder Autofahrer sollte jetzt zusätzlich zum Eiskratzer auch einen Lederschwamm oder ein Trockentuch im Auto haben, um von innen beschlagene Scheiben schnell wieder klar zu bekommen. Außerdem sind Türschlossenteiser und ein Besen nützliche Utensilien, die stets griffbereit im Fahrzeug liegen sollten.
Auf glatten Straßen ist besondere Vorsicht geboten: Reduzieren Sie die Geschwindigkeit, halten Sie ausreichend Abstand und fahren Sie behutsam, um das Risiko eines Unfalls zu verringern. Sanftes Bremsen, ein vorsichtiger Umgang mit dem Gaspedal und das Vermeiden abrupten Spurwechsels helfen, ein Ausbrechen des Fahrzeugs zu verhindern.
Sollte das Fahrzeug dennoch ins Schleudern geraten, ist es wichtig, schnell auszukuppeln und mit Bedacht gegenzulenken. Das ESP unterstützt dabei, das Fahrzeug zu stabilisieren. Fahren bei unangepasster Geschwindigkeit in schlechten Sicht- oder Wetterverhältnissen (wie Nebel oder Schnee) kann mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet werden.
„Wer auf der Straße auf Räum- und Streufahrzeuge trifft, sollte davon absehen, diese zu überholen. Vor diesen Fahrzeugen ist die Fahrbahn häufig glatt. Das Überholen ist daher riskant und führt nicht zum erhofften Zeitvorsprung“, gibt Oliver Reidegeld zu bedenken. Sofern möglich sollten Autofahrten bei Schnee und Glätte lieber verschoben werden.
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