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Das 2. SoMeMaCamp in Wiesbaden war ein voller Erfolg. Rund 60 Teilnehmer aus dem Rhein-Main-Gebiet und Hessen waren am Samstag, 23. März, ins Startwerk-B, dem Meeting-House des angrenzenden Gründerzentrums Startwerk-A in Biebrich, gekommen, um sich in Sachen Social Media aufzuschlauen.
Die Einen inspirierten durch Fragen, die Anderen überzeugten durch Antworten und wieder Andere stellten sich und ihre Projekte vor. Dann wechselten die Rollen. Denn das ist der Sinn eines Barcamps. Alle sollen lernen und alle sollen Wissen teilen.
Veranstalterin Barbara Krekeler von Increase Creativity kümmerte sich um den Ablauf und Fabian Fauth vom Startwerk sorgte für Getränke und Snacks. Lilia Donhauser vom Sponsor MeineNaspa nutzte die Gelegenheit, um Werbung für das Sponsoring-Konzept des Unternehmens zu machen. „Wir unterstützen sehr gerne junge, moderne, innovative Ideen,“ sagte sie.
Die angebotenen Themen waren so unterschiedlich, wie die Teilnehmer selbst. Man traf Instagram- und Twitterprofis, Marketing- und Positionierungsexperten, Social Media Analysten, Botschafter für neue Berufe und ehrenamtlich Engagierte.
Uschi Oestreich, Stadtpolitikerin in Idstein, bewegt die Frage: “Wie interessiere ich Menschen unter 35 für die Kommunalpolitik?“ Sie selbst wurde durch ihr Engagement für die Startbahn West politisiert. Bei der nachwachsenden Generation beobachtet sie mangelndes Interesse für Demokratie.
„Ich selbst habe in der Schule das Grundgesetz gelesen,“ erinnert sie sich. Das gibt es, ihrer Meinung nach, heute nicht mehr. Die Jüngeren engagieren sich eher im Bürgergarten und beim Freifunk. Ihre Partei selber bloggt, denkt aber auch über die Nutzung weiterer Medien nach.
Die Runde ist sich einig, dass es wichtig sei, Inhalte visuell zu machen. Bilder sprechen eher an als Textwüsten. Aber: ein Lifestyle-Kanal, wie Instagram, ist wohl eher nicht so geeignet.
Christa Goede aus Offenbach gibt eine Session zum Hass im Netz. Seit mehreren Jahren engagiert sie sich in einer Gruppe, die bei Hasspostings auf Facebook mit Fakten und Freundlichkeit dagegen hält.
„Hass macht etwas mit einem,“ stellt Goede fest. Wenn sie ein paar Stunden im Netz war, hat sie schlechte Laune. Alle paar Wochen klingt sie sich für ein paar Tage von ihrer selbst gewählten Aufgabe aus, weil sie es nicht mehr erträgt.
Dennoch findet sie, es lohnt sich, Freundlichkeit zu verbreiten. Sie appelliert an die Session-Teilnehmer: „Wenn Ihr Hass im Netz seht, schreitet ein. Das ist wichtig, um den Opfern den Rücken zu stärken und Solidarität zu zeigen.“ Natürlich auch, um den Hatern zu zeigen, dass die Welt nicht ihnen gehört.
Christine Henke vom Wiesbadener Makerspace kümmert sich ehrenamtlich um die Social Media des Vereins. Ihre Session ist ein Brainstorming zu Instagram. Henke steht mit dem Medium noch am Anfang und hat viele Fragen.
Doch im Laufe der Session stellt sich heraus, dass auch viele, die sich vermeintlich gut mit Instagram auskennen, Wissenslücken haben. Glücklicherweise sind ein paar echte Insta-Profis an Bord. Und so sind nach der Session fast alle schlauer.
Stephi Zimmermann und Jessica Buch stellen einen neuen Beruf vor. „Wir sind Virtuelle Assistentinnen.“ Das hat von den Session-Teilnehmern noch keiner gehört. So ist die Neugier groß. „Was ist das denn genau?“
Es stellt sich herausstellt, dass virtuelle Assistenten hochqualifizierte Experten sind, die ihre Dienstleistung über das Internet anbieten und im Home-Office irgendwo auf der Welt arbeiten. Eine Virtuelle Assistenz kann tatsächlich fast alles sein, von der Kommunikationsspezialistin bis zum Steuerberater.
Nachdem sich die Anfangsverwirrung gelegt hat - die meisten verbinden mit dem Wort Assistentin eher eine Hilfskraft - sind sich alle einig, dass der Beruf eigentlich Virtuell Expert heißen muss. Das ändert zwar die einzelnen Dienstleistungen nicht, aber hoffentlich die Wertschätzung für den Beruf.
Und dann war das SoMeMaCamp 2019 auch schon vorüber, das Nächste soll im Frühjahr 2020 stattfinden. Aber – nicht vergessen – am letzten Wochenende im November kommt erst mal das Barcamp RheinMain. Und das wird, wie der Veranstalter „Verein für Netzkultur Rhein-Main“ schon mal verrät, wieder in Wiesbaden stattfinden.
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Fotos: Petra Schumann