ANZEIGE
Ein 6-jähriges Kind spielte am Sonntagvormittag in seinem Zimmer mit einem Feuerzeug. Dabei geriet die Matratze des Hochbettes in Flammen. Vier weitere Familienmitglieder befanden sich zu diesem Zeitpunkt in anderen Räumlichkeiten der Wohnung. Gegen 11:15 Uhr ging der Notruf über den Brand in dem Mehrfamilienhaus in der Dotzheimer Straße in der Rettungsleitstelle Wiesbaden ein. Sofort wurden der Löschzug sowie ein Rettungswagen und der Notarzt zur Einsatzstelle losgeschickt.
Die erst eintreffende Rettungswagenbesatzung holte noch eine weibliche Person sowie ein Kind aus der Brandwohnung. Nach dem sichergestellt war, das sich keine weiteren Personen mehr darin befanden, schloss der Rettungsdienstmitarbeiter die Tür. So verhinderte dieser eine weitere Rauchausbreitung in dem Mehrfamilienhaus.
Durch das piepen der ausgelösten Heimrauchmelder in den darüberlegenden Wohnungen, wurden andere Mieter auf das Feuer und den Rauch in dem Gebäude aufmerksam und retten sich selbst ins Freie. Da das Treppenhaus leicht verraucht war, atmeten drei Nachbarn Rauchgase ein.
Die Feuerwehr traf nur wenige Sekunden später ein. Als die sich für die Brandbekämpfung vorbereitete, kamen ihnen weitere Hausbewohner hysterisch und panisch entgegen.
Um in die Brandwohnung so gelangen musste die Feuerwehr erst einmal die Tür aufbrechen. Ein Trupp unter Atemschutz tastete sich durch die stark verqualmten Räume vor. Im Kinderzimmer fanden sie schließlich das brennende Hochbett. Mit einem sogenannten Hohlstrahlrohr waren die Flammen schnell gelöscht.
Mehrerer Rettungswagenbesatzungen und zwei Notärzte versorgten die insgesamt fünf verletzten Personen. Nach der medizinischen Erstversorgung wurden diese in die Asklepios Paulinen Klinik gebracht, an der das Druckkammerzentrum Wiesbaden angeschlossen ist. Wie Einsatzleiter Rolf Bensch Wiesbadenaktuell.de erklärte, erlitt eine Person schwere und vier weitere eine mittelschwere Rauchgasvergiftung. Im Druckkammerzentrum wurde das eingeatmete Kohlenmonoxid hyperbar, (unter Druck) mit Sauerstoff aus dem Blutserum gepumpt. Mit dieser Behandlung löst sich das Kohlenmonoxid von den Blutkörperchen und die Sauerstoffversorgung des Körpers wird wieder sichergestellt. Mit dieser Therapie vermeidet man Spätfolgen.
Um eine optimale Versorgung der Betroffenen zu gewährleisten wurde auch die Einsatzleitung Rettungsdienst, bestehend aus dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und dem Leitenden Notarzt der Stadt Wiesbaden, zu dem Einsatz hinzugezogen. Die beiden Führungskräfte koordinierten die Patientenversorgung.
Die Wohnung und das Treppenhaus wurden anschließend mit einem Hochdrucklüfter rauchfrei gemacht. "Nach einer Überprüfung benachbarter Wohnungen konnte die Einsatzstelle der Polizei übergeben werden", so Bensch. Die weiteren Ermittlungen zu dem Brand werden durch das Fachkommissariat K 11 der Polizei Wiesbaden übernommen.
Der entstandene Sachschaden wird auf rund 5.000 Euro geschätzt. Die Dotzheimer Straße war während des Einsatzes zwischen der Daimler Straße und der Carl-von-Linde-Straße voll gesperrt. Der Verkehr wurde von der Polizei umgeleitet.
Alle Mieter konnten nach der Freigabe der Feuerwehr wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de