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Zu einem Großeinsatz der Wiesbadener Rettungskräfte kam es am Donnerstagmittag gegen 13:40 Uhr. In einem Altenwohnkomplex in der Erbenheimer Buschungstraße löste eine nicht erloschene Zigarette eines 71-jährigen Rentners ein Feuer und eine starke Rauchentwicklung aus.
Kurz bevor der Rentner seine Wohnung im ersten Stock für einen Gang in den Keller verließ, löschte er seine Zigarette und warf sie in eine Mülltüte, die an der Küchentür hing. Als der Mann kurze Zeit später die Wohnung wieder betrat, stand bereits die Tür in Flammen und alles war voller Rauch.
Der Mann unternahm sofort erste Löschversuche, bemerkte aber nach kurzer Zeit seine missliche Lage brach den Vorgang ab und setzte den Notruf ab. Ein Großaufgebot der Berufsfeuerwehr Wiesbaden und mehrere Freiwillige Wehren aus Erbenheim, Bierstadt und Nordenstadt wurden zum Einsatzort alarmiert. Aufgrund der Verwinkelung des Wohnkomplexes gestaltete sich der Einsatz enorm schwierig, da sich bereits Rauch in einem Großteil des Gebäudes verbreitete. "Die große Problematik in dem Einsatz lag darin, dass sich der Rauch ungehindert in dem Gebäude ausbreiten konnte, da Verbindungstüren mit Keilen offen gehalten wurden", erklärt der Einsatzleiter der Feuerwehr Wiesbaden Thorsten Haag.
Rund 90 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei nahmen die Evakuierung des Gebäudes vor. Insgesamt mussten 27 Bewohner ins Freie gebracht werden. Diese wurden zunächst an einem Verletztensammelplatz versorgt und betreut. Nach rund 45 Minuten traf der Betreuungsbus der Feuerwehr ein in denen die Personen dann verlegt wurden. Anschließend wurden die Bewohner teilweise ins Erbenheimer Bürgerhaus gebracht. Ebenfalls war Detlev Bendel, Feuerwehrdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, vor Ort, um sich einen Überblick über das Ausmaß des Feuers zu machen.
Mit einem Hochdrucklüften blies die Feuerwehr den Rauch aus dem Gebäude und kontrollierte abschließend die Wohnungen, ob diese wieder bezogen werden konnten.
Vier Bewohner wurden nach der medizinischen Erstversorgung mit leichten Rauchgasvergiftungen durch mehrere Rettungswagen in Wiesbadener Krankenhäuser gebracht. Ebenfalls war der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Ärztliche Leiter vor Ort. Unterstützt wurden sie von einer Betreuungskomponente sowie von Helfer der Seelsorge in Notfällen (SIN). Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen rund 15.000 Euro. Die Buschungstraße wurde während des Einsatzes voll gesperrt. Es kam zu Verkehrsbeeinträchtigungen, besonders die Buslinie 5 war betroffen.