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Das war´s! Eine Ära ist zu Ende. Eine Ära die noch am Anfang stand. Die junge Mannschaft der SG Wallau hätte in dieser Formation das Zeug für mehr als nur die 3. Liga. Man hatte in den letzten 3 Jahren ein Team zusammengestellt, das viel Potential versprach. Dieser Traum ist geplatzt. Jetzt zerstreut es die Mannschaft kreuz und quer im Rhein-Main-Gebiet, nachdem die SG Wallau Insolvenz angemeldet hat und sich aus der 3. Liga zurückzieht und ab der kommenden Saison in der Bezirksliga A antreten muss.
Für viele Spieler war es am Sonntagnachmittag ein besonders emotionaler Gang auf die Platte. Marcel Jamin hat in den letzten Minuten der Partie gegen Groß Umstadt mit seinen Gefühlen und den Tränen gekämpft. Für den 22-Jährigen geht ein Lebensabschnitt zu Ende. Er hat seit seinen Kindestagen für die SG gespielt. Auch Christian Kosel lernte bei dem Ländchesverein das Handballspielen. Die ein oder andere Träne konnte auch er nach der Partie nicht mehr zurückhalten. „So ein Abschied fällt verdammt schwer. Ich habe 17 Jahre in Wallau gespielt, das ist mehr als mein halbes Leben. Ich muss jetzt verdammt aufpassen, das ich zum Training nicht in die Ländcheshalle fahre, sondern nach Dotzheim (TuS Dotzheim) wo ich in der kommenden Saison spiele", erzählt ein tief berührter Jamin kurz nach der letzten Partie für die SG.
Auch besonders dann, wenn man liest: „Ihr ward eine geile Truppe! Vielen Dank für die tollen Jahre mit Euch“. Die ergreifenden Sätze waren auf einem großen Plakat, das die Fans in der Ländcheshalle aufgehängt hatten, zu sehen.
Mit diesen bewegenden Worten verabschiedeten sich die treuen Anhänger von der sensationellen Mannschaft, die vor sieben Monaten in der zweiten Runde des DHB-Pokals gegen den THW Kiel gespielt hatte.
Das Spiel gegen den TV Groß Umstadt selbst war nur Nebensache an diesem Tag. Geschwächt trat die SG an. Mathias Konrad konnte nicht auflaufen wegen des Verdachtes auf Bandscheibenvorfall im Halsbereich und Benedikt Seeger ist im Abschlusstraining umgeknickt.
Nachdem ihm der Verein am Samstag fristlos gekündigt hatte nahm auch Stefan Bonnkirch nicht auf der Spielerbank sondern auf der Tribüne Platz. „Im Gegensatz zu den anderen Spielern hat Bonnkirch mehrfach im Training und bei den letzten Spielen unentschuldigt gefehlt. Das konnten wir uns nicht bieten lassen“, erklärte SG-Geschäftsführer Markus Abels.
Auch richtige Trainingseinheiten gab es in den letzten Wochen kaum noch. Und so kam die SG Wallau nur sehr schwer in die Partie. Erst in der 14. Minute schaffte Lukas Scheer den Ausgleich zum 6:6 und nur eine Minute später den Führungstreffer zum 7:6. Bis zur Halbzeit war es ein offener Schlagabtausch. Und so ging es mit 11:12 in die Kabine.
In den letzten 30 Minuten der 3. Liga war noch mal Konzentration und Einsatz gefragt. Zunächst sah es auch gut aus. Philipp Botzenhardt schaffte den Ausgleich und bis zur 50. Minute war es eine enge Partie. Doch dann schlichen sich kleine Fehler ein und die führten am Ende zu einer 24:27 Niederlage. Marc Teuner erzielte in der 58. Minute das letzte Tor für die SG Wallau in der dritthöchsten Handballliga. Damit ist jetzt erst einmal Schluss und das für eine lange Zeit.
Mit einem weinenden und nach vorn schauenden Auge blickt der Trainer Ralf Ludwig noch einma lauf seine Zeit bei der SG Wallau zurück. „Es ist natürlich sehr traurig wie es mit dem Verein endet. Ich hatte drei tolle Jahre hier. Die zwei Jahre in der Oberliga waren einmalig. Wir haben bis auf ein Spiel alle Partien gewonnen, das waren etwas um die 50 Siege in Serie, darunter einen Erstligisten im Pokal, das ist etwas was ich nie wieder erleben und damit auch nicht vergessen werde. Ich hoffe, dass sich die SG wieder aufrappelt und bin mir sicher der Verein und Handball wird hier auch wieder eine gute Zukunft haben. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe bei MSG Groß-Bieberau/Modau", resümiert Ludwig.
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SG Wallau gegen TV Groß Umstadt 24:27 (11:12)
SG Wallau: Schermuly, Kosel; F. Schreiber, Karathansis, Seeger (n.e.), Scheer (6), Konrad (n.e.), Teuner (4), Jamin (4), Botzenhardt (2), S. Schreiber, Sterker (3), Lorenz (5)
TV Groß-Umstadt: Bolling, Zwiers (n.e.); Acic, See (6), Blank, Bettin (8/2), Kraus (1), Wagenknecht (2), Geißler (3), Purucker (1), Kramer, Eisenträger, Schulz (3), Becker (3)
Schiedsrichter: Walter/Weinig (Gerolzhofen)
Zuschauer: 600
Siebenmeter: 0/1:2/2
Zeitstrafen: 1:1
Spielfilm: 0:4, 2:6, 8:6, 10:8, 10:11, 11:12 – 14:14, 14:17, 17:18, 18:21, 21:22, 22:26, 24:26, 24:27
Datum | Zeit | Heim | Gast | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|---|
11.05.2014 | 17:00 | MTV Vorsfelde | : | GSV Eintracht Baunatal | 23:29 |
11.05.2014 | 17:00 | HSG Aschersleben | : | HC Elbflorenz Dresden | 26:29 |
11.05.2014 | 17:00 | SG Wallau | : | TV Groß-Umstadt | 24:27 |
11.05.2014 | 17:00 | TG Münden | : | HSV Bad Blankenburg | 21:30 |
11.05.2014 | 17:00 | SV Anhalt Bernburg | : | ESV Lok Pirna | 34:27 |
11.05.2014 | 17:00 | TV Kirchzell | : | Dessau-Roßlauer HV | 35:30 |
11.05.2014 | 17:00 | LVB Leipzig | : | SC Magdeburg II | 27:32 |
11.05.2014 | 17:00 | MSG Gr.-Bieberau/Modau | : | HSG Nieder-Roden | 32:29 |
Spiele | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | GSV Eintracht Baunatal | 30 | 24 | 1 | 5 | 876:749 | 127 | 49:11 |
2 | SC Magdeburg II | 30 | 22 | 0 | 8 | 884:802 | 82 | 44:16 |
3 | TV Kirchzell | 30 | 21 | 1 | 8 | 864:784 | 80 | 43:17 |
4 | SV Anhalt Bernburg | 30 | 20 | 3 | 7 | 858:784 | 74 | 43:17 |
5 | HC Elbflorenz Dresden | 30 | 18 | 3 | 9 | 851:774 | 77 | 39:21 |
6 | HSG Nieder-Roden | 30 | 15 | 4 | 11 | 847:811 | 36 | 34:26 |
7 | SG Wallau | 30 | 15 | 4 | 11 | 816:810 | 6 | 33:27 |
8 | MSG Gr.-Bieberau/Modau | 30 | 14 | 4 | 12 | 803:776 | 27 | 32:28 |
9 | HSV Bad Blankenburg | 30 | 14 | 2 | 14 | 807:784 | 23 | 30:30 |
10 | LVB Leipzig | 30 | 12 | 4 | 14 | 834:799 | 35 | 28:32 |
11 | TV Groß-Umstadt | 30 | 11 | 2 | 17 | 814:838 | -24 | 24:36 |
12 | ESV Lok Pirna | 30 | 11 | 1 | 18 | 742:800 | -58 | 23:37 |
13 | Dessau-Roßlauer HV | 30 | 9 | 4 | 17 | 767:787 | -20 | 22:38 |
14 | HSG Aschersleben | 30 | 7 | 3 | 20 | 746:791 | -45 | 17:43 |
15 | MTV Vorsfelde | 30 | 6 | 2 | 22 | 687:844 | -157 | 15:45 |
16 | TG Münden | 30 | 2 | 0 | 28 | 722:985 | -263 | 4:56 |