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Zum bereits 22. Mal lud der Sonnenberger Karnevalsverein, SKV Die Narrhalla, zu Ihrer großen Prunk- und Fremdensitzung, in den prächtigen Kaisersaal des Burgerhauses ein. Auch in diesem Jahr war der Saal wie immer restlos ausverkauft, was auch für die Damensitzung gilt.
Pünktlich um 19:11 Uhr zog unter den Klängen des Narrhallamarsches das Komitee unter der Leitung des bewährten Sitzungspräsidenten, Axel Potrikus, in den festlich geschmückten Bau ein.
"Ich sag Narr - Ihr sagt Halla. Narr - Halla, Narr - Halla. Danke - Bitte. 11 x 2 - Ich bin dabei. Danke - Bitte." Mit diesen Worten stimmte Axel Potrikus, die fast alle kostümierten Gäste auf den Abend ein. Dieser Schlachtruf, sollte noch mehrmals an diesem Abend folgen.
Nun hatten die Moonies ihren Auftritt, die jüngsten und kleinsten des Vereines. Sie waren mit viel Engagement und Spaß bei der Sache. Das Auditorium stand und klatschte begeistert mit, und fegte das Lampenfieber hurtig weg. Stille und Stimmung folgen auf Schritt und Tritt.
Nun war es Zeit innezuhalten, die rotgeklatschten Hände zu schonen, und sich was zu gönnen. Zum Beispiel Hopfen und Malz. Denn es bat jemand um Einlass der war auf der Walz. Der "Totengräber" aus der Wiesbadener Fastnacht, Sitzungspräsident Stefan Fink, als wandernder Gesell. Hamburg Elbphilharmonie, wird nie. Berlin, nie Fluglärmbeschwerden. Limburg und Rom, da gibt‘s viel zu schaffen am Dom. Noch schnell das Coloseum luxussaniert. Dann musste er weiter nochmal nach Berlin, statt Regierungssitz, für Merkel ein Regierungsbett. Das ist nett. Ein brillanter Vortrag, mit einem dankbaren und still lauschenden Publikum.
Das änderte sich schlagartig, als die "singende Radarsäule", der Marktplatzbub, Frank Schwarztauber, den Saal rockte. Das Publikum stand auf den Stühlen, schunkelte mit, und sang lauthals mit. Da wackelte sogar bedrohlich, die kleine Kerch im Thale. Bevor er weiterzog, lies er noch die Vögelein vom Titticacasee ausfliegen.
Aus dem Märchenwald eilten Thomas Baum und Markus Lehmann, von der Teutonia Auringen ins "Summericher Kurhaus". Diesmal als Schneewittchen mit einem Zwerg. Wie immer gekonnt komisch und das Zwerchfell strapazierend. Nach Herrn Ariel und Frau Clementine, oder Kermit und Miss Piggi, diesmal mit einer märchenhaften Rolle.
Ein Schwerpunkt der Narrhalla ist der Show- und Gardetanz, von ganz jung, bis ins goldene Lebensalter. Die Tänzerinnen konnten schon zahlreiche Preise sich ertanzen, dass dies zu Recht so ist zeigten die Mädels der Galaxy Showtruppe.
Die schönsten Waden Wiesbadens - ohne eine Zugabe, wurde das Aushängeschild der Wiesbadener Fastnacht, natürlich nicht von der Rostra gelassen. Sie bedankten sich im Anschluss noch bei Brigitte Kratz, Trainerin, Betreuerin und Ersatzmutti, für 22 Jahre unermüdlichen Einsatz.
Manche Träne hat sie getrocknet und manch gebrochenes Herz hat sie geflickt, halt die "kleinen Probleme" die bei Mädels in diesem Alter auftauchen. Nicht nur Brigitte Kratz und die Showtänzerinnen waren gerührt, auch das Publikum.
Nach der großen Show Garde, war es Zeit, für das vereinseigne Tanz Duo, Susanne Stocks und Ricarda Groß, zu zeigen was sie können, und das war einiges. Beide ebenfalls mehrfach ausgezeichnet, sowohl als Einzel, als auch als Duo.
Von Ihren Sorgen und Nöten als Single, die keinen Mann findet, berichtete Ute Schreiner. Annonce, Fernsehen und Fratzebuch und Zeitung, nix gefunden. Als letzter Versuch bleibt nun nur noch der Aufdruck auf der Kleidung, als wandelnde Werbefläche.
Anlässlich des 2 x 11 jährigen Jubiläums, präsentierten die Show- und die Gardetanzgruppe, einen gemeinsamen Tanz, und zeigt nochmal alle Ihre bisherigen Gardeuniformen. Denn alle paar Jahre sind die "vertanzt". Damit das den Verein nicht zu stark belastet, gründete damals der Ortsvorsteher, Werner Jopp, den Sonnenrat, der heute von Günter Baumann geführt wird. In ihm vereinen sich honorige Sonnenberger Kaufleute, um die Jugendarbeit zu fördern.
Immer mehr Menschen kommen mit einer Beschäftigung nicht aus, das ist seit langem bekannt. Jetzt hat es auch die Fastnacht erreicht. Guntram Eisenmann (CBVN), musste sich erst um das Altpapier, was in Wiesbaden, Hessen und Deutschland anfällt kümmern, "gestern stand es dort und hier, jetzt ist es nur noch Altpapier". Nachdem er die Tonne weggestellt hatte, hatte er keine Ruhe, ganz im Gegenteil, er griff zur Tuba und spielte bei der Guggemusik Räubers mit - "net schee, - aber laut“.
Düsseldorf hat jedes Jahr ein Prinzenpaar, Köln jedes Jahr ein Dreigestirn, und Wiesbaden? Hat auch ein Dreigestirn, was traditionell von der Wubbe gestellt wird. Dieses Jahr kamen sie auch wirklich zu dritt, nachdem sie sich im letzten Jahr noch die Nummer drei aus dem Publikum holen mussten. Der oder die Auserkorene, ist damals am liebsten im Erdboden verschwunden. Mit Wortwitz und Tanzeinlagen und den typischen "Scheißegal" Lied begeisterten sie das noch immer hochmotivierte Auditorium.
Nachdem Moonies Galaxy, Solo und Duo ihr Können unter Beweis stellen durften, wollten die Turtles dem nicht nachstehen und zeigten Ihren perfekt einstudierten Gardetanz. Auch sie mussten, durften und wollten eine Zugabe geben. Im Übrigen freuen sich alle 3 Formationen noch über tanzbegeisterte Mädels und Frauen.
Nun bekam die vereinseigne Sängerin, Renate Jacob, die Aufgabe noch einmal den Saal zum Kochen zu bringen. Das gelang ihr auch mühelos. Schon beim ersten Ton machen alle kräftig mit. Ob Andrea Berg oder Helene Fischer, oder, oder, oder. Renate Jacob traf den Ton, und den Nerv des Publikums. Nun wurde es noch lauter, denn aus Schwanheim, sagte sich das Drumcorp an, und zündete eine wahre Stimmungskanone, dass es die Narren nicht auf den Stühlen hielt. Da geriet sogar der alte und ehrwürdige Burgfried aus dem Höschen, so dass der Burgverein tiefe Sorgenfalten bekam.
Ein Heimspiel, hatte das "Käuzchen" Joe Mauer, in seinem Heimatverein zusätzlich Sitzungspräsident. Er ist Abgesandter von Gott, von Gott Jocus genauer gesagt. Auch er wusste das gespannt lauschende Publikum zu begeistern, und nahm sich auch mal selber auf die Schippe. "An Fastnacht, liebt Wein, Weib und Gesang. Das ist doch schwulenfeindlich, wo ich doch den Manne liebe".
Zum Abschluss begeisterte noch ein zweites Mal die Galaxy mit einem großartigen Tanz, das noch immer hochmotivierte und engagierte Publikum, welches die Damen, am liebsten gar nicht mehr von der Bühne lassen wollte. Zusammenfassend gesagt, ein toller Abend, der wie im Fluge verging. Mal was für die Augen, mal was für die Ohren, mal leise, mal laut. Das größte Kompliment für die Narrhalla, war der komplett ausverkaufte Saal, ein durchweg bunt kostümiertes Publikum, was begeistert mitging, aber bei den Wortbeiträgen aufmerksam zuhörte.
Übungszeiten des Sonnenberger Karnevalsvereins, SKV Die Narrhalla
Moonies: 4 bis 12 Jahre - Training Montag, 16:30 bis 17:45 Uhr
Turtles: 14 bis 21 Jahre - Training Montag,18:00 bis 19:30 Uhr
Galaxy: 20 bis 28 Jahre - Training Mittwoch, 19:00 bis 21:00 Uhr
Alle Trainingsstunden finden im Bürgerhaus Sonnenberg statt.
Weitere Informationen gibt es unter www.skv-dienarrhalla.de.
Fotos: Olaf Klein