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Bei Sonnenschein und eisigen Temperaturen rund um 0 Grad verfolgten gut 300.000 Närrinnen und Narren auf den Straßen der hessischen Landeshauptstadt den Wiesbadener Fastnachtssonntagszug, der seit 1951 durch die hessische Landeshauptstadt zieht.
Mit dem diesjährigen Motto: „Fastnacht verbindet, wenn der Narr zum Menschen findet“, angeführt vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Fränkisch-Crumbach, setzte sich der Lindwurm wie gewohnt um 13:11 Uhr in Richtung Wilhelmstraße und Rathaus auf die über vier kilometerlange Strecke in Bewegung.
In diesem Jahr hatten sich 211 Zugnummern angemeldet. Der Wettergott hatte zum Fastnachtssonntag diesmal ein Einsehen, nach dem es letztes Jahr Aprilwetter mit Regen- und Schneeschauern gab. Durchgehend Sonne, aber ein eisiger Wind ließ kaum Temperaturen über Null Grad zu, als der Lindwurm den Schlossplatz erreichte. Die Besucher mussten sich entsprechend warm anziehen. So war warme Kleidung neben der Kostümierung gefragt.
Zugsprecher am Wiesbadener Rathaus Werner Mühling von der Dacho war mit der diesjährigen Resonanz und dem Wetter sehr zufrieden. Und so kamen dieses Jahr gut 20.000 Besucher mehr. Das trockene, sonnige Wetter lockte wieder mehr Fastnachtsbegeisterte in die Wiesbadener Innenstadt.
Unter den schön geschmückten Komiteewagen der zahlreichen Carnevalsvereine waren in diesem Jahr auch wieder Motivwagen der Dacho dabei. Unter anderem war ein Wagen mit "Zusatzrente ab 67", der einen Rentner mit einem Rollator zeigt, der Flaschen sammelt. Auch ein Seitenhieb an die Mainzer blieb nicht aus: "Mainz bleibt Mainz bis es platzt". Ein Mainzelmännchen wurde mit einer Luftpumpe "aufgepumpt". Aber auch die Carnevalsvereine zeigten interessante Motive. Der Carneval- und Brauchtumsverein aus Nordenstadt war zum Beispiel mit der Jailhouse Fastnacht am Start. Neben den ganzen Carnevalsgruppen war unter anderem auch der Fußballverein SV Wehen Wiesbaden mit dem CCW unterwegs.
In diesem Jahr feiern die Sonnenberger Käuzcher ihr 150-jähriges Bestehen. Neben einem Jubiläumswagen, der traditionellen Fußgruppe nahm eine Gugge-Musik-Gruppe Schwobba Gwidd’r Oberknochen am Umzug teil. Auch viele weitere Musikgruppen sorgten für gute Stimmung an der Strecke. Der Globus Nordenstadt war mit einem großen Motivwagen "Torte to go" vertreten.
Auch in diesem Jahr war auch das große Prinzenpaar der Dacho dabei, seine Tollität Prinz Yannik der I. & Ihre Lieblichkeit Prinzessin Antonia I. Der Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller durfte ebenfalls nicht fehlen. Als Ritter Klaus verkleidet verteilte er Bonbons in die Menge. Kistenweise Süßigkeiten, Brezel und viele kleine Dinge wie Bälle wurden von den Zugteilnehmern geworfen. Die Kinder sammelten eifrig ihre Beute ein.
In diesem Jahr kam der Tross zügig an den Endpunkt. Zum Abschluss des Zugs wurde am Schlossplatz vor dem Rathaus weiter ausgelassen gefeiert. Die Rheigauer Band QBA sorgte mit Ihrer Musik für gute Stimmung vor Ort. Viele verkleidete Fassenachter tanzten Polonaise und ließen es sich gut gehen. Wer noch nicht genug hatte, ging anschließend in eine Altstadt-Kneipe weiter feiern.
Wie auch im vergangenen Jahr lief der Wiesbadener Fastnachtssonntagszug ohne größere Zwischenfälle ab. Der Rettungsdienst und die Polizei hatten dennoch alle Hände voll zu tun.
Der Rosenmontag muss keinesfalls in Mainz oder im Rheingau verbracht werden, denn auch in Wiesbaden wird der Rosenmontag groß geschrieben. Ab 13:11 Uhr zieht der Frauensteiner Rosenmontagszug mit dem Motto "Hexenhut und Phantasie fliegende Besen und Magie, die Molsberjer Narr´n laden ein, 2014 verzaubert zu sein", organisiert von den Molsberjer Narr´n, vom Parkplatz der Alfred-Delp-Schule durch die Frauensteiner Straßen. Das Besondere: Der Zug zieht am Haupttreffpunkt, der katholischen Kirche, zwei Mal vorbei. Nach dem Zug wird in zahlreichen Wein- und Gasthäusern weiter gefeiert.