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Fastnachtsitzungen folgen fast überall festen Ritualen und so steht auch bei der Närrischen Singstunde in Auringen nach Einmarsch der Elferrates (hier geht es zum Video) stets der Jahresrückblick des 1. Vorsitzenden der Teutonia, Kurt Lehmann, auf Punkt 1 der Programmliste. Als „Auringer Bub“ schaut auf die Ereignisse in Wiesbaden, seinem Heimatort Auringen und dem Rest der Welt. Dabei streifte er viele Themen aus 2019, bei deen nicht nur ihm, sondern auch dem Publikum, das Lachen oftmals im Halse stecken blieb.
Nach so viel Realität kannte das Stimmungsbarometer in der ausverkauften Auringer Mehrzweckhalle nur einen Richtung – nach oben! Das Tanzduo der Narrenlust mit Luisa Mazzotta und Sabrina Stritter sorgte für die richtige Einstimmung und die wunderbar kostümierten Närrinnen und Narrhalesen im Saal klatschten sich frenetisch warm.
Schon längst nicht mehr Nachwuchs in der Bütt sind Hannah Baum und Sophie Lehmann, die auf den Spuren ihrer Väter Markus Lehmann und Thomas Baum vor sechs Jahren als Duo auf die närrische Rostra gefolgt sind. Dass die beiden den Kinderschuhen entwachsen sind zeigte auch das Thema ihres Vortrags, in dem die beiden von ihren Erfahrungen beim Erwerb des Führerscheins erzählen. Lachstürme ernteten die beiden bei ihren Ausführungen zum „Begleiteten Fahren“ das sie als Vorstufe zum „Betreuten Wohnen“ ihrer Eltern definierten. Sind in der Fastnacht Witze über Frauen schon immer Gang und Gäbe, gilt für Hannah und Sophie „Ab heute wird zurückgewitzelt“, beim Ritt quer durch alle Klischees, bekamen die Männer ihre Portion Spott ab. Das Publikum goutierte diesen Humor mit der ersten Rakete des Abends.
Eine Erwähnung haben in jedem Fall die wunderschönen Blumensträuße verdient, die die weiblich Akteure in diesem Abend für ihre Auftritte erhielten – gebundene Blütenträume, der die Damen besonders ästhetisch an diesen fulminanten Abend erinnern wird.
Gesang gab der „Närrischen Singstunde“ einst ihren Namen und so wird auf der Auringer Bühne traditionell viel gesungen. Die Altrheinstromer kamen als „Dienstleistungstrio“ auf die Bühne und lies das Publikum im Saal in die gesungenen Witze zu bekannten Hits wie „Cordula Grün“ fröhlich einstimmen.
Eine echte Augenweide war die Tanzshow der Rot Weiße Funken Frickhofen. Die kleine Bühne in der Mehrzweckhalle bebte, als die über 30 Akteure ihre bezaubernde Show zum Thema von der Raupe zum Schmetterling in ihren glitzernden Kostümen zeigten. Hier sehen Sie das Video.
Weiter ging es zum nächsten Höhepunkt. Wer sie kennt, fiebert ihrem Auftritt Jahr für Jahr entgegen. Das Mainzer Duo Heininger und Schier vom Gonsenheimer Carnevalverein toppen von Jahr zu Jahr ihre Vorträge. Diesmal präsentierten sie ihren neuen Social Media Kanal SchnutTube und hielten dabei den dem Influenzer-Wahn den närrischen Spiegel vor. Natürlich fehlten die weder die irren Tanzeinlagen noch die „Must Have“ Zugabe des „Hähnchen-Songs. Es ist nicht übertrieben wenn man sagt, dass die beiden den Saal zum Toben brachte.
So eingestimmt hatte das Männerballett „Die Springböck“ leichtes Spiel. Mit ihrer Trump-Show überzeugten sie auch die Tanzmuffel im Saal. Männlich musikalisch ging es weiter, die Bürgersänger Hofheim, präsentierten ihren Wolfgang Petry „Lookalike-Contest“ mit original Freundschaftsbändchen am Arm, wilden Wuschelperücken und dem unvermeidlichen Karo-Hemd. Klicken Sie auf das Video. Textsicher sang das Publikum aus voller Kehle die Hits des Schlagerbarden mit.
Nach der Pause zeigten die „Tugendbolde“ ihre aufwendige Gesangsshow und versetzten das Publikum mit zahlreichen kreativen Requisiten und maßgeschneiderten Kostümen in einen wunderbaren Weinberg. Reblaus und Schnecke, Weinkönigen, ein herrliches Traktorkostüm, Winzer und mehr, machten gleich Lust darauf, auch im Saal noch ein weiteres Fläschchen Rebensaft zu ordern und auf die gelungen Darbietung anzustoßen.
Günter Raupach gab im Anschluss tiefere Einblicke in seine Familienverhältnisse und machte deutlich, dass man sich in der Not auch darauf nicht unbedingt verlassen kann. Die Tanzformation „Süßgespritze“ der TG Naurod tanzte sich durch die Grimmsche Märchenwelt. Auch bei dieser Gruppe sind die Kostüme aufwendig und lassen erahnen, wieviel Stunden Arbeit in jedem einzelnen stecken. Die 20 Tänzerinnenwaren die perfekte Einstimmung auf den Abschlussprogrammpunkt, der die Herzen eines jeden Narren höher schlagen lässt. Die Show der Kölner Garde Colonia Rut Wieß, zeigte Kölschen Karnevalstanz der Extraklasse. Hier geht es zum Video. Doch bevor die Mariechen wie Püppchen durch die Luft flogen und die Schwerkraft auszuhebeln, flog auch eine „leev Marie“ aus dem Publikum mit Hilfe der strammen Majore in die Luft. Für die das Hessen-Mädchen sicher eine einmalige Erfahrung.
Aber damit nicht genug. Zum Abschluss der atemberaubenden Show, wünschte sich Sitzungspräsident Markus Lehmann ein Gruppenbild mit Gardetänzerinnen. Aber so leicht ließ ihn das Publikum nicht aus und skandierte „Wir wollen Dich fliegen sehen, wir wollen Dich fliegen sehen“. Aus der Nummer kam er nicht raus und so flog er durch reine Muskelkraft gleich zweimal bis unter die Hallendecke. Das haute den coolen Sitzungspräsidenten unter dem Jubel des Publikums fast aus der Hose.
Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, eine Närrische Singstunde in Auringen live zu erleben, dann tragen Sie sich den 29. Januar gleich in Ihren Kalender. Karten gibt es ab sofort über die Webseite der Teutonia.
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Fotos: Daniel Becker