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Die Fremdensitzung der Sportvereinigung Amöneburg im Bürgerhaus Mainz-Kastel fand am Samstag, 27. Januar statt. Pünktlich um 18:33 Uhr Sitzungspräsident eröffnete Marcus Sacher seine fünfte Veranstaltung mit einer schwungvollen Rede und schwor die anwesenden Närrinnen und Narrhallesen auf die kommenden mit Highlights gefüllten Stunden ein.
Gleich der erste Programmpunkt mit Woody Feldmann hielt, was er versprach. Gag auf Gag folterten das Zwerchfell jedes Anwesenden und ließen jede Menge Tränen vor Lachen fließen. Aus der „Lameng“ schafft es Woody mit einer unvergleichlichen Leichtigkeit, jedes Publikum immer wieder in ihren Bann zu ziehen. Bei ihrem Lied „Halleluja“ stand der ganze Saal und sang aus vollem Hals mit.
Nach diesem fulminanten Auftakt wurden die Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und befreundeter Vereine begrüßt. Unter anderem die Wiesbadener Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel und der AKK Beauftragte der Stadt Mainz Horst Maus.
Ein Männerballett darf auf keiner Fastnachtssitzung fehlen. The Men Show of TCV „Die Gockel“ bereichern seit einigen Jahren das Programm des SVA mit ihrem hervorragend inszenierten immer sehr beeindruckenden Showact, der seinesgleichen auf den närrischen Bühnen sucht. Dieses Jahr ist das Thema "Showtime im Wunderland". Sieben knackige Mannsbilder präsentierten den Hutmacher aus Alice im Wunderland und fragten verschmitzt, wer Alice denn überhaupt sei. Artistische Einlagen wurden mit einem gekonnten (fast) Männerstrip gekrönt. Trainiert von Sandra Janke und Marion Kreplin sind sie jedes Jahr in Topform und bieten den Damen (und Herren) im Publikum einen Augenschmaus.
Zu Corinna Kuhn alias „Die Dolle“ fällt einem nur Kokolores pur, vorgetragen in feinstem Frankfurter Dialekt, ein. Strubbeliges Haar, Filzschlappen und ausgeleierte Socken sind das Markenzeichen ihrer vor 30 Jahren aus der Taufe gehobenen Figur, mit der sie seitdem ihr Publikum im gesamten Rhein-Main-Gebiet begeistert. Oft ist es die Beziehung zwischen Mann und Frau, die von ihr gekonnt auf die Schippe genommen wird und manchen im Publikum an die eigene denken lässt. Neue Bekleidungsgrößen bei den Herren der Schöpfung hob sie aus der Taufe: zum Beispiel die Größe SE, Small Elephant, ließen das Publikum sich vor Lachen biegen.
Auch schon seit einigen Jahren immer auf der Bühne beim SVA die Tanzgruppe Galaxy des SKV „Die Narrhalla“ aus Wiesbaden- Sonnenberg. Die sich selbst trainierenden Tänzerinnen zeigten einen sehr schwungvoll vorgetragenen Tanz zu Musik aus den 90er Jahren und waren wie jedes Jahr eine Augenweide. Hebefiguren und eine tolle Choreografie überzeugten den Saal!
Das Mannheimer Duo Hotte & Pit alias Horst Siegholt & Pit Karg waren bereits auf dem Ordensfest des SVA 2016 ein Stimmungskracher. Auch heute trugen sie zur Steigerung des Stimmungsbarometers kräftig bei. Fastnachtsfunktionär klärt Pfälzer auf, damit lässt sich natürlich vieles wunderbar verpacken. Ob es nun die Auswahl eines Restaurants zum Brunchen ist, welches man natürlich im "Branchenbuch" sucht und findet, oder ‚der Politiker, der nix weiß, redet manchmal …eiß‘. Das närrische Auditorium war begeistert von diesem Beitrag!
Weißer Tüll und pastellfarbene Bonbons eröffneten die zweite Hälfte der Sitzung. Die Funny Dance Sisters wirbelten über die Bühne, machten mit ihrem getanzten „Aber bitte mit Sahne‘“ Lust auf Süßes.
Das Hausfest im Mehrfamilienhaus war das Thema von Plaudertasche Detlef Sissol aus Wiesbaden. Intime Details wie der Monatsvorrat an Kondomen, der an der Pinnwand im Schlafzimmer griffbereit aufgespießt hängt (und somit für großen Kindersegen sorgt), oder das vom Vorjahr erfolgreich weitergegebene Nudelsalatrezept, das zum neunfachen gleichen Nudelsalat bei der diesjährigen Feier sorgt, auch dieser Vortrag sorgte für gute Stimmung im Saal.
Zum ersten Mal auf der Bühne des SVA das Showtanzballett "Fuego" des Kostheimer Turnvereins. In ihren bunten Kostümen und wunderschön passend geschminkt, bezauberten die 20 jungen Damen im Alter von 18-34 Jahren das Publikum im Saal mit ihrer getanzten Reise quer durch Europa. Zur ländertypischen Musik aus England, Ungarn, der Ukraine, Spanien, Italien und Deutschland boten die Tänzerinnen ein hinreißendes Bild auf der Bühne und verzauberten das Publikum. Hebefiguren und mehrfache Pyramiden wurden gekonnt präsentiert. Erfolgreich trainiert von Simone Louis und Melanie Quint!
Von einem Highlight der Sitzung zum nächsten: Olga Orange - das ist seit Jahren gekonnt vorgetragene Travestie im besten Sinne des Wortes. Olga Orange, alias Thomas Rau, nicht nur aus der Fernsehsitzung Rosa Wölkchen bekannt, sondern auch als Mitbegründer der „kleinen Weltbühne“ in Mühlheim am Main, versteht es, eindeutig Zweideutiges so köstlich zu verpacken, dass es niemandem gelingt, seine Lachmuskeln nicht zu strapazieren. Ein Brüller, die ausgiebige Beschreibung der neuen elektronischen Frauenarztpraxis in Frankfurt. Auch heute bei den Amöneburgern auf der närrischen Bühne ein voller Erfolg!
Die Premiere der Barbie aus Rüsselsheim vom Karnevalverein „Die schwarze Elf“ trug ebenfalls zum Erfolg der Sitzung bei: Annika Neuhausen, mit ihren 24 Jahren schon die 11. Kampagne (!!!) auf der närrischen Bühne, wusste mit ihrem Vortrag über ihren Familienurlaub mit Eltern, Oma und Pudel Shakira das Publikum zu begeistern. Von einem Missgeschick zum nächsten hangelnd erscheint der Urlaub wie eine Komödie, in dem es vor Katastrophen nur so wimmelt. Fast wie im richtigen Leben, wo es auch passieren kann, dass der Heimflug der Urlauber dann auf getrennten Plätzen im Flugzeug stattfindet.
Und als (leider letzter Programmpunkt) Nächstes erstürmte die vereinseigene Playback-Gruppe „Annis Stammtisch“ die Bühne. Mit dem Motto „All you need is love“ haben sie mal wieder ein ewig aktuelles Thema gefunden, mit dem sie das närrische Auditorium zu später Stunde noch voll zum Mitmachen aktivieren konnten. Hit an Hit gereiht, vom Publikum lautstark durch mitsingen unterstützt, präsentierten sich die Mitglieder unter anderem als Tony Marshall, Roy Black, Peter Maffay und Cher. Immer begleitet und unterstützt von Amor, der seine Liebespfeile verschoss. Seit Jahren erfolgreich geleitet von Bärbel Schneider, der Mutter der Amöneburger Straßenfastnachtsfussgruppe "Die Kameruner". Sie verwandelten den Saal in eine Disco und leiteten das Finale der gelungenen Sitzung ein. Die Mitglieder der Truppe schwebten zu Roy Orbison’s „Oh my Love“ als Pärchen über die Bühne und geleiteten anschließend den Elferrat unter dem Beifall des Publikums von der Bühne.
Im Jubiläumsjahr der Amöneburger Fassenacht sei noch zu bemerken, dass diese schöne und aufwendige Sitzung, wie bei vielen anderen Vereinen auch, von einer kleinen Anzahl Aktiver gestemmt wird, die sich mit viel Engagement und Herzblut für den Erhalt und die Fortführung unseres geliebten Brauchtums Fastnacht das ganze Jahr über einbringen, und das ehrenamtlich. Nachwuchs wird bei allen beteiligten Gruppen des Abends gesucht und ist immer willkommen!
Eine rundum gelungener Abend, der unter der Regie von Angela Schuth, Leiterin der Fastnachtsabteilung der Sportvereinigung Amöneburg, und Torsten Giess stand. Galant mit viel gereimtem Witz und Charme von Sitzungspräsident Marcus Sacher souverän gemeistert. Fünf Jahre Leitung der Sitzung und gute Organisation im Vorfeld machten sich auch heute wieder bemerkbar. Alles in allem ein perfektes Team, dass auf noch viele weitere Jahre Saalfastnacht in Amöneburg hoffen lässt!
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Fotos: Peter Sacher