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Die Närrinnen und Narrhalesen haben am Sonntag beim Fastnachtsumzug in Wiesbaden gezeigt, dass sie das Feiern nicht verlernt haben. Das erste Mal nach drei Jahren fand wieder Straßenkarneval statt. Los ging es mit der Rathausstürmung, dem Kinderfastnachtsumzug bereits am Samstag und als Höhepunkt der große Fastnachtssonntagszug durch die Wiesbadener City.
In diesem Jahr wurde eine neue Zugstrecke durch die Innenstadt gewählt. Bereits um 12:11 Uhr startete der bunte Lindenwurm an der Friedrich-Ebert-Allee. Von dort bahnte sich der Umzug seinen Weg durch die Wilhelmstraße, Taunusstraße, Kranzplatz, Webergasse, vorbei am Rathaus, Neugasse, Friedrichstraße, Bleichsstraße, der Rheinstraße und Auflösung am Rhein-Main-CongressCenter (RMCC).
Das Wetter hielt von jedem etwas bereit. Trocken, dann Nieselregen, kurze Sonnenstrahlen bei gut 8 Grad.
Besonders im Herzen von Wiesbaden strömten die Besucher zahlreich an die Strecke und feierten ausgelassen. In der Rheinstraße, zum Ende des Zuges, standen nicht mehr so viele wie an der ursprünglichen Zugstrecke.
172 Zugnummern mit drei Motivwagen bahnten sich den Weg durch die Strecke. Gut 65 Vereine, 35 Musikgruppen sowie 5.500 Zugteilnehmer, 40 Pferde und 7 Kutschen zogen durch die Gassen. Es wurde viele Süßes wie Bonbons und auch Konfetti geworfen. Zahlreiche Personen kamen kreativ verkleidet an die Strecke und ließen närrisch treiben und unterhalten.
Drei Motivwagen spielten aktuelle Themen an. Auf dem ersten Wagen sah man ein Skelett. Das soll den Kassenpatienten darstellen, der so lange auf einen Termin warten muss, bis er tot ist.
Der neureiche Nachbar in Form eines Mainzelmännchens (Biontech-Chef) möchte AKK wieder zurückkaufen. Hier werden die hohen Gewerbesteuereinnahmen von Mainz angespielt, die durch den Pharma-Riesen Biontech (Corona-Impfung) gezahlt werden.
Ein weiterer Wagen befasste sich mit der Grünen-Politik: "Olivgrün ist die Farbe der Saison". Politiker von Bündnis 90/die Grünen machten eine 180 Grad Wendung und fordern Waffen/Hubschrauber für den Krieg in der Ukraine. Außerdem wurde der Ort Lützerath thematisiert (Abbau von Braunkohle).
Der Wagen von Zugmarschall Harald Müller wurde inoffiziell zum vierten Motivwagen umdekoriert. Mit dem Schild "dieser Zug kommt pünktlich" gab es eine Anspielung auf die Deutsche Bahn.
Nach der letzten Zugnummer feierte am Nachmittag die DACHO die Straßenfastnacht mit Band und Verkaufsständen auf dem Schlossplatz. Die “Spaßrebellen“ sorgte für Party-Sound und gute Stimmung. Hier strömten die Besucher nach dem Umzug zahlreich hin.
"Der Zug kam diesmal schneller am Rathaus an und war ohne große Löcher zwischen den Nummern gut zusammengestellt", sagt Bierstadts Ortsvorsteher Rainer Volland, der den Lindwurm am Schlossplatz verfolgte.
Auch die ELW war wieder mit einem Großaufgebot im Einsatz und sorgte dafür, dass die Straßen und Wege wieder schnell sauber wurden.
"Der Verlauf der Zugstrecke war hervorrangend. Sie hat sich bereits jetzt etabiliert. Kleinere Nacharbeiten in der Strecke und Aufstellung werden wir im Nachgang besprechen. Es hat alles super geklappt. 350.000 Teilnehmer, Jung und Alt feierten in den vollen Straßen. Es war einfach mega Geil nach Corona wieder mit voller Freude die Straßenfastnacht anzugehen.
Ein besonderer Dank geht an Zugmarschall Harald Müller und Zuginspektor Thomas Schreiner, ohne die der Ablauf so nicht möglich gewesen wäre. Ein großer Dank geht auch an die Mitarbeiter der ELW, die mit viel Personaleinsatz die Strecke wieder schnell gereinigt haben. Es gab auch mehr Sicherheit an den Wägen. Über 100 Zughelfer und 40 Streckenposten, sowie jeder Wagen war mit 6 Zugbegleitern besetzt", so das Fazit vom DACHO-Vorsitzenden Simon Rottoff.
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Fotos: Joshua Ziß, Daniel Becker