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Pünktlich um 19:33 Uhr bezog das Geister-Komitee der Fidelen Narren unter der Leitung von „Dracula“ Klaus Bansemier die schaurig schöne Bühne, die das Nachtbild des Neroberges mit der griechischen Kapelle im Mondschein widerspiegelte. Zusammen mit Särgen, Kreuzen und Grabsteinen war das Motto des Abends nicht zu übersehen: „Wiesbaden gespenstisch bei Nacht - Die Fidelen Narren von ESWE feiern Fassenacht“.
Den Anfang machten dann schließlich die Guggemusik Gruppe „Modau-Chaoten“, die mit viel Rhythmus und Energie auf einen perfekten Abend einstimmte.
Mit dem kleinen Tanzmariechen, Aaliyah Lubowitzki, ging es genauso rhythmisch weiter. Sie übergab schließlich die Bühne an Nadine Janczewski, die nach 15 Jahren ihren letzten Auftritt als Tanzmariechen hatte.
Mit „Schneewittchen“ und „Zwergi“, der letzte siebte Zwerg, alias Markus Lehmann und Thomas Baum, wurde es märchenhaft im Saal. Mit viel Witz und spitzer Zunge gaben die Beiden das bekannte Märchen, untermalt mit aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen, zum Besten und hatten dabei die Lacher klar auf ihrer Seite.
Auch das Wiesbadener Kinderprinzenpaar, vorgestellt vom Dacho Vorsitzenden und Träger des Bundes Verdienstkreuzes, Werner Mühling, gab sich an diesem Abend die Ehre. Selbstverständlich ließen es sich die Fidelen Narren nicht nehmen den Werdegang Mühling´s ins rechte Licht zu rücken, denn der Kapitän geht am Ende der Kampagne von Bord, und sich für seine Verdienste rund um die Wiesbadener Fassenacht bei ihm zu bedanken.
Dann war es Zeit für die kleinen und großen „Grazzy Dolls“ die Gardetanz vom Feinsten zum Besten gaben und dabei lautstark von der Meute angefeuert wurden. Somit kamen sie an einer Zugabe nicht vorbei.
Sogar der Oberbürgermeister, Sven Gerich fand sich zu einem Überraschungsbesuch in der Gruft ein. Im Kostüm eines spanischen Matadors dankte er den Fidelen Närrinen und Narren für ihr Engagement rund um die Fassenacht und vor allem der wichtigen hauseigenen Nachwuchsförderung. Dabei kam er nicht mit leeren Händen und übergab einen Scheck.
Von scheißegal bis hipp hipp hurra, die Drei sind einfach wunderbar. Damit gemeint ist das „Wiesbadener Dreigestirn“, die mit ihrem musikalischen Auftritt keine politische Posse ausließen und für reichlich Gelächter sorgten. Mit einer irischen Tanzeinlage sorgten sie mit viel Herz doch wenig Hirn für einen tosenden Beifallssturm.
Mit einem lauten Salve begrüßte der allseits bekannte Pizzabecker „Ciro“ die Geisterfreunde der Narren. Unter anderem wusste der kleine, süße Italiener diesmal vieles von seinem neuen deutschen Hobby zu berichten – dem Stammtisch jeden Donnerstag. Dabei nimmt es der Pizzabäcker nicht so ernst mit der Treue, „Amore“ spielt eine große Rolle bei dem Deutsch-Italiener.
Dem Pizzabäcker folgten die liebreizenden Gardemädchen der Fidelen Narren, die nicht nur dem Sitzungskomitee ordentlich einheizten.
Eigentlich wollte der Sitzungspräsident erst zum Ende des Programms seinen Rücktritt, zu dem er sich entschieden hat, selbst bekannt geben. Allerdings machte er die Rechnung ohne sein Komitee, die stellvertretend durch Andreas Taschler, den Abschied vorweg nahmen. Für viele im Saal kam die Nachricht überraschend. Nach 16 Jahren aufopferungsvoller Arbeit wurde Klaus Bansemir würdevoll verabschiedet. Mit Tränen in den Augen und schwerer Stimme bedankte sich Bansemir, der sich seinen Abschied etwas leichter vorstellte, bei allen seinen Mitstreitern. Für seine Verdienste wurde Klaus Bansemir unter Standing Ovation zum Ehrensitzungspräsident der Fidelen Narren ernannt.
Nachdem die Tränen getrocknet waren gab der Noch-Sitzungspräsident die Bühne frei für den Mann vom Altpapier, Guntram Eissenmann, der erst mal die ordnungsgemäße Rückgabe der vollgeheulten Papiertaschentücher forderte. Danach wusste er nicht nur von geplanten Frauenparkplätzen für Panzer zu berichten, auch der größte Automobilclub Europas, der ADAC, nach seinen Angaben, bekam sein ehrliches Fett ab.
Nach dem rasanten Auftritt des neu gegründeten Tanz-Trios der Fidelen Narren, die voller Leidenschaft Gardetanz vom Feinsten zum Besten gaben ging es erst mal in eine kleine Pause.
Die Pause war auch nötig, denn danach ging es mit Vollgas in den Schlagerhimmel. Der singende Postbote „Joa“ stand auf dem Programm und die Geisterrunde war völlig aus dem Häuschen. Nicht nur dem Zug nach nirgendwo folgte man in einer Polonaise und wer den Anschluss verpasste tanzte auf den Stühlen. Wer jetzt dachte es wird ruhiger der irrte sich gewaltig. Es wurde dunkel im Saal, Nebel zog auf und die schaurigen Mädels von „Surprise“ schwungen gekonnt die Tanzbeine zum Thema „gespentisch bei Nacht“.
„Grusselig“ wurde es auch bei den Erzählungen von Detlef Sissol, der einiges aus der Abwesenheit seiner Frau zu berichten wusste. Zu später Stunde strapazierte er ordentlich nicht nur die Lachmuskeln des Sitzungskomitees. Allerdings blieb er die Antwort schuldig was mit einer Schlage passiert die mit Viagra gefüttert wurde.
Danach waren es die jungen Damen der „Showdancer“ die es verstanden ihr Publikum in ihren Bann zu tanzen. Während es draußen schneite heizten sie dem Publikum in leuchtenden Kutten zu reichlich mystischen Klängen ordentlich ein. Natürlich ließ es sich der Sitzungspräsident nach dem Auftritt nicht nehmen dem Geburtstagskind der Truppe, Nicole, persönlich zu gratulieren.
Schließlich waren es die fünf Auringer Buben die auf einzigartig musikalische Weise zu überzeugen wussten. Dabei wurde zu vielen bekannten Karnevals- und Fastnachts-Klängen fleißig mitgesungen und geschunkelt. Mit an Tagen wie diesen und die Nacht der Nächte wurde ein grandioses Finale eingeläutet. Zahlreiche Luftschlangen flogen durch den Saal und es wird kräftig mitgesungen. Es war eine große Show mit viel Spaß, Unterhaltung und Emotionen.
Anschließend ging es für viele der Sitzungsgäste mit einem von zwei Sonderbussen, die die ESWE Verkehrsgesellschaft, kostenlos zur Verfügung gestellt hat, nach Hause.