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Wer zur Fremdensitzung der Närrischen Singstunde des Gesangvereins Teutonia 1882 Auringen geht, erwartet ein erstklassiges Programm, super Stimmung und Gänsehautmomente. Am Freitagabend, wurde der ausverkaufte Saal zum 43. Mal nicht enttäuscht. Den Auftakt machte die Juniorgarde der Rot Weissen Funken Frickhofen. Deren Markenzeichen, die dunklen Zopfperücken, erzeugen zusammen mit den Uniformen auf der Bühne ein spektakuläres Bild, das durch den synchronen Gardetanz perfektioniert wird. Entsprechend begeistert applaudierte das närrisch kostümierte Publikum. Besonders originell, die Gruppe der Hockenberger Mühle, mit Chef Walled Muassi, die als Belegschaft der „Klapsmühle“ kamen. Übrigens, Walled Muassi richtet ein Helferfest für alle aus, die an der Orga der Singstunde beteiligt waren – weitersagen!
Mehr als erfreut, zeigte sich der Elferrat über den Besuch der Dacho Abordnung in Person des 1. Vorsitzenden Simon Rottloff und Sitzungspräsident Andreas Taschler, die bisher nicht nach Auringen gefunden hatten, obwohl stets – wie auch an diesem Abend - ein Dacho-Gedächtnistisch bereitgehalten wurde. Am Freitag kamen sie gleich in Begleitung des Kinderprinzenpaares „Seine Tollität“ Prinz Fabian I. und „Ihre Lieblichkeit“ Prinzessin Laura I. und wer glaubte, dass damit schon der Höhepunkt erreicht wurde lag falsch, denn Dacho Sitzungspräsident Andreas Taschler, schlug seinen Auringer Amtskollegen Markus Lehmann und dessen langjährigen Partner in der Bütt Thomas Baum, öffentlich zu „Rittern des Goldenen Fließ“. Ein feierlicher Moment, der dem 1. Vorsitzenden und Papa von Markus, Kurt Lehmann ein kleines Tränchen in die Augen trieb.
Die musste er jedoch rasch trocknen, denn als nächster Programmpunkt stand er in der Bütt, um in seiner Paraderolle als „Auringer Bub“, seinen mahnenden Finger in die eine oder andere politische Wunde zu legen. Auch Kritik an Entscheidungen aus der Landeshauptstadt ließ er anklingen und blickte wehmütig zurück auf die Zeit, als Auringen noch nicht eingemeindet war und sich selbst sehr gut verwaltete.
Weiter ging es mit dem Tanzduo der Narrenlust Waldstraße Luisa Mazzotta und Sabrina Stritter. Und dann schlug die Stunde des Nachwuchses Hannah Baum und Sophia Lehmann taten es ihren Vätern gleich und gaben als Niggelos und Osterhaas ihren Einstand auf der närrischen Rostra. Das Publikum war begeistert und feierte die beiden, die auch als Pagen des Elferrates den Abend begleiteten, mit riesigem Applaus,.
„Grease“ hatten sich die Auringer Springböck dieses Jahr als Motto ausgesucht. Die Herren Damen legten in superschicken Kostümen ihre Interpretation von Rock´n Roll auf die Bretter und sorgten mit den bekannten Hits für begeisterte Stimmung im Saal.
Gunter Raupach brach in der Bütt eine Lanze für die armen Männer, die ihre Frauen zu IKEA begleiten müssen und sehnte sich nach einem „Männer-Smorland“ mit Bier statt Blaubeeren und Sky-Anschluss und Bundesliga statt Hüpfburg. Die männlichen Narren huldigten seine Ausführungen mit wissendem Kopfnicken und donnerndem Applaus.
Die Rot Weissen Funken Frickhofen zeigten im Anschluss einen mitreißenden Showtanz. Toll die Idee, große Würfel auf der Bühne als zweite Ebene beim Tanz einzusetzen – quasi Steppaerobic für Fortgeschrittene! Gepaart mit rasanten Kostümwechseln, zeigten die 28 Tänzerinnen und zwei Tänzer eine fantastische Show mit einem wunderschönen Abschlussbild.
Wer die Auringer Sitzung kennt, wartete schon gespannt auf sie - Martin Heininger und Christian Schier vom Gonsenheimer Carnevalsverein. Die beiden, die auch bei der Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ einen Stammplatz haben, sorgen Jahr für Jahr mit ihrer Suche nach der ultimativen Büttenrede für Heiterkeitstürme. Ihre musikalischen Parodien gepaart mit tänzerischen Höchstleitungen sind immer Garanten für Lachsalven im Saal. Egal ob sie den Sommerhit „Des pas sito“ zu „Des passiert so“ umtexten oder den Fastnachtshit „Komm hol das Lasso raus“ in „Komm hol die Flasche raus, wir trinken heute nur Silvaner“ ändern, das Publikum tobt.
So aufgeheizt hatten die zehn „Tugenbolde“ als Wikinger leichtes Spiel, den Saal in Schwung zu singen. Ohne Zugabe durften sie deshalb die Bühne auch nicht verlassen.
Nach der Pause hatten die „Auringer Buben“ ihr Heimspiel und das närrische Publikum sang aus voller Kehle mit und man hört, das manch einer nur wegen dieser beliebten Truppe zur Sitzung kommt.
Und dann standen sie auf der Bühne - Supermann und Supergirl alias Thomas Baum und Markus Lehmann – aber bevor sie mit ihrem Vortrag starteten, musste die Wahrheit raus – die beiden Träger des Goldenen Vlies der Dacho machen Schluss – 2018 ist ihre letzte Kampagne als Duo. 22 Jahre standen sie gemeinsam auf der närrischen Rostra. Andreas Taschler hatte in seiner Rede noch all die Paare aufgezählt, die die beiden in diesen Jahren dargestellt hatten – jetzt bliebe nur noch Dick und Doof und da hätte man sich nicht einigen können wer, wer sein sollte, sagte Baum. Bei aller Wehmut waren die beiden jedoch glücklich, dass es ihnen im letzten aktiven Jahr zumindest gelungen ist, auf das Veranstaltungsplakat der „Singstunde“ zu kommen.
Ob die Entscheidung endgültig ist oder ob es sich nur um eine „schöpferische Pause“ handelt, ließen die beiden offen. Nach ihrem launigen Vortrag verabschiedete sie der Saal mit Standing Ovation.
Auch wenn Naurod und Auringen sich oft so necken wie Wiesbaden und Mainz, besteht doch ein reger Austauscht und deshalb tanzen natürlich die „Süßgespritzten“ der TG Naurod immer gerne bei den Nachbarn. Pink Bunnys mit viel Glitzer und viele weitere Kostümvarianten, machten den Auftritt zu einem Fest für die Augen.
Danach gab Petra Giesel alias Hiltrud Hufnagel eine Bericht über ihre Zeit als Wittfrau und ihre erfolglose und eher unerfreuliche Suche nach einem neuen Mann.
Höhepunkt und fantastischen Abschluss bildeten die Kölner Höppemötzjer, deren Hammershow immer wieder Begeisterungsstürme hervorruft. Fliegend Mädchen und kräftige Burschen, sorgen für Unterhaltung g vom feinsten. Nach so viel Action konnten Narren noch bis tief in Nacht an der Sektbar feiern, tanzen und sich auf die 44. Närrischen Singstunde, am Freitag, 15. Februar freuen – psssst – der Kartenvorverkauf läuft schon!
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Fotos: Daniel Becker