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Im Haus der Vereine im Wiesbadener Stadtteil Dotzheim haben sich am Dienstag, 25. August, rund 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger versammelt, um ihre Anregungen zur Aufstellung des Schulentwicklungsplanes für die Jahre 2022 bis 2026 in die Auftaktkonferenz einzubringen. Neben vielen Schulleiterinnen und Schulleitern waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Elternschaft, der Gewerkschaft GEW, der Personalräte und eine Abordnung des Stadtschüler*innenrates. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Diskussion teil.
Imholz verwies in seiner Begrüßung darauf, dass es ausdrückliches Ziel im Aufstellungsprozess sei, die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener an der Entwicklung zu beteiligen. Die Ergebnisse der Auftaktkonferenz sollen ebenso in den ersten Entwurf einfließen wie die prognostizierten Schülerzahlen sowie die Entwicklungspotenziale der Landeshauptstadt. „Dieser erste Entwurf kann dann online kommentiert werden, am Ende entscheidet die Stadtverordnetenversammlung, was in dem neuen Schulentwicklungsplan steht und was nicht“, so Imholz.
In einer vor Ort durchgeführten Online-Umfrage konnten die Anwesenden dem "Ist-Zustand" der Wiesbadener Schulen Noten geben.
Das schulische Angebot bewerteten mehr als 30 Prozent als "gut" und über 50 Prozent als "befriedigend". Vor allem die bei der Digitalisierung sahen die Teilnehmenden großen Handlungsbedarf. 25 Prozent vergaben für die digitale Ausstattung der Schulen die Note "ausreichend". 50 Prozent hingegen bewerteten diese als "ungenügend". Auch die Chancen auf Bildungsgerechtigkeit in Wiesbaden wurde in der Online-Umfrage abgefragt. Sie wurde von rund 20 Prozent mit "befriedigend", von knapp 40 Prozent mit "ausreichend", von mehr als 20 Prozent mit "ungenügend" und sogar von mehr als 10 Prozent mit "mangelhaft" bewertet.
Etwa die Hälfte der Anwesenden nahm an der Umfrage teil.
Dementsprechend wichtig war den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass die digitale Ausstattung und die Medienbildung verbessert und dabei vor allem nicht den Support durch das Medienzentrum aus dem Blick gelassen wird, das personell verstärkt werden sollte.
Die Anwesenden regten zudem an, die "Privilegierung der Gymnasien" zu überdenken und die Einrichtung einer Oberstufe an zumindest einer Integrierten Gesamtschule zu erwägen. Außerdem wurde gefordert, der Inklusion mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Auch solle in der Planung nicht nur von Zahlen und baulichen Veränderungen ausgegangen werden, sondern die Pädagogik eine wichtigere Rolle spielen.
Auch die Betrachtung der Schulen als "ganztägige Lehr- und Lebensräume", zu denen auch ausreichend Betreuungs- und zum Beispiel Essensräume gehörten, wurde als wichtiges Anliegen geäußert. Konsens der Anwesenden war, dass im Rahmen der Schulentwicklungsplanung die Bildungsgerechtigkeit thematisiert werden sollte.
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Foto: Stadt Wiesbaden