ANZEIGE
Ausgelassene Stimmung bei der 63. großen Fremdensitzung der Narrrengilde der Sängerlust Arion. Angeführt von Sitzungspräsident und Dacho Präsidiumsmitglied Thomas Schreiner begann am Samstag um 19:33 Uhr die inzwischen 63. Sitzung der Narrengilde, der Sängerlust Arion 1875.
Bützjer und Strüßje werfend zogen der Elferrat in die bis auf den letzten Platz besetzte Turnhalle ein. Eröffnet wurde der bunte und kurzweilige Abend, oder Nacht, denn es wurde sehr spät, von dem wortgewaltigen, witzigen und schlagfertigen Präsidenten Thomas Schreiner, der auch noch die schwierige und anspruchsvolle Aufgabe des Dacho Zuginspektors inne hat.
Aus dem "goldisch Meenz" kamen die Oldtimer Rhythmus Kompanie, eine laute und schräge Guggemusik, wie sie aus der alemannischen Fastnacht bekannt ist.
Im Laufe des Abends besuchte aus Saarbrücken, noch die dortige Fastnachtsgröße, Elfriede Grimmelswiedisch, alias Ewald Blum, die ausgefeiert feiernden Narren, die allesamt bunt verkleidet und kostümiert waren. „Aaaaaaaaaaaaatacke“, rief sie nicht nur einmal in den wunderschön geschmückten Bau. Im Hauptberuf, Eventmanager bei der Stadt Saarbrücken, tritt er dort regelmäßig im "Blauen Hirsch" auf. Das Wohnzimmer der großen saarländischen Kabarettisten, wie Schorsch Seitz und Heinz Becker.
Von der Fidelen Elf kam das große Show- und Gardetanzballett. Sie überzeugten durch eine perfekte Choreographie in großartigen Kostümen, was absolut Lidoreif war.
Aus dem schönen nordhessischen Korbach, kam "Mike der Bademeister", brachte das dankbare Publikum zum Kochen, bevor den Saal verließ, lies er noch die auf keiner Sitzung fehlen dürfenden Vögelein vom Titicacasee fliegen.
Ein Heimspiel hatte dagegen die Spitzenformation der Jazztanzgruppe des TuS Dotzheim, die auch nochmal was Großartiges für die Augen boten.
Gestern stand es dort und hier, heut ist's nur noch Altpapier. Mit diesem Spruch würzte das Urgestein der Wiesbadener Fastnacht, Guntram Eisenmann seine fulminante Rede, in der einen Altpapier, in der anderen sein verdientes Bier. Pointen gegen Stadt und Bund inbegriffen: „Sven Gerich, der Jesus von Wiesbaden, steht auf der Rue, und ruft, es werde Licht". Ursula von der Leyen, Krieg nur noch bis Freitagnachmittag, dann geht es ins Wochenende, und Frauenpanzerparkplätze in der Kaserne.
Damit das Publikum nicht nur passiv im Saal sitzt und zuhört, sondern auch aktiv mitwirken kann, hatten sich die Verantwortlichen, nochmal musikalische Leckerbissen eingeladen. Zum einen die Hochheimer "Zigeuner", als von der nahen Waldstraße die Ochsenbachraben von der Teutonia. Sie überzeugten durch musikalisches Können.
Bekannt von Frankfurter Prinzenproklamation und Hessen lacht zur Fastnacht, als "tolle Dolle", zeigte Corinna Orth, das Vorträge nicht nur politisch, sondern auch urkomisch sein können. Bei ihr sah man deutlich, dass sie die bundesweit einmalige Büttenredeschule, des "Altmeisters der hessischen Fastnacht, Kall Oertl mit Bravour besuche.
Nun gab es auch wieder was auf und für die Augen. Wurde der vierfarbige Reigen durch das Gardeballett der der Fidelen Elf eröffnet, zeigte nun das Showballet der Fidelen Narren von ESWE, was sie drauf hatten. Das bot gleichzeitig die Möglichkeit, den Unterschied zwischen Show- und Gardetanz aufzuzeigen. Ein weitere Augenweide waren die rheinhessischen Mädels aus Undenheim, die eine heiße Sohle mit Ihrem Showballett darboten. Was es alles gibt: Showtanz, Gardetanz, Jazztanz und Showballett. Aber es gibt noch mehr, nämlich tanzende Männer. Nachdem den ganzen Abend den Männern was geboten wurde, war es an der Zeit den Frauen, aber vielleicht auch dem einen oder anderen Mann was zu bieten.
Zum einen die "Mainzer Klinik Athleten" mit einer hochanspruchsvollen Show, die schon an Hochleistungssport grenzt, und im Anschluss das Männerballet der "Dodos", das von der gastgebenden Arion stammte.
Der absolute Höhepunkt erwartete die Gäste nach Mitternacht. Der aus dem Radio bekannte Superstar, Schlagersänger Mario Steffen, der vor allem bei hr4, aber auch bei Bayern plus und Radio Schlagerparadies ständig rauf- und runtergespielt wird. Bekannte Titel sind unter anderem "Nur wer fliegt, kann die Sterne seh´n", "Einsam in der Samstagnacht", "Die spanische Nacht". Er wusste gekonnt das Publikum mitzureißen und zu begeistern, obwohl, wie er selber bekannte kein Fastenachter sei.
Alles in allem eine gelungene, großartige Sitzung in einem vollbesetzten Saal, mit durchweg bunt und einfallsreich kostümierten Närrinnen und Narren, die von dem aufmerksamen und engagierten Team des Turnerheimes, schnell und zuvorkommend, mit Speisen und Getränken zu volkstümlichen Preisen bedient wurden.
Fotos: Olaf Klein