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In der laufenden Kampagne feiern die Himmelsgeister ihr 35-jähriges Bestehen. Am Freitagabend zur großen Kostümsitzung des Wiesbadener Carneval Clubs marschierte um 19:33 Uhr wie seit vielen Jahren die Wiesbadener Prinzengarde in den festlich geschmückten Tattersall ein. Dieses Mal aber musikalisch unterstützt, vom Fanfarencorps Frankfurt-Bonames.
Nach dieser musikalischen Eröffnung, begrüßte Sitzungspräsident, Alexander Andres, das närrische Publikum. Es war seine zweite Kampagne als Präsident, weil Bernd Bornwasser,, der langjährige Kapitän, vor zwei Jahren leider die Brücke verlies.
Es war nicht nur eine Verjüngung, sondern auch eine Umstellung im Dialekt, sprach doch Bernd Bornwasser ein gepflegtes, sympathisches hessisch, so muss man sich beim neuen erst mal an seinen schwäbischen Zungenschlag gewöhnen. Dann gab es schon einen ersten Höhepunkt, adeliger Besuch in der ehemaligen Reithalle: Prinz Janosch I und Prinzessin Stefania I., das WiKiPriPA - also das Wiesbadener Kinderprinzenpaar.
Nach einigen launigen Worten, und Werbung für ein Autohaus, das mit dem Stern, wurden die Orden getauscht. Danach mussten die beiden, schon weiter, denn in der Kampagne haben die unzähligen Auftritte zu absolvieren.
Danach gab es einen Augenschmaus, der vor allem den Sitzungspräsidenten mächtig stolz machte. Tanzmariechen Saskia Anders, seine Tochter. Gleich im Anschluss, gab es eine "Zugabe" durch das Tanzpaar der Himmelsgeister, Michelle und Jaqueline.
Danach war es Zeit, für den Schirmherren Simon Rottloff, ein kurzes Grußwort zu sprechen, und zu zeigen, was die Hauptaufgabe eines Schirmherren heutzutage ist. Er überrichte einen stattlichen Scheck an Bernd Bornwasser.
Dann gab es wieder was für die Augen. Die überragende Showtanzgruppe Navitas aus Dienheim. Für eine solch große Gruppe reichte die Bühne kaum aus, aber sie waren überwältigend.
Nach der atemberaubenden Show, der charmanten Navitas, war es Zeit das Publikum, selbst einmal in Wallung zu bringen, wer könnte das besser als die Hitmix Companie. Ob Höhner, Bläck Föss, Paveier, die hatten all die schönen kölsche Lieder drauf. In Meenz wackelt de Dom, in Wissbade, die Bergkerch.
Nun muss aber schnell der Puls nach unten gefahren werden, und vom mitsingen, muss geschont werden mal der Hals, da kam der Wandergeselle grad recht, denn der ist auf der Walz. Das Urgestein oder auch der Grandsigneur der Wiesbadener Fastnacht, Stefan Fink von der Kolpingfamilie Zentral.
Im Hauptberuf, übt er einen Beruf aus, wo es wenig bis nix zu lachen gibt, er führt eine traditionsreiche Pietät. Aber an Karneval schlüpft er immer wieder in originelle Rollen. Sei es Jopi Heesters, Karl Lagerfeld, Jürgen Drews, Heino und noch viele ungezählte Personen der Zeitgeschichte. Schade nur, dass ein solches Büttenass, vor einem nicht ausverkauften Saal seine Rede halten musste.
Nun konnte auch Wiesbadens neuer OB Sven Gerich, Dacho-Ehrenritter, begrüßt und auf die Bühne geholt werden. Im Schlepptau hatte er den wichtigsten Mann, Stadtkämmerer Axel Imholz, Schirmherr im letzten Jahr, und Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Mörike, Schirmherrin in der Kampagne 2014/2015.
Mit einer großartigen und faszinierende Show- und Lichtshow, wartete die Showtanzgruppe Starlight, vom Karnevalclub Rheingauviertel auf. Neben der absolut sehenswerten Tanzdarbietung boten sie mit ihrer in die Haare eingeflochtenen Lichtillumination ein perfektes Bild.
Gestern stand es dort und hier, heut ist es nur noch Altpapier. Auch ein Fastnachtsurgestein, ist seit Jahren der "Mann vom Altpapier", Guntram Eisenmann, vom Carnevals- und Brauchtumsverein Nordenstadt. Urkomisch wie er das vergangene Jahr noch mal Revue passieren lässt, ob Lokal-, Landes-, Bundes oder Weltpolitik: "Gestern stand es dort und hier, heut ist´s nur noch Altpapier".
Natürlich dürfen beim Altpapiermann, nicht die kleinen, aber feinen Spitzen gegen Mainz fehlen. Schade nur, dass auch ihm nur wenig Gehör geschenkt wurde, weil das Auditorium, selbst bei solchen Spitzenvorträgen, sich munter unterhielt.
So langsam neigte sich auch dieser Abend dem Ende zu. Aber es gab noch was für Augen und Ohren. Angefangen mit der großen Garde der Molberjer Narren aus Frauenstein, gefolgt vom "Mainzer Mutantenstadl", mit einer närrisch-komischen Playback Show, danach gab es ein hartes Lachmuskeltraining, durch das "Wiesbadener Dreigestirn" von der Wubbe.
Alles in allem ein Abend mit großartigen Darbietungen, und vielleicht ist der Saal ja im nächsten Jahr voller, und das Publikum dankbarer und aufmerksamer.
Fotos: Olaf Klein