ANZEIGE
Eine spannende Woche neigt sich ihrem Ende zu: Die Krimikomödie "Das Gesetzt sind wir" ist der Gewinner des Deutschen FernsehKrimi-Preises 2020. Die ZDF-Produktion wurde am Freitag, 6. März, in der Caligari FilmBühne ausgezeichnet. Das 16. Deutsche FernsehKrimi Festival war am vergangenen Sonntag in Wiesbaden gestartet.
Die Krimikomödie "Das Gesetzt sind wir" um das Streifenpolizisten-Duo im Dickicht der Gesellschaft auf der Suche nach Gerechtigkeit überrasche stets aufs Neue, „mal mit feinem, mal mit nicht so leisem Humor – wie Witt und Burck es schaffen, den Kopf immer wieder aus der Schlinge zu ziehen, nur um sie anderen um den Hals zu legen. So haben wir Polizei noch nicht oft im deutschen Film gesehen“, begründet die Jury ihre Entscheidung.
Die Regie führte Markus Imboden, das Buch verfasste Holger Karsten Schmidt; Julia Koschitz und Aljoscha Stadelmann sind in den Hauptrollen als Polizistin Maja Witt und Polizist Klaus Burck zu sehen, produziert wurde der Krimi-Fernsehfilm von Kordes & Kordes Film (André Zoch). Das Filmteam erhält 1.000 Liter Wein des Wiesbadener Weinguts Udo Ott als Preis.
Mit einem Sonderpreis für Regie zeichnet die Jury Petra K. Wagner für ihre Inszenierung des "Tatort – Die Guten und die Bösen" (HR) aus. Außergewöhnlich sei hier, „dass ausnahmslos alle Figuren, unabhängig von Rollengröße, Text - oder Szenenanzahl, so zur Geltung kommen, dass sie im besten Sinne für uns Zuschauer `erleb-bar´ sind“. Die hintergründige Studie über Verbrechen, Schuld und Sühne spielt fast ausnahmslos auf der Baustelle des Dienstgebäudes der Ermittler Anna Janneke und Paul Brix, gespielt von Margarita Broich und Wolfram Koch. Hannelore Elsner hat in diesem Tatort einen ihrer letzten Fernsehauftritte als ehemalige Kommissarin.
Den Preis für die beste Darstellerin erhält Anneke Kim Sarnau für ihre herausragende schauspielerische Leistung als Kriminalhauptkommissarin Katrin König in "Polizeiruf 110 – Der Tag wird kommen" (NDR). Beeindruckt hat die Jury, „wie eine Schauspielerin mit großer Emotion und Mut zum Risiko die Integrität und Persönlichkeit ihrer Figur angesichts extremer Anforderungen durch Drehbuch und Regie aufrechterhält“. Nie werde die Figur Opfer, „auch wenn sie den Kampf mit ihren inneren und äußeren Dämonen im Wechselspiel von körperlicher Vergiftung und Entzug fast zu verlieren droht“.
Mit dem Preis für den besten Darsteller wird Heiner Stadelmann für seine Nebenrolle als demenzkranker Vater in "Das Gesetz sind wir" geehrt. Er schaffe es in wenigen Auftritten, „die Aufmerksamkeit auf seine Rolle zu ziehen und der Figur eine ganz besondere Würde zu verleihen. Wir lassen uns ein auf diese Verletzlichkeit der Figur des Horst Burck und auf seine anhaltende Suche nach sich selbst“, so die Jury, zu der neben dem diesjährigen Krimistipendiaten der Landeshauptstadt Wiesbaden Max Annas, der Schauspieler Felix Klare und die Schauspielerin Belinde Ruth Stieve gehörten.
Mit dem Publikumspreis für "Tage des letzten Schnees" ehrt die Leserinnen- und Leserjury des Wiesbadener Kuriers eine weitere ZDF-Produktion. Neben der starken schauspielerischen Präsenz zeige dieser Film in „herausragender Weise wie menschliches Handeln in einem, oder wie in diesem Fall, sogar zwei miteinander verknüpften Kriminalfällen enden kann“.
Erstmals wird außerdem der Preis für die beste Krimi-Serie an "Der Pass" (SKY) vergeben. Die intelligent strukturierte Erzählweise und die erfrischend eigensinnigen Charaktere sowie die düstere Atmosphäre der bayrisch/österreichischen Wälder und die spannende Kameraarbeit machen "Der Pass" für die Jury zur besten Krimiserie des Jahres.
Über den Serien-Preis entschied eine Jury aus Studierenden der Hochschule RheinMain, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Hochschule Darmstadt und der Hochschule Mainz.
Der Preis für "Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs" geht an Simon Thummet für sein Exposé zu "Wes Brot ich ess". „Die große Lebendigkeit der Figuren, der Witz und die Wucht der Dialoge sowie die Fülle der Ideen“ überzeugte die Jury, der BR-Redakteurin Cornelia Ackers, Sandra Duschl (HessenFilm und Medien) und Produzent Ronald Mühlfellner (Bavaria Fiction) angehörten. Dieser Preis beinhaltet die Unterstützung bei der Entwicklung des Exposé zum Treatment durch TOP:Talente e. V., einem Verband von Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren. Außerdem kann der Gewinner das Treatment im Herbst bei einem Pitch-Workshop in Baden-Baden präsentieren.
„Mit zahlreichen Premieren, Begegnungen mit bekannten Filmschaffenden sowie einem neuen Serienwettbewerb hat das Wiesbadener Festival in seinem 16. Jahr weiter an Format und Publikumszuspruch gewonnen“, freut sich Wiesbadens Kulturdezernent Axel Imholz, der inmitten der Krimifans die kurzweilige Preisverleihung in der ausverkauften Caligari FilmBühne verfolgte.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Die Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick:
Deutscher FernsehKrimi-Preis
"Das Gesetz sind wir" (ZDF)
Regie: Markus Imboden / Buch: Holger Karsten Schmidt / Cast: Julia Koschitz, Aljoscha Stadelmann, Michael Wittenborn, Heiner Stadelmann, Marc Hosemann, Merab Ninidze u.a. / Produktion: Kordes & Kordes Film (André Zoch) / Redaktion: Gunther van Endert (ZDF)
Sonderpreis für Regie
Petra K. Wagner für "Tatort – Die Guten und die Bösen" (HR)
Beste Darstellerin
Anneke Kim Sarnau für ihre Rolle in "Polizeiruf 110 – Der Tag wird kommen" (NDR)
Bester Darsteller
Heiner Stadelmann für seine Rolle in "Das Gesetz sind wir" (ZDF)
Publikumspreis des Wiesbadener Kuriers
"Tage des letzten Schnees" (ZDF)
Beste Serie
"Der Pass" (SKY)
Drehbuch-Nachwuchspreis
Simon Thummet für sein Exposé zu "Wes Brot ich ess"
Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals
Für besondere Verdienste um den Fernsehkrimi wurde am Sonnatg, 1. März, vergeben an Barbara Auer und Matthias Brandt
Foto: ZDF/Michael Ihle