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Der schwülheiße Sonntag mit bis zu 30 Grad endete am Abend mit einem Großeinsatz für die Wiesbadener Feuerwehren. Gegen 21:15 Uhr zog von Südwesten eine Kaltfront über die Landeshauptstadt.
Der Himmel färbte sich rabenschwarz. Erste Blitze waren die Vorboten der Unwetterfront. Mit starken Windböen bis zu 105 km/h zog die Kaltfront über die Stadt hinweg. Kurz darauf gab es einen heftigen Starkregen. Die Orkanböen hatten innerhalb von fünf Minuten einen riesigen Schaden angerichtet: Bäume entwurzelt, Äste abgeknickt und Dächer abgedeckt. Viele Mülltonnen wurden durch den heftigen Wind umgeweht und der Inhalt verteilte sich auf der Straße. Einige Mofas hielten den Sturmböen nicht stand und lagen auf der Seite.
Die Berufsfeuerwehr und sowie alle Freiwillige Feuerwehren waren im Stadtgebiet unterwegs. Weiterhin wurden die freien Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr hinzugezogen. Unterstützt werden die Kräfte durch das THW Wiesbaden. Über 300 Einsätze wurden von gut 350 Einsatzkräften bis 4:00 Uhr früh abgearbeitet.
Umgestürzte Bäume sorgten ebenfalls dafür, dass 11 Personen in der Gaststätte Kellerskopf über die Zufahrtsstraße nicht mehr verlassen konnten. Die Einsatzkräfte mussten aufwändig die Fahrbahn frei schneiden. Dasselbe Schicksal ereilte die Besucher des Golfplatzes am Rheinblick. Umgestürzte Bäume versperrten den Heimweg und musste von der Feuerwehr beseitigt werden.
Auf dem Gibber Kerbeplatz in Biebrich waren Bäume abgebrochen und stürzten durch die orkanartigen Böen auf Wohnanhänger und Fahrzeuge von Schaustellern. Viele Besucher verließen nach den Unwetterfront durchzog fluchtartig den Festplatz.
Einige Bäume und dicke Äste fielen im Stadtgebiet auf geparkte Fahrzeuge. Auf der Kreisstraße 647 zwischen Rambach und Naurod lagen Stämme und Äste quer auf der Fahrbahn. In Freudenberg löste sich ein Dach und begrub mehrere Autos und ein Motorrad unter sich.
Am Kastellerstromarm war eine Motorjacht durch den Sturm in Schieflage geraten und mit Wasser vollgelaufen. Zunächst war eine Person noch an Bord, die sich aber bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte selbständig in Sicherheit bringen konnte.
Das Abarbeiten für die 350 Einsatzkräfte wird wohl noch die ganze Nacht und den Vormittag andauern. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind glücklicherweise keine Verletzten zu beklagen. Das Schadenausmaß im Stadtgebiet ist noch unklar. Erst bei Tageslicht wird der genaue Umfang der Schäden sichtbar. Die Beseitigung der Sturmschäden dürfte noch einige Tage andauern. Viele Schäden dürften die Versicherungen übernehmen.
Oberbürgermeister und Feuerwehrdezernent Sven Gerich dankte den Kräften der Berufsfeuerwehr, allen Freiwilligen Feuerwehren und dem THW für die Unterstützung. "Danke an alle, vor allem auch an die die morgen früh wieder ihrer geregelten Arbeit nachgehen müssen und die Nacht ehrenamtlich den Dienst für die Bürger/innen leisten", erklärte Gerich am späten Sonntagabend auf seiner Facebook-Seite.
Haben Sie noch weitere Bilder von Unwetterschäden, dann schicken Sie uns ihre Fotos an info(at)wiesbadenaktuell.de.
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