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Im Vergleich zur Vorwoche sind die Corona-Infektionszahlen bis Sonntag (28. März) um rund 21 Prozent in Deutschland angestiegen. Wenn sich der gegenwärtig beobachtete Anstieg fortsetzt, ergäbe sich am Dienstag nach Ostern, ein Inzidenzwert von 189 (aktuell 134,4), nach Berechnungen des Science Media Centers. Das ist eine Trendberechnung für den 6. April auf Basis der Meldedaten bis zum 23. März.
Aufgrund dieser besorgniserregenden Entwicklung hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag folgendes gefordet: „Wir müssen mehr tun!“. Damit meint sie härtere Maßnahmen in der Pandemie-Bekämpfung. „Für mich sind zum Beispiel weitere Kontaktbeschränkungen, Ausgangsbeschränkungen ganz wichtige Mittel, um jetzt das exponentielle Wachstum zu stoppen“, sagte Merkel in der ARD-Sendung „Anne Will“.
Vor allen hat die Kanzlerin die Bundesländer in die Pflicht genommen. Zur Bekämpfung des Coronavirus stünde den Ländern ein „ganzer Kasten mit Instrumenten“ zur Verfügung. Aus diesen müssten sie halt nur die richtigen heraussuchen, so Merkel. Sie lehnte jedoch einen Sonder-Coronagipfel innerhalb der nächsten Tage ab.
Die Kanzlerin verteidigte die zuletzt beschlossenen Regeln und drohte denjenigen Ministerpräsidenten die sich verweigerten, die Maßnahmen einzuhalten. Um die Länder zu einem stärkeren Handeln zu bewegen, werde sie zur Not das Infektionsschutzgesetz noch einmal anpassen, so Merkel: „Ich werde jetzt nicht 14 Tage lang tatenlos zusehen!“
Dieser Unmut beruht darauf, das der neue CDU-Chef und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Armin Laschet, offen gegen die so genannte "Notbremse“ verstößt. Obwohl in seinem Bundesland die Inzidenz-Marke von 100 überschritten wurde, will der Landeschef mit einem negativen Coronatest auch weiterhin unter anderem Museums- und Zoobesuche erlauben. „Ich habe mir die Notbremse nicht so gedacht“, erklärte Merkel.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 2.790.244 (Stand 29. März, 18:30 Uhr) gestiegen. Die im Vergleich zu den letzten Tagen "niedrigen" Zahlen am Montag, könnten mit dem bekannten Wochenende-Effekt zusammenhängen.
Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt oder von den Betroffenen eindeutig bemerkt werden.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 2.484.800. Das sind rund 10.200 mehr als am Sonntag.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Montagabend 75.985 Menschen gestorben. Es gab 67 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 219.459.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Montagabend (29. März) bei 1,18 In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,18 dass 100 Infizierte im Schnitt 118 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,10 (Stand: 29. März). Damit liegt aktuell weiter keine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 705 Fälle gestiegen. Es gab fünf Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 6.283 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 215.258 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 88 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 191.400 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 17.575 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um drei Fälle gestiegen. Damit klettert die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 9.589 (Stand Montag, 29. März, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 8.908 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 33 Personen mehr als noch am Sonntag.
Mittlerweile sind 52.263 Personen (Erstimpfungen: 34.245, Zweitimpfungen: 18.028 in Wiesbaden geimpft.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 277 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 456 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Insgesamt sich 1.160 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener aktuell in Quarantäne (Personen in Ermittlung 319 + 841 Personen im Isolierungsmanagement).
Vier Monate befand sich Wiesbaden in der 5 Stufe (dunkelroten) nach dem Hessischen Eskalations- und Präventionskonzept. Am Freitag (12. Februar 2021) ist die Ampel für ein paar Tage auf orange (Stufe 3) umgesprungen. Aktuell liegt der 7-Tage-Inzidenz bei 95,21 und damit wieder in der Stufe 5 (dunkelrot).
Bei einer Inzidenz von mehr als 200 in drei Tagen in Folge, gilt in Hessen seit dem 11. Dezember eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 21:00 und 5:00 Uhr in Landkreisen oder kreisfreien Städten. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist während dieser Zeit nur aus gewichtigen Gründen erlaubt.
Akutell gibt es in Wiesbaden aufgrund des niedrigen Inzidenz-Wertes keine Ausgangssperre!
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Sonntag auf Montag (28./29. März) liegt bei 0,03 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Montag liegt bei 2,97.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,21 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen