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Wie die Landesregierung am heutigen Mittwoch (21. April) verkündete, ist Hessen der Anschluss aller Gesundheitsämter an die Luca-App gelungen. Damit zählt es zu einem der ersten Bundesländer, die dies erreicht haben. „Kontaktnachverfolgung ist ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung der Pandemie. Mit der Bereitstellung der Luca-App bieten wir die Möglichkeit, Kontakte effizient zu dokumentieren und damit nachzuverfolgen“, so Hessens Gesundheitsminister Kai Klose und Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Ziel der Luca-App ist es, Papierlisten weitgehend zu ersetzen und Kontakte zu dokumentieren. Diese können im Fall einer nachgewiesenen Corona-Infektion dem zuständigen Gesundheitsamt verschlüsselt übermittelt und direkt ausgelesen werden. Damit werden Kontakte mit infizierten Personen, z.B. in Restaurants oder bei Veranstaltungen, datenschutzkonform identifiziert und die Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter erleichtert.
Dem Handel bzw. dem gastronomischen oder kulturellen Bereich steht die Nutzung der App aktuell kostenlos zur Verfügung. „Wir werden jetzt zeitnah intensive Gespräche mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Wirtschaftsverbänden führen, wie wir als Land weiterhin unterstützen können. Nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und möglichst viele die App anbieten und nutzen, werden wir über eine effektive Möglichkeit in Hessen verfügen, Kontakte nachzuverfolgen“, betonte CIO Patrick Burghardt, Staatssekretär im Bereich der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung.
Die Nutzung der Luca-App ist freiwillig und ein weiterer Baustein, um das Pandemiegeschehen einzudämmen. Die App vereinfache "die Kommunikation zwischen 24 nun angeschlossenen Gesundheitsämtern und den Betreibern sowie Veranstaltern beispielsweise im Handel sowie im gastronomischen und kulturellen Bereich“, erklärt Klose.
Das Luca-System bietet eine direkte Anbindung an die von den Gesundheitsämtern genutzten Fachanwendungen für die Nachverfolgung. Persönliche Daten der Nutzer:innen sind für Gastgeber, wie z.B. Restaurantbetreiber oder Veranstalter, nicht einsehbar. Bei der App registrieren sich Nutzer:innen beispielsweise bei einem Restaurantbesuch oder bei Veranstaltungen, indem sie einen QR-Code mit dem Smartphone einscannen. Beim Verlassen des Restaurants oder der Veranstaltung checkt die Person wieder aus.
Sollte zur gleichen Zeit eine mit Corona infizierte Person in der Nähe gewesen sein, werden diese Informationen nach entsprechender Freigabe datenschutzkonform an das zuständige Gesundheitsamt verschlüsselt übermittelt. Die Hessische Landesregierung prüft gemeinsam mit anderen Bundesländern die Einrichtung einer so genannte "Gateway-Funktion", damit verschiedene Kontaktnachverfolgungs-Apps genutzt werden können und ein einheitlicher Zugang gewährleistet wird. „Wir gehen aktuell davon aus, dass diese Funktion bis Sommer verfügbar sein wird“, teilte Burghardt mit.
Am 14.04 haben die Entwickler der Luca-App den Quellcode ihres Systems zur Corona-Kontaktverfolgung vollständig unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. Das Ziel: der Quellcode kann so oft getestet und mögliche Probleme schnell identifiziert werden. Nach den vorliegenden Stellungnahmen der hessischen Landesdatenschutzbehörden erfüllt die Luca-App grundsätzlich die Anforderungen der DSGVO. Auch die überwiegenden Zahl der anderen Behörden stützt dies.
Neben Hessen kommt die Luca-App in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Saarland, Bayern, Sachsen-Anhalt und Hamburg zum Einsatz. Die App wurde mit Stand Ende letzter Woche über vier Millionen Mal heruntergeladen.
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Fotos: culture4life GmbH