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In seinem ersten digitalen und öffentlichen Treffen hat der Kulturbeirat mit einer großen Resonanz von etwa 40 Zuschauerinnen und Zuschauern getagt. Zu Gast waren zudem Monique Behr, Kunstreferentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, und Thomas Sante, Geschäftsführer der TriWiCon. Neben der Planung eines neuen Kunstsommers und der Überarbeitung von Kunstpreis-Richtlinien war in diesem Zusammenhang auch wieder die Kunst am Bau vor dem RheinMain CongressCenter ein Thema.
Nach den Schilderungen von Geschäftsführer Sante war der Prozess um das Kunstwerk der renommierten Künstlerin Monica Bonvicini im letzten Quartal einvernehmlich beendet worden. Die verbliebenen Mittel (400.000 Euro) sollen für ein neues Kunst-am-Bau-Projekt aufgewendet werden. „Wir erwarten, dass es sich damit zu einem der Landeshauptstadt würdigen Ergebnis wendet“, ist Dorothea Angor, stellvertretende Vorsitzende des Beirats, überzeugt. „Wir empfehlen dringend, auch für den neuen Versuch eines Kunstwerks eine Jury einzuberufen, die unabhängig und mit Sachverstand zu einem überzeugenden Ergebnis.“
Intensiv wurde auch der von Beiratsmitglied Susanne Müller initiierte Vorstoß zur Erschließung neuer Räume für die Kultur diskutiert. Kulturamt und Kulturdezernat arbeiten demnach im Moment auch verstärkt an Vereinbarungen mit privaten Besitzern von Immobilien für eine kulturelle Zwischennutzung – so zum Beispiel für das Einkaufszentrum Liliencaree am Hauptbahnhof. „Gerade in dieser für die Kultur besonders harten Krise müssen wir nach Möglichkeiten für kulturelle Pop-Up-Nutzungen in der Stadt sprechen“, so Ernst Szebedits, Vorsitzender des Beirats. „Auch über die Krise hinaus bleibt die Öffnung von Räumen ein wichtiges Thema, bei dem Wiesbaden den Nachbarstädten etwas hinterherhinkt.“ Dem pflichtet Angor bei: „Untätigkeit können wir uns vor allem jetzt nicht leisten. Und alle Arbeit an einer ausgefeilten Leerstandnutzung hat auch nach der Krise Bestand. Ich finde deswegen wichtig, dass wir jetzt und auf Dauer unsere Kulturverwaltung mit personellen Ressourcen ausstatten, um dieses Thema mit hoher Priorität zu verfolgen.“
Im Zuge der Kommunalwahl stellt der Kulturbeirat eine Arbeitsgruppe auf, die den gerade abgeschlossenen Prozess der Kulturentwicklungsplanung prominent platzieren will. „Was wir in einem langen und aufwändigen Prozess gemeinsam erarbeitet haben, soll im neu gewählten Stadtparlament nicht verloren gehen“, sagt Szebedits. „Wir werden die Erkenntnisse des Kulturentwicklungsplans in all seinen Ambitionen deswegen noch einmal verstärkt bei der Politik einfordern. Das gilt für vor der Wahl genauso wie für nach der Wahl.“
Aufhänger für eine Diskussion zur Sichtbarkeit der Kultur am Ende des digitalen Treffens war ein Imagefilm der Stadt Wiesbaden, der einen Großteil der lokalen Kultur außen vor gelassen hat. „Kultur ist auch ein Tourismusfaktor“, meint Angor abschließend zur Diskussion. „Die Attraktivität von Kultur muss man nutzen und eine Verknüpfung mit der Wirtschaft ganz im Geiste der Zeit vorantreiben. Dazu wollen wir im Beirat eine bessere Vernetzung der städtischen Akteure aus Kultur und Wirtschaft anregen.“
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Bild: Logo Kulturbeirat