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Corona nervt und zermürbt. „Der lang anhaltende Lockdown drückt auf’s Gemüt“, weiß Sozialmediziner Dr. Andreas Wehenkel von der Krankenkasse Knappschaft. Viele Menschen begleitet angesichts von Covid-19 mit ungewissem Ausgang und allen Auflagen das Gefühl von Hilflosigkeit.
„Das löst negativen Stress aus, der uns Probleme größer und intensiver wahrnehmen lässt, als sie eigentlich sind“, sagt der Gesundheitsexperte. Die andauernde Ausnahmesituation wird mehr als zu Beginn der Pandemie als psychische Belastung empfunden, bestätigen Umfragen. Die Folge: Immer mehr Menschen klagen über den Corona-Blues, eine Mischung aus Erschöpfung, geringer Motivation und mangelnder Konzentration.
„Die Corona-Müdigkeit hat viele Facetten. Viele erleben eine Achterbahn der Emotionen, gepaart mit unterschwelliger Angst, Unsicherheit und Kontrollverlust über einen Teil des eigenen Lebens“, konstatiert Wehenkel.
Corona stellt uns vor viele Herausforderungen. Das Virus bedroht Gesundheit und die Gesellschaft. Weil sich viele in der Pandemie zur Passivität verurteilt sehen und Ohnmacht empfinden, reagieren viele Menschen zunehmend dünnhäutig oder auch aggressiv.
„Wir fühlen uns unruhig und gereizt“, notiert der Knappschaftsexperte. „Wer Abgeschlagenheit verspürt, bei dem kommt es vermehrt auch zu Muskelverspannungen und Kopfschmerzen“, beschreibt Wehenkel einen Teufelskreis. So entstehe auch Dauerstress, der die Corona-Müdigkeit noch verstärke.
Corona belastet alle Altersschichten. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden unter dem Lockdown, der ihnen den Schulalltag verwehrt und den Kontakt mit Gleichaltrigen erschwert. Unter den Elf- bis 17-Jährigen steigt die Depressionsrate, konstatiert die Krankenkasse.
40 % fühlen sich erheblich eingeschränkt und klagen über eine verminderte Lebensqualität. Entgegen dem Trend der vergangenen Jahre trinken und rauchen junge Menschen wieder verstärkt. Sie trifft die Krise in einer Schlüsselphase ihres Lebens – zwischen Schulabschluss und Ausbildung, zwischen Reisezeit und Studium oder ersten Job.
Aber auch ältere Menschen sind durch Arbeitslosigkeit, Sorgen um die berufliche Zukunft oder gesellschaftliche Isolation betroffen.„Covid-19 zu bewältigen, erfordert kognitive Flexibilität und emotionale Balance“, erklärt der Sozialmediziner.
Studien belegen, dass unser Wohlbefinden davon abhängt, wie wir denken. Wenn wir unseren Blick auch auf die positiven Dinge richten, lässt sich die psychische Gesundheit stärken. „Tun Sie kleine und große Dinge, die Sie vor dem Gefühl des Kontrollverlusts bewahren“, rät Wehenkel.
Glücksforscher berichten, dass sich positives Denken lernen lässt. „So entsteht Resilienz – die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen zu meistern,“ weiß der Gesundheitsexperte und rät daher:
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Foto: Knappschaft