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Gegen 11:20 Uhr klagten am Mittwochvormittag mehrere Schülerinnen und Schüler im Flurbereich eines Geländetraktes der Schulze-Delitzsch-Schule, in dem sich acht Klassenzimmer sowie ein Chemieraum befinden, über Atemwegsbeschwerden.
Die sofort alarmierten Rettungskräfte waren nur wenige Minuten nach dem Notruf vor Ort. Da von mehreren Verletzten die Rede war und vor zwei Jahren auf die selbe Schule schon einmal ein Reizgasanschlag verübt wurde, 55 Personen wurden damals leicht verletzt, schickte die Rettungsleitstelle die Berufsfeuerwehr Wiesbaden, mehrere Rettungswagen und Notärzte in die Welfenstraße.
Als die Feuerwehr an der Schule eintraf, war diese bereits geräumt. Die Einsatzkräfte überprüften die betroffenen Räumlichkeiten und der Rettungsdienst versorgte die verletzten Schüler. Zu Beginn des Einsatzes klagten 36 Schülerinnen und Schüler über gesundheitliche Beschwerden. Die Verletzten wurden vor Ort von zwei Notärzten im Schulkiosk untersucht. 12 Schüler mit Reizungen der Atemwege und der Augen wurden mit Rettungswagen in Wiesbadener Kliniken gebracht. Die Feuerwehr nahm Schadstoffmessungen in der Schule vor. Nachdem alle Messungen negativ waren und die Schule gelüftet war, konnten die übrigen Schüler in ihre Klassenräume zurückkehren. Die Schuldezernentin von Wiesbaden, Rose-Lore Scholz, informierte sich vor Ort über das Ereignis.
Als Unterstützung für die rettungsdienstliche Seite kam aus dem Rheingau-Taunus-Kreis eine sogenannte S-Komponente, bestehend aus drei Rettungswagen und einem Notarzt, um die insgesamt 37 Verletzten zu versorgen. Eine Schülerin, die ebenfalls Reizungen der Atemwege und der Augen hatte, wollte sich nicht von den Helfern behandeln lassen. Darüber hinaus war die Technische Einsatzleitung, bestehend aus dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und dem Leitenden Notarzt von Wiesbaden im Einsatz, um die medizinische Versorgung der Verletzten und die Rettungsmittel zu koordinieren.
Für die Dauer des Einsatzes war die Welfenstraße zwischen der Brunhildenstraße und der Hasengartenstraße voll gesperrt. Davon war auch der Linienbusverkehr der ESWE betroffen.
Aktuell liegen keine Hinweise auf eine Straftat vor, erklärte Markus Hoffmann, Presssprecher der Polizei Wiesbaden. Die Ursache der Luftverunreinigung ist derzeit noch unklar. Die Ermittlungen dauern weiter an.
Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten,
sich beim 1. Polizeirevier unter 0611 / 345-2140 zu melden.